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Vossloh AG

Fokussierung auf neues Kerngeschäft zahlt sich aus

Knapp eines Viertel ihres Börsenwertes hat die Aktie des Bahntechnik-Konzerns Vossloh seit Jahresbeginn eingebüßt. Durch eine Neujustierung soll die Trendwende geschafft werden. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab.

Schwächster Titel im Kleinwerte-Index SDAX ist der Bahntechnik-Konzern Vossloh. Knapp ein Viertel ihres Börsenwertes hat die Vossloh-Aktie seit Jahresbeginn eingebüßt. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 750 Mio. Euro wird das Unternehmen inzwischen deutlich unterhalb des einfachen Jahresumsatzes von ca. 932 Mio. Euro (2016) und etwa zum 1,3 fachen des Buchwerts gehandelt.

Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie momentan interessant bewertet. Vor allem spiegelt der aktuelle Kursverlauf die Neuausrichtung des Konzerns bislang überhaupt nicht wider. Seit rund drei Jahren optimiert und fokussiert Vossloh sein Geschäft. Bis auf die Lokomotiven-Produktion in Kiel hat der Konzern inzwischen alle Sparten, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, verkauft. Bis Ende des Jahres soll nun auch die Kieler Lok-Fabrik einen neuen Eigentümer bekommen.

Neujustierung für die Trendwende

Neues Kerngeschäft des SDAX-Konzerns mit Sitz im nordrhein-westfälischen Werdohl ist die Bahninfrastruktur. Diese Fokussierung ist sinnvoll und dürfte gewinnbringend sein. Vossloh zählt bei Schienenbefestigungen und Weichensystemen jeweils zu den Weltmarktführern. Bei Beton-Streckenschwellen ist Vossloh das Unternehmen der führende Hersteller Nordamerikas.

In den aktuellen Zahlen zeichnet sich der Erfolg der Neujustierung inzwischen immer klarer ab. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg der Konzernumsatz um 12,1% auf 744,3 Mio. Euro (Vj.: 664,1 Mio. EUR). Das EBIT, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, kletterte sogar um mehr als 20% auf 43,3 Mio. Euro (Vj.: 35,8 Mio. EUR).

Schwache Auftragsentwicklung durch ausbleibende Großaufträge

Trotz dieser guten Zahlen knickte der Kurs der Aktie nach Bekanntgabe der Q3-Zahlen merklich ein. Ein Grund dafür dürfte in der schwächer als erwarteten Auftragsentwicklung liegen. Mit knapp 700 Mio. Euro lag der Auftragseingang des Vossloh-Konzerns deutlich unter dem hohen Wert des Vorjahres von 830,3 Mio. Euro. Allerdings gabe es vor einem Jahr einen gewichtigen Sonderfaktor: Damals hatte ein Großauftrag in Höhe von 140 Mio. Euro einen außergewöhnlichen Sprung bei den Auftragseingängen zur Folge.

Für zusätzlichen Rückenwind könnte der Konsolidierungsdruck im Bahnverkehr sorgen. Der geplante Zusammenschluss der Zugsparten von Siemens und Alsthom zeigt dies. Vossloh, als Weltmarktführer in Befestigungstechnik, könnte damit schnell zum attraktiven Übernahmeziel werden. Immer wieder wird darum über eine Übernahme durch den Bahnzulieferer Knorr-Bremse spekuliert. Dessen Eigentümer, Heinz Hermann Thiele, ist mit knapp 45% des Aktienkapitals bereits seit längerem größter Einzelaktionär bei Vossloh und hatte bereits vor zwei Jahren ein Übernahmeangebot (damals für 48,50 Euro je Aktie) abgegeben. Langfristig orientierte Anleger sammeln die Vossloh-Aktie zu aktuellen Kursen ein. Auf dem aktuellen Kursniveau sehen wir mehr Chancen als Risiken.

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Kennzahlen

Kursentwicklung

Umsatz (2016)*: 932 Mio.

 

Gewinn je Aktie (2016)*: 0,82

Marktkapitalisierung*:743,2 Mio.

KGV (2018e): 19,4

Div.-Rendite: Keine

* in EUR

 

Empfehlung: kaufen, Nachkäufe um 30 Euro

Kursziel: 46 EUR, Stop-Loss unter 24,80 EUR

Kurschance: 22% | Verlustrisiko: 16%

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