Tschechen-Krone mit Rückenwind
Die tschechische Notenbank CNB hat ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht. Damit ist der zentrale zweiwöchige Repo-Satz auf 2,25% gestiegen. Lombard- und Diskontsatz wurden entsprechend auf 3,25% bzw. 1,25% gesetzt. Grundlage ist eine knappe Entscheidung des Notenbankrats mit 4:3 Stimmen. Dahinter steht eine leicht revidierte Projektion der Wachstums- und Inflationsraten.
Die Prager Währungshüter sehen aktuell ein leichtes Überschießen der Inflation. Im Dezember lag diese mit 3,2% über dem Zielbereich. Das Ziel heißt wie in Euroland 2%, das obere Limit beträgt 3%. Die Zahl befindet sich aber auch über der bisher gültigen Projektion. Die CNB geht jetzt davon aus, dass die Inflation erst im 4. Quartal wieder in den Zielbereich zurückfindet.
Enger Arbeitsmarkt befördert Lohnschübe und Geldentwertung
Unmittelbare Ursache des unerwartet starken Preisanstiegs sind scharf anziehende Preise für Lebensmittel. Schwache Ernteerträge ahben dies bewirkt. Hinzu kommen die Effekte höherer indirekter Steuern sowie ein generell stärkerer Preisauftrieb im Zuge des langanhaltenden robusten Wachstums in Tschechien.
Die hohe Beschäftigung hat für einen engen Arbeitsmarkt gesorgt. Das schafft den Ausgangspunkt für ein schnelles Lohnwachstum. Diese Spielräume haben den privaten Konsum stark angeregt. Zudem zogen die staatlich regulierten Preise für Strom, Gas und Heizung an.
Risiken gesunken, Kronenkurs rauf
Die Währungshüter sehen zwar auch die Risiken für die Konjunktur. Denn sie gehen von der Abschwächung des Wachstums in den EU-Kernländern aus. Sie rechnen aber mit einer Belebung in der zweiten Jahreshälfte. Zudem sind aus ihrer Sicht die akuten Risiken (Brexit, chinesisch-amerikanischer Handelskonflikt) zuletzt eher gesunken.
Die Krone reagierte mit einer anziehenden Bewertung. Die Europarität fiel erstmals unter 25 Kronen (zuletzt 24,92 EUR|CZK). Das dürfte angesichts der Zinsperspektiven nicht das Ende sein.