Zinserhöhungen sorgen für Dämpfer
Die grundlegenden Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone sprechen für eine über die nächsten Jahre gut laufenden Konjunktur.
Konjunkturforscher lassen gerade Regierungsträume wahr werden. Die Zauberformel heißt: Wachstum ohne Rezession, Konjunktur ohne Zyklus. Bis Ende 2019 rechnen Wirtschaftsforschungsinstitute und Banken mit Wachstumsraten nahe 2%. Danach geht es auf einen Wert nahe dem Potenzialwachstum bei etwa 1,25% zurück. Moderat steigende Löhne stützen den Konsum, die anziehende Weltwirtschaft den Export und die sich aufhellenden Erwartungen die Investitionen.
Arbeitsmarkt und Auslastung kommen jedoch in den roten Bereich. Beide zeigen Überhitzungstendenzen. Sie drohen aber nicht die Konjunktur abzuwürgen. Trotz der Engpässe am Arbeitsmarkt soll es keine „zu hohen“ Lohnsteigerungen geben, die die Konjunktur gefährden. Da auch keine überhöhten Anlageinvestitionen zu erwarten sind, gibt es auch keine Überkapazitäten.
Die Zinsen dämpfen frühestens ab 2019. 2018 werden erst mal Schrittweise die Anleihekäufe der EZB beendet. Die Unternehmensverschuldung im Euroraum ist seit Jahren stabil. Die Kreditvergabe wächst mit durchschnittlichen Raten. Steigende Zinsen führen daher nicht zur Rezession. So sieht die schöne neue Konjunkturwelt aus, wenn wir auf eine lineare Fortentwicklung des Status Quo zählen dürfen.
Fazit: Die fundamentalen Wirtschaftsdaten sprechen für einen Superzyklus. Allerdings sind diese Berechnungen eine Fortschreibung des Status Quo. Externe Schocks sind in dieses Szenario nicht mit eingerechnet.