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Banken | Credit Suisse

Stolperfalle Wertekanon

Das Top-Management der Credit Suisse hält den eigenen Wertekanon nicht ein. Ohne personelle Konsequenzen auch an der Spitze kann die Bank die US-Steueraffäre nicht abschütteln.
Die Credit Suisse hat einen Vorstandsvorsitzenden auf Abruf. Kaum jemand innerhalb der Bank, aber auch außerhalb am Finanzplatz Zürich sowie in den meisten schweizerischen Medien wettet noch einen Rappen auf den Kopf von CS-Chef Brady Dougan, ebenso wie auf Verwaltungsratsvorsitzenden Urs Rohner. Die beiden Top-Manager dagegen möchten jetzt „nach vorne schauen“. Schließlich hat die Börse die Zahlung der Rekordbuße in Höhe von 2,8 Mrd. Dollar wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung amerikanischer Bürger an die US-Justiz und mehrere Behörden gut verdaut. Und bisher hält die Bank an ihren Spitzenmanagern fest. Doch die Öffentlichkeit sieht die beiden Manager zu 85% nicht mehr als die richtigen an, die Bank zu führen und nach außen zu vertreten. Gerade für den Schweizer Rohner kann das unangenehm werden. Denn die Schweizer „ächten“ auch Top-Leute bei Verfehlungen gesellschaftlich massiv, etwa mit Pfiffen bei offiziellen und auch halboffiziellen Events. Das größere Problem ist aber das Signal nach innen. Die CS hat eine eigene Website zum Thema „unternehmerische Verantwortung“ publiziert. Darin heißt es unter dem Stichwort „ethische Grundwerte“: „Wir übernehmen Verantwortung für unser Handeln und nehmen unsere Verpflichtungen gegenüber den Anspruchsgruppen wahr.“ Doch genau das bestreitet man in der Öffentlichkeit, aber auch in der Bank selbst. Der Rufschaden für die CS hätte deutlich geringer ausfallen können. Dazu hätte das Top-Management – wie das der UBS – bereits vor Jahren offensiv mit der US-Justiz zusammenarbeiten müssen. Das aber unterblieb. Jetzt zieht der stellvertretende Justizminister, James Cole, zum Entsetzen der Schweizer durch die Lande und führt die Credit Suisse als Schulbeispiel für mangelnde Kooperation an. Dieser Faktor, so Cole, habe maßgeblich zur Forderung nach einem Schuldeingeständnis beigetragen – das die gesamte Schweizer Bankwelt belastet. Dafür – nicht für die lange Zeit „gepflegte“ Steuerhinterziehungspraxis – sind Bankchef Brady Dougan und Verwaltungsratspräsident Urs Rohner verantwortlich.

Fazit: Solange Dougan die Bank führt, können die Führungskräfte den Wertekanon der Bank nicht glaubhaft vertreten und von den Mitarbeitern einfordern. Deshalb ist man sich in Zürich ziemlich sicher: „Das können die nicht durchhalten“.

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