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Peking und Islamabad schauen mit gemischten Gefühlen auf die Taliban

Fluch und Segen für Afghanistans Nachbarn

Geostrategisch hat der Fall Afghanistan weitreichende Auswirkungen. Copyright: Pixabay
Mit dem Sieg der Taliban über Afghanistan verschieben sich die geostrategischen Machtgefälle in der Region. Neben dem afghanischen Volk bringt der Staatsstreich der islamistischen Terror-Miliz auch noch einen weiteren großen Verlierer in der Region hervor.

Der Sieg der Taliban ist auch ein Sieg des von China dominierten östlichen Machtblocks. Ihm fällt die geostrategische und militärische Hegemonie vom Pazifik bis zum Golf von Oman in den Schoß. Vor allem Chinas engster Verbündeter Pakistan feiert den Rückzug der Amerikaner. Islamabad versorgt(e) die islamistischen Taliban mit Waffen und bot ihnen Rückzugsmöglichkeiten. Als Verbündete von Pakistans Erzrivalen Indien schwächt der US-Truppenabzugs Neu Delhis strategische Position in der Region.

Dennoch bereitet Peking und Islamabad Sorge, dass sich die Taliban nun gegen sie wenden könnten. Dass die Terrormiliz eine Politik der „guten Nachbarn“ führen wird, glaubt auch dort kaum jemand. Pakistan befürchtet, dass nun Afghanistan zum Rückzugsort für pakistanische Terroristen wird. Die Grenzen zum Nachbarn hat Pakistan geschlossen – auch um Flüchtlinge von Grenzübertritten abzuhalten. Auch im Grenzkonflikt um die Kaschmir-Region werden Einmischungen der Taliban erwartet.

China im Visier der Taliban

Das Reich der Mitte ist ebenfalls ein Feindbild der Taliban. Im April diesen Jahres entging der chinesische Botschafter in Pakistan nur knapp einem Autobombenanschlag. Im Juli starben auf einer pakistanischen Baustelle 13 Personen, darunter neun Chinesen bei einem Taliban-Anschlag. Chinesische Arbeiter bauen in Pakistan einen Staudamm. Halten die Attacken an oder nehmen sogar zu, wird sich Peking überlegen müssen, wie es mit dem Terrorregime, das die Region destabilisieren kann, umgeht. Notfalls kann China auch militärische Maßnahmen ergreifen.

In der Vergangenheit hat China die Taliban beschuldigt, die muslimischen Uiguren gegen Peking aufzuhetzen. Dass die chinesische Führung nun den Staatsstreich offiziell begrüßt, begründet sich in der Devise: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua sieht im Fall Afghanistans den „Niedergang der amerikanischen Hegemonie“.

Fazit: Der Truppenabzug der Amerikaner kennt neben dem afghanischen Volk vor allem einen weiteren Verlierer: Indien. Das Land zwischen indischem Ozean und Himalaya steht in der Region nun endgültig ohne Verbündete da. Der Druck auf Neu Delhi steigt und es ist keineswegs gewiss, dass die Bündnistreue zum Westen ewig Bestand haben wird.

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