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Fondspolicen regelmäßig überprüfen

Aus den Augen - aus dem Sinn?

Der Jahreswechsel 2004 / 2005 war ein Meilenstein in der deutschen Steuergesetzgebung: Am 31.12.2004 endete die Steuerfreiheit für Lebensversicherungen. Anleger können nun auf Fonds zurückgreifen.

Der Jahreswechsel 2004 / 2005 war ein Meilenstein in der deutschen Steuergesetzgebung: Am 31.12.2004 endete die Steuerfreiheit für Lebensversicherungen. Alle ab 2005 abgeschlossenen Verträge genießen diesen Vorteil nicht mehr. Nach zwölf Jahren Laufzeit ist die Hälfte des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern.

Für die Versicherungsindustrie war 2004 daher ein Boomjahr. Viele vermögende Kunden sicherten sich den Steuerbonus durch einen Abschluss in 2004 und investierten große Summen. Dabei wurden in der Regel so genannte „5+7-" oder 5+x-Modelle" verwendet. Die „fünf" stand für fünf Jahre Beitragszahlung und die „7" bzw. das „x" für die Restlaufzeit in Jahren bis zur Fälligkeit. An die Steuerfreiheit hatte der Gesetzgeber nämlich eine Einzahlungsdauer von mindestens fünf Jahren und eine Mindestlaufzeit von zwölf Jahren gekoppelt.

Fall aus der Praxis

Viele Vermögende haben diese Policen nicht mehr im Blick – das kann sich rächen. Fritz Nehrow hat Ende 2004 genau 400.000 Euro in ein „5+15-Modell" investiert. Dabei wählte er eine fondsgebundene Lösung, d. h., das Geld landete nicht im Deckungsstock des Versicherers, sondern in ausgewählten Investmentfonds. Nehrow, Betriebswirt und Unternehmer, war sehr sorgfältig bei der Wahl der Investments. Er wählte drei Aktienfonds und einen offenen Immobilienfonds – allesamt bekannte und von Rating-Agenturen gut benotete Vehikel. Als Versicherungsmantel entschied er sich für die Lösung einer Liechtensteiner Versicherung.

Vor wenigen Wochen erhielt Nehrow eine Mitteilung von der Versicherung. Überschrift: „Kündigung Verwaltungsmandat und Auflösung des Investmentson-dervermögens". Die Botschaft des Schreibens: Einer der gewählten Fonds wird aufgelöst. Diese Nachricht schockt den Unternehmer. Offensichtlich gibt es große Probleme mit „seinem" Immobilienfonds.

Seine Sorge ist groß: Das Kapital sollte langfristig dem Vermögensaufbau dienen und ist ein wichtiger Baustein für den Ruhestand in gut zehn Jahren. Er wird noch unsicherer als er bemerkt, dass der damalige Versicherungsvermittler nicht mehr erreichbar ist. Und sein Steuerberater ist mangels Detailwissens ebenso ratlos. Aber eine Kanzlei für Vermögensmanagement kann ihm weiterhelfen.

Was ist passiert? Nehrow hat 2004 den zum damaligen Zeitpunkt soliden Immobilienfonds CS Euroreal (WKN 980500) als Basisinvestment gewählt und dort 60% seiner Anlage investiert. Das war vor der Finanzkrise und niemand zweifelte damals ernsthaft an dieser Anlageklasse. Was Nehrow versäumte: Er hatte sich nicht mehr um das Investment gekümmert. 2008 hätte er – als die ersten Warnungen über den Ticker liefen – ohne Probleme in andere Fonds wechseln können. Denn der besondere Vorteil von Fondspolicen ist, dass die Zusammenstellung der Anlage innerhalb des „Versicherungsmantels" verändert werden kann, ohne dass die Steuerfreiheit gefährdet ist.

Der Anruf bei der Versicherungsgesellschaft ergibt, dass er den Fonds über die Börse verkaufen kann. Doch der Berater rät ab, da Nehrow dann hohe Verluste realisiert. Deshalb lautet die Empfehlung: Abwarten. Alle Auszahlungen, die der CS Euroreal in den nächsten fünf Jahren tätigen wird, sollten sorgsam innerhalb des Versicherungsmantels in anderen Fonds investiert werden. Nehrows Vorteil: Die Assekuranz bietet derzeit eine Auswahl von gut 6.000 Fonds an – darunter viele sehr gut gemanagte Produkte.

Aber auch bei den anderen Aktienfonds besteht Handlungsbedarf. Damals hatte er sich für den Templeton Growth Fonds (LU 011 476 074 6) entschieden. Doch dieser Fonds – im Jahr 2004 hoch gelobt – hat in den letzten Jahren enttäuscht. Hier ist ein Wechsel in besser gemanagte Fonds sinnvoll. Auch der Henderson Gartmore Continental European Fonds (LU 020 107 189 0) ist heute nur noch zweite Wahl.

Nehrow hat mit seiner Versicherungsgesellschaft eine gute Entscheidung getroffen. Sein neuer Berater zeigt ihm nämlich auf, dass er nun auch auf Indexfonds, sog. „ETFs", zugreifen kann. Das war 2004 noch nicht möglich. Konkret empfiehlt der Berater ihm daher den ARERO Weltfonds (LU 036 086 386 3), einen regelbasierten, weltweit anlegenden Strategie-ETF in Aktien, Renten und Rohstoffen, der zu den günstigsten seiner Klasse gehört. Zusätzlich wird er einen ETF in den EuroStoxx50 wählen – als Ersatz für den Gartmore Fonds.

Fazit: Auch Fondspolicen sollten regelmäßig überwacht werden. Da Vermittler zumeist kein Interesse daran haben, bieten sich dafür Honorarberater an.

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