Politiker können von Dänemark Standort-Politik lernen
Deutschlands Politiker können von Dänemark lernen, wie trotz hoher bürokratischer Anforderungen und hoher sozialer Standards ein starker Standort aufgebaut werden kann. Denn Dänemark steht erstmals auf dem ersten Rang im seit 2006 erscheinenden Länderindex Familienunternehmen. Der untersucht die Standortbedingungen für KMU in verschiedenen Ländern.
Besonders bei den Themen Energie sowie Infrastruktur und Institutionen überzeugt Dänemark. Das Land (BIP +1,9%) liegt in beiden Kriterien auf Platz 1. Zwar hat Dänemark ähnlich hohe Preise für Haushaltsstrom wie Deutschland. Aber die Kosten für Industriestrom gehören zu den niedrigsten in Europa.
Preiswerte Energie und Versorgungssicherheit sind zentrale Erfolgsfaktoren
Punkten kann Dänemark auch durch ein geringes Energieimportrisiko. Das Land hat 2024 über 81% seines Stroms und 77% seiner Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien und Abwärme gewonnen. Dänemark verlässt sich bei der Energiewende auf den Markt und bietet z. B. keine Einspeisevergütung an. Dennoch ist es bei der Erreichung seiner Klimaziele weiter als Deutschland.
In Sachen Infrastruktur liegt Dänemark bei Breitbandausbau und 5G weit vor Deutschland. Rechtssicherheit, verlässliche Polizeidienste und Terrorbekämpfung sind die institutionellen Bereiche, in denen Dänemark wesentlich besser abschneidet, als Deutschland.
Dänemark bei vielen Faktoren besser als Deutschland
Dänemark ist in vielen Bereichen besser als Deutschland. Beispiel Steuern: Auch wenn die Steuerhöhe mit der in Deutschland vergleichbar ist. Die Komplexität des Steuersystems ist viel geringer als hierzulande. Auch die Erbschaftssteuern sind niedriger.
Die Arbeitskosten sind in Dänemark höher, die Produktivität aber auch. Bei der Regulierung punktet Dänemark mit einfachen Betriebsgründungen, einem einfacheren Tarifrecht und weniger Anforderungen bei der betrieblichen Mitbestimmung. Im Bereich Finanzierung erhalten KMU leichter Kredite bzw. haben einen leichteren Zugang zum Anleihemarkt.