Frost schädigt Kaffee-Ernte in Brasilien
Die Kaffeepreise ziehen deutlich an. In dieser Woche kletterte der Preis des richtungsweisenden Kaffee-Future-Kontrakts an der Warenterminbörse in New York auf 177,50 US-Cent je Pfund. Das ist der höchste Stand seit Herbst 2016. Zu Monatsbeginn handelte Kaffee noch bei Kursen um 150 US-Cent je Pfund. Somit ist der Preis für die Bohne innerhalb von gerade einmal drei Wochen um satte 18% gestiegen.
Unterkühlte Ernteprognosen
Der Preisauftrieb geht von Brasilien aus. Dort verursacht die große Frostgefahr seit Juni immer wieder wieder Preisschübe. Zwar wurden im Juni die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete Brasiliens vom Frost verschont. Doch nun haben Wetterdienste Temperaturen bis minus vier Grad für den südlichen Teil des größten Arabica-Anbaustaates Minas Gerais gemeldet. Auch in den nächsten Tagen kann es immer wieder Frost geben, der die Pflanzen beschädigt und so die bereits dürrebedingt verschlechterten Aussichten für die Blüte und damit die Kaffeeernte des nächsten Frühjahrs beeinträchtigt.
Der Frost kühlt die Ernteerwartungen spürbar ab. Dabei sollte gerade das Gebiet in diesem Jahr eigentlich einen besonders hohen Ernteertrag liefern. Das sollte dazu beitragen, die Einbußen bei der diesjährigen Ernte wettzumachen. Für die Kaffeesorte Arabica rechnen Brancheninsider in diesem Jahr nun damit, dass die Ernte rund ein Drittel geringer ausfallen dürfte als in der vergangenen Saison.
Charttechnisch ist der Weg fast frei
Aus technischer Sicht wartet nun noch ein Widerstand im Bereich um 180 US-Cent je Pfund. Danach ist der Weg bis etwa 210/220 US-Cent je Pfund (das waren die Hochs 2014) frei.
Fazit: Die Preisrally bei Kaffee nimmt wieder straffe Fahrt auf. Aus fundamentaler Sicht stützen widrige Wetteraussichten die Preise. Mit einem ungehebelten Kaffee-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJT 2) können Anleger an steigenden Kaffeenotierungen partizipieren.