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Der Stand in den Performance-Projekten nach dem 3. Quartal 2022

Vermögensverwalter vs. ETF-Benchmark im 3. Quartal 2022

Symbolbild Geldanlage. © phongphan5922 / stock.adobe.com
Die Teilnehmer der Performance-Projekte durchleben eine bewegte Marktphase mit hoher Unsicherheit und Volatilität. Wie sie sich dabei im Vergleich zu einem einfach strukturierten ETF-Portfolio schlagen, zeigt die aktuelle Auswertung der Performance-Projekte.

In den Performance-Projekten zeigt sich ein gemischtes Bild. Während sich in zwei Projekten jeweils ein Teilnehmer neu vor die Benchmark schieben kann, ist es in einem anderen Projekt ein Teilnehmer weniger. Im jüngsten Performance-Projekt 8 sortiert sich das Teilnehmerfeld gerade – hier ist noch kein klarer Trend auszumachen, wenn auch ein erfreulicher Auftakt erreicht wurde.

Im 3. Quartal 2022 vollzogen die Börsenteilnehmer einen Höhen- und Tiefflug. Nachdem der Ukraine-Krieg, die Inflation und die Zinswende DAX, S&P 500 und Co. in der ersten Jahreshälfte stark gedrückt hatten, erlebten die Börsen in der Urlaubsruhe eine Sommerrallye. Abrupt beendet wurde dieser „Hoffnungs-Anstieg“ von der US-Notenbank Federal Reserve, die einem sanfteren Zinserhöhungskurs eine klare Absage erteilte. Auch die Inflation klettert „munter“ weiter – in Deutschland und der Eurozone ist sie im zweistelligen Bereich angelangt. Zudem verunsichern politische Risiken: Ukraine, China/Taiwan und nun auch die neugewählte Regierung in Italien. Alle Anlageklassen geben in der Breite nach – das ist kein günstiges Umfeld für ein auf breite Märkte setzendes ETF-Portfolio (Benchmark). Die große Frage: Haben es die Performance-Projekt-Teilnehmer besser gemacht?

Projekt V: Wieder vier in der Spitze

Im Performance-Projekt V schafft es die Vermögensverwaltung von der Heydt (2.313 Punkte), sich vor die Benchmark (2.300 Punkte) zu schieben. Damit schlagen nun vier von 73 Teilnehmern (5,48%) die ETF-Messlatte (+1 im Vergleich zum Vorquartal). Auf den Plätzen 1 bis 3 liegen: die Volksbank Vorarlberg (2.490 Punkte), ODDO BHF (2.397 Punkte) und Raiffeisen Capital Management (2.334 Punkte). Aufgabe im Projekt V ist es, das Vermögen eines Privatkunden nur mit selbst betreuten Fonds zu managen.

Von der Heydt ist in diesem Projekt interessanterweise der einzige Teilnehmer, der die Benchmark nach Rendite schlägt. In den mittlerweile fast sechs Projektjahren (Start 01.01.2017) erwirtschaftete der Vermögensverwalter mit seinen Fonds einen nominalen Gewinn von 459.439,03 Euro (7,99% p.a.). Die Benchmark kommt auf 232.633,61 Euro (4,04% p.a.), ODDO BHF auf 224.815,21 Euro (3,90% p.a.).

Projekt VI: Benchmark pirscht voran

Das Performance-Projekt VI ist weiterhin das Projekt mit dem prozentual höchsten Anteil an Teilnehmern, die die Benchmark schlagen. 22 von 37 (59,46%) sind es per 30.09.2022. Das ist allerdings ein Teilnehmer weniger als noch vor drei Monaten und es sind vier weniger als vor einem Jahr. Je länger das Projekt also läuft, desto mehr kämpft sich die Benchmark nach vorn. Ganz offenbar kamen die Teilnehmer mit der ersten Krise des am 01.01.2022 gestarteten Projekts (Corona) besser zurecht als mit der jetzigen (Ukraine, Energie, Inflation).

Das dürfte die vorderen Plätze allerdings kaum interessieren. Während die Benchmark aktuell auf 1.100 Punkte kommt, belegen die FIS Privatbank (1.992 Punkte), die Neue Bank (1.314 Punkte) und die Frankfurter Vermögen (1.250 Punkte) komfortabel die Ränge Gold, Silber und Bronze. Die FIS könnte sich mit ihrem großzügigen Vorsprung rechnerisch neun Null-Quartale leisten, bis die Benchmark sie eingeholt hätte. Im Projekt VI geht es darum, das Vermögen einer Stiftung zu managen.

Projekt VII: Teilnehmer machen Boden gut

Acht von 43 Teilnehmern (18,60%) schlagen per 30.09.2022 die Benchmark im Performance-Projekt VII – einer mehr als vor drei Monaten. Wieder oberhalb der Benchmark (400 Punkte) rangiert die DRH Vermögensverwaltung (420 Punkte) aus Sachsen. Die Spitzenposition hat weiterhin die FIS Privatbank (791 Punkte) inne. Dahinter erkämpft sich die Kaiser Partner Privatbank (461 Punkte) den zweiten Platz (vormals Platz 4), die Neue Bank (455 Punkte) rückt von Platz 2 auf 3 und MAIESTAS (430 Punkte) verliert den Treppenplatz und rutscht auf den vierten Rang. Ihr folgt nun die DRH (420 Punkte), Hauck Aufhäuser Lampe (413 Punkte), DGK Vermögensverwaltung (407 Punkte) und das Bankhaus Carl Spängler (401. Punkte).

Unterhalb der Benchmark rangieren aktuell z.B. sehr knapp die Deka Vermögensmanagement (399 Punkte), Weberbank (353 Punkte), Berliner Sparkasse (350 Punkte), Liechtensteinische Landesbank (294 Punkte) und die Wiener Privatbank (278 Punkte). Schlusslichter sind die Lungershausen Eggensperger Enzler & Partner AG (250 Punkte), Dr. Kohlhase Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (210 Punkte) und die GSAM + Spee Asset Management AG (156 Punkte).

Projekt VIII: Ein Drittel besser, zwei Drittel schlechter als die Benchmark

Das am 01.07.2022 gestartete Performance-Projekt VIII ist das Küken der Projekt-Reihe. Darin sind die Vermögensmanager aufgerufen, das Vermögen eines Privatkunden in Höhe von 1 Mio. Euro ausschließlich mit selbst gemanagten Fonds zu verwalten. Nach dem ersten Projektquartal gestaltet sich die Lage für die 98 Teilnehmer folgendermaßen: 29 Häuser (29,59%) schlagen nach Punkten die Benchmark, 69 (70,41%) liegen darunter.

Die drei Spitzenreiter sind aktuell die Prometheus Vermögensmanagement GmbH (194 Punkte), Früh & Partner Vermögensverwaltung (174 Punkte) und die Wallrich Asset Management GmbH (139 Punkte). Weitere „größere Namen“ im Teilnehmer-Drittel oberhalb der Benchmark (100 Punkte) sind etwa (in der Reihenfolge ihrer Punkte): Nordea (130 Punkte), Bankhaus Metzler (122 Punkte), Pictet (119 Punkte), Deka Vermögensmanagement (116 Punkte), HSBC Deutschland (102 Punkte) und auch Julius Bär Deutschland (101 Punkte). Unterhalb der Benchmark rangieren aktuell z.B. die Commerzbank (95 Punkte), Deutsche Apotheker- und Ärztebank (90 Punkte), Deutsche Bank (89 Punkte), Credit Suisse (82 Punkte), Hamburger Sparkasse (75 Punkte) oder die Triodos Bank (64 Punkte). Auf den drei untersten Plätzen finden sich aktuell die GFA Vermögensverwaltung (43 Punkte), UmweltBank (40 Punkte) und CSR Beratungsgesellschaft (39 Punkte) wieder.

Fazit: Die Vermögensmanager können im 3. Quartal etwas Boden gut machen. Langfristig ist ihre Bilanz dennoch weiterhin schlecht – das zeigt sich besonders eindrucksvoll in Projekt V. In Projekt VI kommt die Benchmark allmählich nach vorn, im Projekt acht liegt sie seit einem Jahr abwechselnd auf Rang neun und zehn. Im Projekt VIII sortiert sich noch das Teilnehmerfeld.

Hinweis: Detaillierte Einblicke zu einzelnen erfolgreichen Vermögensmanagern liefert Ihnen der kostenlos abrufbare Report „Besser als die Benchmark“, der bald auch in einer zweiten Auflage erscheinen wird.

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