USA - Schwaches Bild
Die neuesten Wachstumsdaten zeigen: Die USA stehen schwächer da, als es die Arbeitsmarktzahlen glauben machen.
Die jüngsten Wachstumszahlen aus den USA sind eine Enttäuschung. Sie sind aber vor allem auch ein Warnzeichen, dass weitere negative Überraschungen im Raum stehen. Die (annualisierten) 0,7% im 4. Quartal sind ein herber Schlag nach 2% im Vorquartal (der aber letztlich nicht unerwartet kommt). Der Negativtrend der US-Industrie bleibt nicht ohne Folgen für die Gesamtwirtschaft. Die verzerrte Wahrnehmung des US-Arbeitsmarktes als „robust“ oder „stark“ hat nicht nur bei Währungshütern, sondern vor allem an den Finanzmärkten völlig überzogene Erwartungen geschaffen. Tatsache bleibt: Die USA haben den schwächsten Arbeitsmarkt der westlichen Industriestaaten. Er verliert laufend Beschäftigung, was lediglich durch ein schön gerechnetes Arbeitskräftepotenzial (-angebot) kaschiert wird. Wichtige Indikatoren weisen auf weitere Schwäche. Die Zahlen zur Industrie bleiben auf schwachem Niveau, die der anderen Sektoren bröckeln ab – wie etwa die verschiedenen Einkaufsmanager-Indizes der Dienstleister. Vor allem der jüngste Einbruch der Orders dauerhafter Güter (mit einem gewaltigen Einbruch der Kapitalgüter) ist ein böses Omen. Die Erwartung auf Zinserhöhungen schwächt sich in den USA ab, stattdessen wird Rezessionsangst fühlbar.
Fazit: Die aktuelle Reaktion des Dollar hat das Absturzpotenzial noch kaum beseitigt. Sollte es weiter ähnlich schlechte Zahlen geben, dürfte die EZB bald wieder den Euro herunterreden.