Schweden: Feuer mit Benzin löschen
Schweden verfolgt eine ultra-expandsive Geldpolitik. Der aktuelle Bericht der Reichsbank zeigt die Risiken auf, die daraus resultieren.
Der aktuelle Stabilitätsbericht der schwedischen Reichsbank ist beachtenswert. Er wirft ein Schlaglicht auf die Risiken der ultra-expansiven Geldpolitik mit negativen Zinsen und quantitativer Lockerung. Im Zuge dieser Politik werden die am Markt akzeptierten Ertragsraten der Wertpapieranlagen so stark gedrückt, dass das sektorale Portfolio der privaten Haushalte zunehmend auf Immobilien ausgerichtet wird. Der Marktpreis des Bestands steigt daher deutlich über den Wiederbeschaffungswert und sorgt damit für neue Investitionen ins „Betongold“. Der Preis dieser Schwerpunktverlagerung ist allerdings ein starker Anstieg der Bruttoverschuldung der privaten Haushalte. Sie finanzieren die Aufstockung ihrer Immobilienbestände mit erheblichen Kreditanteilen. Damit steigt die Verwundbarkeit der Haushalte. Sie schichten nämlich nicht nur Nettovermögen um, sondern gehen langfristig bindende Verpflichtungen ein.
Fazit: Die ultra-expansive Politik wirkt aus dieser Perspektive wie ein Versuch, Feuer mit Benzin zu löschen.