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1980
Monopolbildung schreitet voran

Große Veränderungen bei Anbieter-Struktur im Finanzwesen

Zukunft im Finanzwesen Symbolbild. © Prostock-studio / stock.adobe.com
Die Welt ist im Wandel – das gilt ganz massiv für den Finanzsektor. Zwei wesentliche Treiber werden das Gesicht der Anbieterlandschaft grundlegend verändern. Nicht alle Institute werden mithalten können. Welche das sind, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Stellen Sie sich darauf ein, in Zukunft neue Formen der Beratung kennenzulernen, möglicherweise auch mit gänzlich neuen Anbietern konfrontiert zu sein. Denn die Finanzlandschaft wird sich in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren massiv ändern wird. Das wird zur Folge haben, dass einerseits Anbieter von der Bildfläche verschwinden und andererseits sich das Beratungsangebot massiv ändern wird.

Zwei Ursachen für die Transformation im Finanzsektor

Das hat zwei zentrale Ursachen. Die eine ist die Digitalisierung. Bankgeschäfte und Beratungen in der Filiale zu erledigen, wird in nicht allzu ferner Zukunft eine Sache der Vergangenheit sein. Die wenig technikaffine Generation dünnt sich immer weiter aus. Das „Filialsterben“ der Banken wird sich weiter fortsetzen. Das ist auch für viele kleinere Unternehmen ein Problem, die vielfach noch auf den "guten Draht" zu ihrer Filialbank angewiesen sind. Auch die Problematik des Schließfach-Mangels liegt hierin begründet (FB vom 30.05.2022).

Der andere Faktor ist die Transformation der Altersvorsorge. Die wird dazu führen, dass den großen Anbietern am Markt die jüngere Generation „die Türen einrennt“. Denn spätestens ab der Generation der Millennials (Jahrgänge ab den 1980er) gewinnt die private Altersvorsorge erheblich an Bedeutung – je später der Geburtenjahrgang, desto mehr. In Form von ETF-Sparplänen und Robo-Advisor steht die Privatvorsorge heute jedem unkompliziert, ab verhältnismäßig geringen Beträgen und kostengünstig zur Verfügung. Laut Erhebungen von Comdirect können sich z.B. in der Gruppe der 18- bis 34-jährigen knapp 70% der Befragten die Nutzung eines Robo Advisors vorstellen.

Eine Reihe großer Anbieter wird ihre Märkte kontrollieren

Beide Entwicklungen können nur die „großen“ Anbieter bedienen. Diese entwickeln die Anwendungen entweder aus eigener Kraft oder kaufen spezialisierte Fintechs auf. Zu den großen Anbietern zählen wir die Deutsche Bank, Comdirect bzw. Commerzbank, Vanguard (vgl. FB vom 28.02.2022), iShares bzw. Blackrock, Amundi usw. Ihnen fällt die Kundenansprache durch ihre Größe und Internationalisierung erheblich leichter, als kleineren Anbietern.

Das zeigt sich auch in den Wachstumszahlen. Vom Robo-Advisor Quirion erfahren wir, dass diese für 2022 ein Marktwachstum von 60% erwarten. Das ist wohlgemerkt die angesichts der Inflation, des Ukraine-Kriegs und der Zinswende im Vergleich zum Jahresanfang nach unten korrigierte Schätzung.

Kleinere Anbieter geraten ins Hintertreffen

Auf der Verliererseite werden die kleinen bankenunabhängigen Vermögensverwalter und Privatbanken stehen. Sie stehen hinsichtlich Digitalisierung und Altersvorsorge unter einem Anpassungsdruck, den sie letztendlich nicht werden leisten können. FUCHSBRIEFE erwarten daher in dem Segment in den kommenden Jahren vielfach Fusionen und Betriebsschließungen. Insbesondere bei den inhabergeführten Vermögensverwaltern liegt das auch an mangelnden Nachfolgern.

Punkten können diese Anbieter maximal mit Nischen und Spezialthemen. Das kann wie bisher die Betreuung komplexer Vermögensstrukturen sein. Angesichts der zunehmenden Regulatorik und Produkt-Standardisierung im Bereich nachhaltiger Geldanlage bieten sich auch hier Chancen für Anbieter, die „grün anlegen“ über den Marktdurchschnitt hinaus offerieren. 

Fazit: Unternehmer sollten – sowohl geschäftlich als auch privat – dieses Szenario kennen. Viele werden sich neue Partner suchen müssen.
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