Südosteuropa: China kommt über den Balkan
Chinas Expansion nach Europa läuft über die Balkanstaaten. Der griechische Hafen Piräus, der von der Staatsreederei COSCO übernommen wurde, ist von den chinesischen Seehäfen via Suezkanal der nächstgelegene europäische Hafen. Auf diesen Brückenkopf ausgerichtet sind Investitionen mit Blick nach Mittel- und Westeuropa (per Auto- und Eisenbahn). Hinzu kommt der Ausbau der Energieversorgung. Diese Investitionen werden von chinesischen Unternehmen geliefert und meist durch die staatliche Eximbank finanziert. China sagte im November 2015 ein Investitionsprogramm über 10 Mrd. Euro zu. Die Verkehrsprojekte sind mit dem von der EU angeschobenen „Trans-European TransportNetwork“ verzahnt. Hinzu kommen hohe Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen. Die konzentrieren sich bislang auf Autobauer und -zulieferer der Region, daneben die Branchen Elektronik und Holzverarbeitung/Möbel. Dazu nutzen die Chinesen vor allem in Serbien die Privatisierung von Staatsbetrieben als Einstiegschance.
Fazit: Mit einem zügigen Ausbau der Verbindungen von Piräus her dürfte die Konkurrenz chinesischer Anbieter auf den EU-Märkten wachsen. Zugleich sind positive Impulse auf dem Balkan zu erkennen, die neue Chancen für deutsche Anbieter schaffen.