USA - Industrie bremst Konjunktur
Der jüngste US-Beschäftigungsreport zeichnet ein düsteres Bild vom amerikanischen Arbeitsmarkt. Und er weist auf ein grundsätzliches Problem hin - die Datenerhebung zur Beschäftigung.
Der US-Beschäftigungsreport zum Ende letzter Woche ist verheerend. Die Beschäftigung in den USA schrumpft, wie vor allem die fallende Partizipationsrate zeigt. Ursache: die schwache US-Industrie. Produktion und Beschäftigung bleiben rückläufig. Die schwachen Auftragsdaten und Einkaufsmanager-Indizes sowie die Indikatoren der einzelnen Fed-Banken geben es vor. Die Industrie trägt zwar nur noch etwa 20% zum US-BIP bei, bleibt aber Taktgeber für die Wirtschaft. Die erzielten Umsätze und Einkommen wirken auf Dienstleistungen und privaten Konsum. Der Beschäftigungsreport unterstreicht zugleich das Datenproblem der USA. Es gibt einen Widerspruch zwischen dem von der BIP-Rechnung gezeichneten rosigen Bild der US-Wirtschaft und der negativen Lagebeschreibung durch davon unabhängige Datenreihen wie die Einkommensstatistik des Zensusbüros oder die Konjunkturindikatoren der Fed-Banken.
Fazit: Eine Zinserhöhung kommt frühestens im Dezember. Aus Daten ableitbare Gründe für einen Zinsschritt dürfte es dann aber noch weniger geben als jetzt. Das könnte negativ auf den Dollar wirken.