Die dynamisch steigenden Seefracht-Raten verteuern die Transport-Kosten enorm und werden zu einem preistreibenden Problem für die US-Konsumenten. Darum hat US-Präsident Joe Biden die amerikanische Federal Maritime Commission (FMC) beauftragt, Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das soll helfen die permanent steigenden Seefrachtkosten auszubremsen.
Anstieg der Frachtraten soll gebremst werden
Die für die Seeschifffahrt der Vereinigten Staaten zuständige Behörde hat eine Untersuchung eingeleitet. Sie soll eruieren, ob die großen Reedereien ihre Marktmacht missbrauchen und die Frachtraten gerade künstlich in die Höhe treiben. Im Fokus stehen neun Redereien - darunter keine US-Reederei. Die am Audit beteiligten Reedereien wickeln 75% des Langstrecken-Containerverkehrs ab. Aus Deutschland gehört Hapag Lloyd zum Kreis der untersuchten Anbieter.
Die FMC soll speziell die rasant steigenden Frachtraten auf den Routen zwischen Ostasien und Nordamerika und auf den Linien zwischen Nordamerika und Europa checken und zügeln. Dazu müssen die betroffenen Anbieter der Schifffahrt aufgefordert, in ihrem Audit konkrete Auskünfte zu den entstehenden Kosten zu geben. Insbesondere die US-Häfen sind von hohen Nebenkosten betroffen, weil sie für den Schiffsansturm zu geringe Kapazitäten haben.
Teurer Schiffs-Stau
Hauptaugenmerk der FMC liegt auf den Nebenkosten der Seefrachtdienste. Das sind Kosten die entstehen, wenn Container vor den Häfen gebunden sind, z. B. weil die Schiffe auf Entladung warten. Die Liegezeiten der Schiffe vor den großen Häfen haben sich z. T. beträchtlich verlängert. Der Schiffs-Stau vor den großen Häfen in China und den USA löst sich auch nur langsam auf.
Insgesamt haben die Frachtraten teilweise absurde Höhen erreicht. Ein Container auf der wichtigen Exportroute von Schanghai nach Rotterdam kostet laut Branchendienst Drewry derzeit rund 12.000 Dollar. Vor einem Jahr hätte der Transport etwa 2.000 Dollar gekostet. Auf den Routen in die USA steigen die Transportkosten derzeit teilweise um 10% - im Wochentakt.