Stimmung hemmt Investitionen
Europas Konjunktur ist auf einem guten Weg. Doch Pessimismus hemmt den Investitionsdrang der Unternehmen.
Die Lenker der größten Unternehmen der Welt blicken momentan vor allem auf die Risiken. Das zeigt sich am Rande des Weltwirtschaftstreffens in Davos. Den dort versammelten CEOs macht vor allem die geopolitische Lage große Sorgen. Zwei von drei Konzern-Chefs sehen hier mehr Gefahren für ihr Geschäft als noch vor drei Jahren. Besonders die Bedrohung durch Kriege oder Terror, wird sehr viel stärker wahrgenommen. Auch die konjunkturellen Aussichten seien allenfalls mau. Dieses Bild bestätigt die aktuelle Studie „19th Annual CEO Survey“ der Wirtschaftsprüfer PwC. Der größte Stimmungsumschwung – ins Positive – lässt sich für Europa konstatieren. Europa ist der einzige Kontinent, für den das Vertrauen in die Wirtschaftsentwicklung im vergangenen Jahr gestiegen ist. 36% der befragten CEOs rechnen hier mit Umsatzzuwächsen. Europa liegt damit auf Rang 2 nach Afrika. 2014 war Europa noch Schlusslicht bei dieser Einschätzung. Für alle anderen Regionen sind die Erwartungen gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die weitgehend negative Stimmung der Konzernlenker erklärt zu großen Teilen deren Investitionszurückhaltung. Wer für die meisten Teile seiner Geschäftsregionen eine negative Einschätzung hat, wird große Investitionen aufschieben oder auf Eis legen – auch bei niedrigen Zinsen.
Fazit: Die Stimmung der Vorstandschefs in Davos ist überwiegend in Moll gehalten. Deshalb halten sie sich noch mit Investitionen zurück. Für Europa deutet die Lageeinschätzung aber auf stabile Investitionen und weiteres Wachstum hin.