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VP Bank AG, TOPS 2021, Beratungsgespräch

14 Tage Quarantäne vor dem Anlagevorschlag

Kann die VP Bank überzeugen? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Wer sich für Wirtschaft im Allgemeinen und die Finanzmärkte im Besonderen interessiert, wird auf der Homepage der VP Bank fündig. Unter dem Menüpunkt "Newsroom" findet sich ein großes Angebot an entsprechenden Artikeln – darunter auch einiges zum Thema "Nachhaltigkeit". Grund genug also, sich als Kunde mit einem Interesse an einer "nachhaltigen" Vermögensverwaltung an die VP Bank zu wenden.

"Verstehen, Beraten, Umsetzen und Begleiten" – so lauten der eigenen Homepage zufolge die vier Schritte im Beratungsprozess der VP Bank. Was das "Verstehen" betrifft, so zeigt sich bereits im Erstkontakt, wie sehr man sich durch gezielte Fragen bemüht, ein Verständnis für das spezielle Kundenanliegen zu entwickeln. Als auf dessen Seite die Rede von "Nachhaltigkeit" ist, weist man bereits auf ein entsprechendes Produktportfolio hin sowie die Möglichkeit, individuelle Nachhaltigkeits- und Ausschlusskriterien wie US-Staatsanleihen zu berücksichtigen.  

Beratungsgespräch endet mit einer Punktlandung

Im eigentlichen Beratungsgespräch ist das "Eis ziemlich schnell gebrochen", da beide Banker – Kundenberater und Portfoliomanager – sich u.a. darauf verstehen, durch Einflechten persönlicher Anekdoten das Vertrauen des Kunden zu gewinnen. Beide wirken gut aufeinander abgestimmt und haben das Gespräch "gut im Griff" – so gut, dass es nach zwei Stunden zu einer minutengenauen Punktlandung kommt und der potentielle Kunde das Gefühl hat, dass sich nach den ersten beiden Schritten –  "Verstehen und Beraten" – nun der dritte Schritt – das "Umsetzen" – anschließen könnte.

Die zentralen Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
  • Anlagehorizont: langfristig
  • Nachhaltigkeitsfokus: "mit Blick auf die eigenen Enkel" und ohne "gravierende (Rendite-) Nachteile zu erleiden"

Auch atmosphärisch weiß die außerhalb Deutschlands verortete Bank zu überzeugen. Bei der Liechtensteiner Niederlassung handelt sich um ein modernes Bankgebäude mit einer "hochwertigen Inneneinrichtung". Zum Wohlgefühl des Kunden trägt auch das freundliche Personal mit einem guten Service bei. So wird dem leicht erkälteten Kunden eine große Auswahl an Teesorten angeboten. 

Best-In-Class statt harte Ausschlusskriterien

Was den eigentlichen Kundenwunsch betrifft, sein Geld nachhaltig anzulegen, so können ab 1 Mio. Euro auch individuelle Ausschlusskriterien berücksichtigt werden. In dem Zusammenhang ist erneut von amerikanischen Staatsanleihen die Rede, welche für den Kunden allein aufgrund der in den USA noch vorhandenen Todesstrafe nicht in Frage kommen. Bei der nachhaltig orientierten Vermögensverwaltung bedient sich die Bank des ESG Research vom Indexanbieter MSCI.  

Grundsätzlich – so betont man – verfolge man anstelle strenger Ausschlusskriterien eher einen Best-In-Class-Ansatz (was u.a. erklärt, warum amerikanische Staatsanleihen (noch) in der nachhaltigen Vermögensverwaltung enthalten sind). Generell müsse "die Richtung stimmen". Zu harte Ausschlusskriterien "schränken hingen das Anlageuniversum zu sehr ein".  Im Bereich Impact-Investing hält man sich übrigens  (noch) aus Kostengründen zurück.

E-Bikes und öffentliche Verkehrsmittel gefördert

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, so verweisen die Berater auch auf die eigenen Aktivitäten des Finanzinstituts. Dazu zählt beispielsweise die Förderung umweltschonender Mobilität bei den Mitarbeitern: E-Bikes und öffentliche Verkehrsmittel werden vom Arbeitgeber gefördert. Kritisch bemerkt der Kunde in spe, dass man ihm für das Beratungsgespräch eine 49 Seiten umfassende Präsentation auf Papier ausgedruckt hat. Allerdings greifen die Berater – auch für ihre Notizen – auf Tabletts zurück.  Außerdem erhält der Kunde auf eigenen Wunsch hin alles weitere in digitaler Form. 

Bei den in Frage kommenden Anlageinstrumenten zeigt man sich flexibel. Sowohl auf der Renten- als auch auf der Aktienseite kommen bevorzugt Einzeltitel zum Einsatz. Gerade in den Schwellenländern greift man aber auch auf aktive und passive Fondslösungen zurück. Dabei – so stellt man offen fest – könne gerade bei den zum Einsatz kommenden ETFs nicht immer garantiert werden, dass die gewünschten Nachhaltigkeitskriterien zu 100 Prozent eingehalten werden. 

Quarantäne lässt Anlagevorschlag auf sich warten

Nach einem gut strukturierten Gespräch und einem exzellenten Zeitmanagement fühlt sich der Kunde bei den Liechtensteinern gut aufgehoben und freut sich auf eine Fortsetzung der überzeugenden Leistungen. Schließlich heißt es auf der Homepage unter dem Stichwort "Umsetzen":  "Ein persönlicher Gedankenaustausch und Analysen sind wichtig, um Ihre Ziele zu erreichen – es braucht aber auch Taten." Und etwas tatkräftiger hätten die Berater bei der Nachbereitung des äußerst gelungenen Beratungsgesprächs ruhig agieren können. Zwar wird das Gesprächsprotokoll zeitnah versandt, doch lässt der Anlagevorschlag aufgrund der Coronakrise über einen Monat auf sich warten. Wie der Kunde im Nachhinein erfährt, ist dafür Corona verantwortlich: seinen Berater schickte man nach einem Mailandaufenthalt zunächst einmal für zwei Wochen in Quarantäne. Dies erklärt, entschuldigt aber nicht die zeitliche Verzögerung aus Kundensicht. 

Was lange währt, wird endlich gut! Tatsächlich ist der Anlagevorschlag "gut aufgemacht und verständlich dargestellt". Der Kunde findet sich darin wieder. Als kleiner "Schönheitsfehler" fällt ihm jedoch auf, dass trotz der im Gespräch geäußerten Bedenken eine amerikanische Staatsanleihe im Vorschlag enthalten ist.

Preis-Leistungsverhältnis:

Kosten:

  • Fondsmandat: 1,3% p.a. All-In-Fee
  • Klassisches VV-Mandat 1,7% p.a. All-In-Fee

MIndestanlagesumme:

  • Fondsmandat ab 250.000 CHF( bzw. 221.000 Euro)
  • Private Banking ab 1 Mio. CHF (bzw. 885.000 Euro)
  • Nachhaltige VV ab 2 Mio. Euro

Dienstleistungsportfolio:

  • Vermögensplanung
  • Vermögensverwaltung
  • Anlageberatung
  • Family Office und Nachfolgeplanung

Spezialitäten:

  • Fondsgründung, -verwaltung und -leitung durch VP Fund Solutions (für die Strukturierung größerer Vermögen)
  • Bietet mit den Standorten Liechtenstein, Schweiz und Luxemburg aus deutscher Sicht Offshore- bzw. Cross-Border-Services an

Nachhaltigkeitsexpertise

  • Best-In-Class-Ansatz orientiert sich an MSCI ESG Research
  • Hauseigene Nachhaltigkeitsfonds sowie -zertifikate
  • eigenes Nachhaltigkeitskomitee 

Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

Anschrift:

VP Bank AG, Aeulestr. 6, 9490 Vaduz, Liechtenstein
Internet: www.vpbank.com
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Fazit: Die Berater der VP Bank überzeugen im Beratungsgespräch sowohl auf einer fachlichen als auch auf einer menschlichen Ebene. Der Kunde fühlt sich in seinem Anliegen gut abgeholt. Allerdings versäumen es die Liechtensteiner dem Beratungsgespräch einen zeitnahen Anlagevorschlag folgen zu lassen, was den überaus positiven Eindruck aus dem Gespräch ein wenig mindert.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter / QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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