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2028
„Ich habe keine Ahnung und mich hat auch niemand gefragt“

Probleme bei der Umsetzung nachhaltiger Anlagestrategien

Pflanzen formen ein Fragezeichen auf einer einsamen Insel. Copyright: Pixabay
Nachhaltigkeit in der Geldanlage ist ein großer Trend. Viele Anleger wollen auf den Zug aufspringen, stoßen dabei aber auf hohe Hürden. Das sind zum Teil ganz banale Gründe. Vor allem in der Finanzberatung ist noch erheblich Luft nach oben.

Viele Anleger wollen ihr Geld nach nachhaltigen Kriterien anlegen, finden aber nur selten wirklich gute Beratungsangebote dazu. Das erfahren wir aus einem Gespräch mit der Nachhaltigkeits-Bank Triodos, die damit ein Jahr nach dem Markttest „TOPS 2021: Wer kann nachhaltig?“ der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz unsere damaligen Erkenntnisse bestätigt. Viele Banken und Vermögensverwalter haben ungeachtet von Fridays for Future, Energiewende und Green Deal nur eine unzureichende nachhaltige Beratungskompetenz aufgebaut.

Der Kundenwunsch und Berater finden nicht zueinander

Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag von Triodos geben 22% der Anleger an, ihr Geld nachhaltig zu investieren. 26% hätten daran momentan kein Interesse. 31% sind nicht nachhaltig investiert, würden es aber gern. Die Übrigen haben sich noch keine Meinung dazu gebildet. 22% der Befragten gaben an, von nachhaltigen Geldanlagen noch nie gehört zu haben. 32% haben davon gehört, könnten es aber nicht erklären.

Auf die Frage „Warum sind Sie nicht nachhaltig investiert?“ gab es laut Triodos zwei Hauptantworten:

  • Ich kenne mich damit nicht aus.
  • Das Thema wurde in einer Beratung noch nicht angesprochen.

Berater die es jetzt noch nicht können, haben einen echten Wettbewerbsnachteil

Was darf ein Kunde heutzutage von seinem Berater in puncto Nachhaltigkeit erwarten? Grundsätzlich gilt: Beratung zu nachhaltiger Geldanlage ist längst keine exotische Nische mehr. Sollte Ihr Berater hier nicht liefern können, müssen Sie leider davon ausgehen, dass er nicht mehr mit der Zeit geht. Völlig legitim ist es, wenn der Berater Ihnen zu dem Thema eine Orientierung bieten kann, für einen tieferen Exkurs sich aber einen Fachexperten heranzieht.

Ob eine Kunde-Berater-Beziehung bei fehlender "Öko-Expertise" scheitern muss, sei dahingestellt. Viele Kunden pflegen langjährige Geschäftsbeziehungen zu ihren Beratern - Erfahrung, Vertrauen und ein „gutes Gefühl“ sind ebenso wichtige Kriterien. Kunden müssen selbst entscheiden, welchem Stellenraum sie dem Thema geben wollen. 

Berater müssen auf Zack sein

Übrigens ist es auch im Eigeninteresse Ihres Beraters sich Fachwissen zur nachhaltigen Beratung anzueignen. Sollte er das nämlich nicht tun, wird er auf absehbare Zeit immer weniger Kunden erreichen und auch mit den neuen Vorgaben des Gesetzgebers (EU-Taxonomie, EU-Offenlegungsverordnung, MiFID II, Bafin-Richtlinie) seine liebe Not bekommen.

Fazit: Sollte Ihr Berater Ihren „Nachhaltigkeits-Wünschen“ nicht nachkommen können, heißt das nicht, dass Ihr Anliegen zu extravagant ist. Eher offenbart Ihr Berater in diesem Fall ein fachliches Manko.

Hinweis: Am 15.11.2021 erscheint der Vermögensmanagermarktest „TOPS 2022: Brandschutzmauer fürs Vermögen“, in dem wir unsere aktuellen Beratungserlebnisse bei über 70 Banken im deutschsprachigen Raum schildern. Es erwarten Sie spannende Ergebnisse!

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