Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1441
Zinswende manifestiert sich

Notenbank spielt auf Zeit

Die Notenbank kann inzwischen nicht mehr lange auf Zeit spielen. Wer Kredit braucht, sollte sich diesen alsbald sichern.
Die Geldhüter der Europäischen Zentralbank (EZB) bereiten die Märkte weiter auf eine Normalisierung der Geldpolitik vor. Die jüngsten Äußerungen kommen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny. Der Österreicher meldete sich Ende Juli zu Wort und sprach sich für ein behutsames Herunterfahren der Anleihekäufe ab 2018 aus. Die Frage sei nicht, wann, sondern wie es weitergehe, so Nowtony. Damit reiht sich Nowotny hinter Bundesbankpräsident Jens Weidmann ein, der ebenfalls gefordert hat, dass die EZB den Fuß vom Gas nehmen solle. Die Notenbank kann darum inzwischen nicht mehr lange auf Zeit spielen (FB vom 10.07.). Ihr weiteres Vorgehen wird stark vom Konjunkturausblick für 2018 abhängen. Die ersten Projektionen dazu wird sie im Herbst vorlegen. Dann dürfte sie auch genauer erklären müssen, wie die Währungshüter den Einstieg in den Ausstieg gestalten wollen. Die Zinswende manifestiert sich an den Märkten ohnehin. Zwar ging es mit den Renditen der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe wieder marginal nach unten auf 0,49%. Nach einer jahrelangen Abwärtsbewegung ist eine längere breitere Seitwärtsphase durchaus normal. Außerdem hat sich die Rendite sicher über 0,40% etabliert. Dafür entscheidend ist auch, dass die Konjunktur in der Eurozone stabil ist und dass die Inflationsraten anziehen. Für Deutschland lag die Rate der Geldentwertung im Juli bei 1,7%. Wer Kredit braucht, sollte sich diesen alsbald sichern. Zwar wird die EZB nicht über Nacht ihre Anleihekäufe beenden. Wahrscheinlicher ist eine Reduktion der monatlichen Ankäufe um 10 Mrd. Euro (derzeit 60 Mrd. Euro). Aber auch das wird sich unvermeidlich am Markt bemerkbar machen. Ein Blick über den Atlantik zeichnet dies vor. Als dort Mitte 2013 der Kurswechsel der Notenbank hin zum sogenannten Tapering Marktkonsens wurde, schossen die Anleiherenditen binnen vier Monaten von 1,6 auf 3% in die Höhe. Wir rechnen bis zum Herbst mit einer Rendite von 0,75%. Die 1 vor dem Komma für die deutsche zehnjährige Staatsanleihe ist am Horizont für 2018 sichtbar.

Fazit: Das Kreditumfeld ist noch günstig. Es ist aber klar absehbar, dass sich die Kreditkonditionen verteuern werden. Am kurzen Ende wird der Anstieg geringer sein als am langen Ende.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang