Apo-Bank: Zum Schreien (bis der Arzt kommt)
Wenn man uns fragen würde „Wie war denn das Beratungsgespräch mit der Apo-Bank?“, fiele die Antwort leicht. Leistung: unzureichend, Preisvorstellung: sehr teuer, Fazit: inakzeptabel. Ganz so einfach wollen wir es uns aber nicht machen.
Der Kunde und seine Anforderungen
- Ruhestand
- Anlagevolumen: 3,5 Mio. EUR
- Anlagezeitraum: 5 bis 10 Jahre
- Laufende Einkünfte: mehr als ausreichend
- Lebenshaltungskosten: < monatliche Einkünfte
- Zentraler Beratungsaspekt: extreme Staatsverschuldung ; Inflationsfurcht; gesellschaftliche Unzufriedenheit; Unruhen befürchtet; Furcht vor Crash und Euro-Implosion
- Kundenwunsch: langfristige Vermögenssicherung, realer Kapitalerhalt, nachhaltige Anlage
Stärken der Beratung
Auffällig kurz ist die Liste der Pluspunkte. Wenn wir wohlwollend urteilen, fallen darunter die Abfrage der Eckpunkte des Anlagewunsches, die Erläuterung der Positionierung der Bank, ein paar sinnvolle Bemerkungen zu Aktienanlagen in der derzeitigen Kapitalmarktsituation und die Erläuterung der Vorgehensweise in der Vermögensverwaltung. Vielleicht noch, dass in den „Anlagevorschlag“ ein bisschen Kundenwusch Nachhaltigkeit eingestreut ist.
Schwächen der Beratung
Umso länger, um nicht zu sagen ellenlang, fällt die Liste der „Fails“ aus. Wir beschränken uns auf die besonders schmerzhaften Juckepunkte:
- keine vollständige Informationsweitergabe aus dem Vorgespräch an den Berater
- keinerlei erkennbare Gesprächsvorbereitung
- mangelnde Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit
- keine erkennbare Gesprächsstruktur
- mangelndes Einfühlungsvermögen
- unzureichende, unstrukturierte Evaluation der Kundeninteressen und der Kundensituation
- miserable Unterlagen
- und vor allem: keine Auseinandersetzung mit dem, was den Kunden umtreibt.
- Man könnte auch sagen: Am Kunden vorbei beraten. Dafür: Sehr hohe Gebühren (absolut gesehen, relativ zur Leistung Mondgebühren)
Der "Anlagevorschlag"
Schau‘n wir auf das, was hinten rauskommt: Ein siebenseitiger „Anlagevorschlag“ (für wen auch immer, er ist nicht personalisiert) mit folgendem Inhalt: Unsere Philosophie, Ihr persönlicher Ansprechpartner, Disclaimer, Regulatorisches Modul. Im Inhaltsverzeichnis gar nicht erwähnt ist das Wichtigste: die Produktvorschläge. Diverse Fonds, unkommentiert zusammengestellt, einer davon aus der hauseigenen Küche (apo Medical Opportunities Inhaber-Anteile R o.N.).
Heiß ist hier nur der Preis. Gebührenvorschlag für die Vermögensverwaltung: 1,6 %. Für die Fonds: 5 % Ausgabeaufschlag, das sei Standard; laufende Kosten 1,5 bis 2 %. Wohlgemerkt: Der Kunde will 3,5 Mio. anlegen …
Wie klingt das für Sie?
"Ach so, das ist Ihnen zu viel? Na, ich könnte Ihnen das um die Hälfte reduzieren, wie klingt das für Sie?"
Ja, wie klingt das? Unglaublich? Unverschämt? Nach Abzocke? Nach Bauernfängerei? Liebe Leser, Sie haben die Wahl …
2021 (TOPs 2021) | Beratungsgespräch | Ein erinnerungswürdiges "Vorspiel" | im Shop |
2020 (TOPs 2020) | Vermögensstrategie | Vielversprechende Ansätze, aber ohne konkreten Vorschlag | im Shop |
2020 (TOPs 2020) | Beratungsgespräch | Hier wäre mehr drin gewesen | im Shop |
2018 (TOPs 2019) | Qualifikation | Theseus im Labyrinth - Ohne Ariadne-Faden | im Shop |
2021 | Qualifikation | Inspiration und Engagement fehlen | im Shop |
2019 | Qualifikation | Unterer Durchschnitt | im Shop |
Kontakt:
Fazit: Vertane Zeit, der Kunde kommt sich veräpfelt vor. Oder, um im Branchenjargon zu bleiben: Das tat weh; man möchte schreien, bis der Arzt kommt.
Empfehlung: Für die Endrunde nicht qualifiziert.