Frontline Ltd. verdient prächtig mit seinen Schiffen
Wenn sich die Öllager an Land mit Rohöl füllen, schlägt die Stunde der Tankschiff-Besitzer. Denn immer mehr Öl wird dann kurzerhand auf den Weltmeeren „zwischengelagert“ um es in der Zukunft teurer zu verkaufen. Davon profitieren Unternehmen wie Frontline Ltd.
Frontline ist ein norwegisches Unternehmen mit rechtlichem Sitz in Hamilton, Bermuda. Hauptgeschäft ist der Transport von Erdöl. Knapp die Hälfte (48%) des Aktienkapitals von Frontline werden von John Fredriksen über dessen Holdinggesellschaft Hemen Holding Ltd. kontrolliert. Frediksen, ein norwegisch-zypriotischer Milliardär, besitzt die größte Tankerflotte der Erde und ist über seine Firma Marine Harvest zudem der weltgrößte Produzent von Zuchtlachs.
Spitzencharter für dümpelnde Frachter
Frontline verfügt aktuell über eine Flotte von 69 Tankern, darunter 2 Ultra Large Crude Carrier (ULCC) und 19 Very Large Crude Carrier (VLCC) mit einer Kapazität von jeweils mehr als 200.000 Tonnen. Ob nun das Öl von den Fördergebieten zu den Verbrauchern transportiert wird oder einfach nur eine Zeitlang über die Meere schippert, macht für Tankschiff-Companies wie Frontline keinen Unterschied. Große Charterverträge wie die von Glencore verdeutlichen dies. Zwar verdienen die Tankflotten-Multis bei reger Ölnachfrage besser, da eine schnelle Umschlagshäufigkeit höhere Margen nach sich zieht. Dennoch dürften diese Unternehmen von den derzeit extrem niedrigen Ölpreisen kurzfristig besonders profitieren, weil sie - je kleiner die Lagerkapazitäten werden - noch höhere Spitzenmieten aufrufen können.
Die langfristige Geschäftsentwicklung von Frontline ist stetig positiv, jedoch unter teilweise großen Umsatzschwankungen. Während der vergangenen sieben Jahre hat sich der Konzernumsatz der Norweger von 491 Mio. US-Dollar auf zuletzt 923 Mio. US-Dollar beinahe verdoppelt. Die Kursentwicklung der Aktie spiegelt diesen Trend eindrücklich. Doch auch hier müssen sich Anleger auf eine hohe Volatilität einstellen.
Fundamental preiswert
Aus fundamentaler Sicht ist der Titel vergleichsweise günstig. Die Aktie notiert knapp 30% über Buchwert (KBV: 1,27) und wird auf Basis der Gewinnschätzungen für 2021 mit einem KGV von 5,2 gehandelt. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von mehr als 5% ist das Papier nicht nur für Value-Investoren, sondern auch für Dividendenfreunde interessant.
Der Kurs der Frontline-Aktie ist während der letzten Tage bereits deutlich angesprungen. Risikobewusste Anleger ordern dennoch eine kleine erste Position. Bleibt der Ölpreis länger auf dem jetzigen Niveau, dürften die Charterraten noch deutlicher zulegen.
Stiftungsgeeignet: nein Empfehlung: kaufen, Kursziel: 14,75 USD StoppLoss: < 5,80 USD (SK NYSE) Chance: 54 % Risiko: 40 %