USA: Strukturelle Schwäche
Die US-Konjunktur wird überschätzt: Virulent bleibt die strukturelle Schwäche der Arbeitsproduktivität.
Die hohe Arbeitsproduktivität war bisher eines der wichtigsten Argumente für eine Stärke der US-Wirtschaft. Wer darauf gesetzt hat, müsste die USA nunmehr vorsichtiger einschätzen: Der Produktivitätstrend weist seit etwa 2009/10 nach unten und ist jetzt sogar unter die Nulllinie gefallen. Die immer wieder zu beobachtenden Schwächeanfälle kommen also nicht von ungefähr. Hier kommen strukturelle Probleme an die Oberfläche. Sie sind bei Bildung und Ausbildung sowie den Folgen der immer weiter aufklaffenden sozialen Spaltung zu suchen. Bei den harten Daten bleibt festzuhalten: Die zusätzliche Beschäftigung steht auf dünnem Eis. Denn die Wettbewerbsfähigkeit der USA hat offenkundig gelitten: Sinkende Produktivität, steigende Löhne und eine starke Währung lassen sich nicht mit nennenswertem Wachstum unter einen Hut bringen.
Fazit: Das US-Wachstum wird überschätzt, weil die strukturellen Schwächen ausgeblendet werden.