avesco Financial Services AG: (Fragwürdige) Rendite mit Containern
avesco Financial Services AG Mohrenstr. 34, D-10117 Berlin
www.avesco.de
Beratungsgespräch | Vermögensstrategie | Portfolioqualität | Transparenz | Gesamt |
---|---|---|---|---|
32,4 | 9,0 | 5,9 | 14,0 | 63,3 |
max. 45 Punkte | max. 30 Punkte | max. 9 Punkte | max. 16 Punkte | von 100 |
Container im Portfolio
Im Anlagevorschlag hebt sich Avesco markant von allen anderen Vorschlägen ab. Direktinvestments von Containern bilden einen zentralen Baustein. Der Allianz-Rentenfonds bleibt Teil des neuen Depots. Aktien werden über einen einzigen Aktienfonds abgebildet. Dieser ist ohne Frage exzellent gemanagt. Unklar ist, warum avesco den Aktienbereich nur mit einem einzigen Manager abdecken will. Auch die hohe Quote von Katastrophenbonds fällt auf. Ebenso die Quote von Mikrofinanz und offenen Immobilienfonds – beides ist im Marktvergleich überdurchschnittlich hoch. So ist die geringe Verteilung der Managerrisiken zu hinterfragen. Denn einen hohen Betrag in nur einen Catbonds Fonds oder nur einen Aktienfonds zu investieren, sollte gut durchdacht und begründet sein. Das geschieht aber nicht ausreichend. Ohne Not wäre die Hinzunahme weiterer Anbieter möglich. Im Detail verteilen sich die Gewichte so: 15% Container, 1% Tagesgeld, 29% Allianz Rentenfonds, 10% Frankfurter Aktienfonds Stiftungen, 15% Plenum Cat Bond Fund, 15% Mikrofinanzfonds, 15% Hausinvest Immofonds. Mit diesem Portfolio sollen 2 % nach Kosten und Inflation, aber vor Steuern – so lautete die Kundenvorgabe – erwirtschaftet werden. Verlust p. a. sollen maximal 8 % betragen, so die Darstellung im Vorschlag. 4,4 % nach Kosten will der Berliner Anbieter damit schaffen. Bei einer Inflation bis zu 2 % wird die Zielrendite vor Steuern erreicht.Was heißt hier Risiko?
Das Risiko beziffert avesco mit 1,1 %. Doch was bedeutet genau diese Kennziffer? Das bleibt uns unklar. Bei den Containern handelt sich um 40 Fuß-High-Cube Container, die direkt gekauft werden. Der Anleger ist somit Eigentümer eines bestimmten Containers, der in der Welt dann herumgeschifft wird. Die Renditeerwartung für den Anleger liegt bei 4,9 % und zwar nach Kosten und vor Steuern. Nun sind Container keinesfalls eine risikolose Anlage und haben etlichen Besonderheite. Leider fehlen die an dieser Stelle wichtige Diskussion und deutliche Risikohinweise. 1,25% All In Fee zzgl. MwSt. veranschlagt avesco für seine laufenden Dienste, Rückvergütungen (Kickbacks) werden ausgeschüttet, lautet das Versprechen. Für die Containervermittlung erhält avesco 5,5 % Provision. Angeblich geht dies nicht zu unseren Lasten, da der Emittent diese zahlt und es dessen Gewinnmarge reduzieren soll. Doch diese Argumentation ist Augenwischerei. Provisionen werden immer vom Emittenten gezahlt und sind als Vertriebskosten einkalkuliert. Wenn ein Honorar für Anlageberatung gezahlt wird, müsste die Provision auch an den Kunden fließen. Zwar sind die Zahlungen hier transparent, aber es sieht hier nach einer sehr teuren Variante für den Kunden aus. Er zahlt - in der ursprünglich vorgestellten Beratungsversion - ein Anlageberatungshonorar, leistet den Provisionsverzicht aus dem aus der Beratung kommenden Produkt, plus die laufende Vergütung für den Rest der Anlage. Hier werden immerhin die Kickbacks ausgeschüttet, die z. B. aus Fonds wie dem Immobilienfonds an Avesco fließen.Fazit Vermögensstrategie: Ein Anlagevorschlag der unteren Mittelklasse im Wettbewerbsvergleich. Die Diversifikation der Anlage überzeugt nicht, Kennziffern sind nicht eindeutig dargelegt, das Honorar ist hoch und die Honorargestaltung scheint nur transparent, fair und ausgewogen wirkt sie aber auf uns nicht.
Fazit Portfolioqualität: Die von Quanvest berechnete Portfolioqualität liegt im oberen Mittefeld. Gut ist der geringe Verlust im Portfolio, sollte das Zinsniveau um 1 Prozentpunkt steigen. Unterdurchschnittlich sind die erwartete Rendite und der maximale Verlust, der somit mit dem qualitativen Eindruck zur Diversifikation im Portfolio korrespondiert.