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Berliner Sparkasse | TOPs 2017 – Beratungsgespräch

Berliner Sparkasse: Schwach gestartet, aber dann...

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Sie gehört zu Berlin wie Fernsehturm, Goldelse und Fassbrause: die Berliner Sparkasse. Verträgt sich ihr Status als öffentlich-rechtliche Universalbank mit bewusst gehegtem Volksnähe-Image mit internationalen Finanzmärkten und Privatkundengeschäft?
Wenn es um die Vermögensverwaltung und Private Banking geht, fallen die öffentlich-rechtlichen Institute Anlegern meist nicht als erstes ein. Auch die Berliner Sparkasse wurde einst vom Berliner Magistrat als Sparkasse für die „ärmere Klasse”, wie es damals hieß, gegründet. Die Berliner Sparkasse des 21. Jahrhunderts hat jedoch auch individuelle Vermögensverwaltung, Private Banking und Wertpapierberatung im Angebot. Wir wollen wissen, ob diese Dienstleistungen und die zugehörigen Anlagestrategien so solide und bodenständig sind, wie das Sparkassen-Image vermuten lässt. Wer nun allerdings auf einen separaten Online-Auftritt für das Vermögensdienstleistungs-Segment gehofft hatte, wird enttäuscht. Einige magere Informationen zum Thema sind auf der normalen, für das Jahr 2016 doch recht altbackenen Sparkassen-Seite zu finden – wer es genauer wissen möchte, muss auf “Beratungstermin vereinbaren”- klicken. Nun erwarten Interessenten, die sich mit ihrem Anlage-Anliegen an die Sparkasse wenden, zwar sicher keine Webpräsenz à la Schweizer Private Banking mit Beraterbiographien, Geschichte des Hauses und detaillierter Produkt- und Servicebeschreibung. Aber ein kleines bisschen weniger spartanisch dürfte das Angebot für Informationssuchende schon ausfallen. Mangel an Tradition kann man der Berliner Sparkasse sicher nicht vorwerfen. Immerhin kann sie 2018 ihr zweihundertjähriges Gründungsjubiläum feiern. Sie überdauerte somit zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise und die deutsche Teilung mitsamt Wiedervereinigung – alle Achtung. Nach der Veräußerung der Landesbank Berlin Holding AG durch das Land Berlin übernahm die Berliner Sparkasse zunehmend auch deren Geschäftsbereiche. Als Universalbank berät sie ihre Kunden in allen Finanzfragen. Damit empfiehlt sich die Sparkasse vermögenden Kunden, die einen bodenständigen Vermögensverwalter suchen. Die Einstiegsschwelle für Private Banking-Dienstleistungen liegt entsprechend auch bei vergleichsweise moderaten 500.000 Euro, ein Kundenbetreuer kümmert sich im Schnitt um 90 Kunden. Wer diesen Betrag mitbringt, hat Zugriff auf die Geschäftsfelder Ganzheitliche Beratung, Vermögensverwaltung, Wertpapierberatung, Finanzierungsgeschäft. Weitere Leistungsbereiche werden über Kooperationen abgedeckt, etwa mit der Frankfurter Bankgesellschaft im Bereich Family Office. Das Portfoliomanagement für die individuelle Vermögensverwaltung liegt bei der Kapitalanlagegesellschaft Landesbank Berlin Investment GmbH (kurz: LBB-INVEST). Eine Beschreibung des Investmentprozesses erhalten potenzielle Kunden bei Kontaktaufnahme im PDF-Format. Die übersichtliche grafische Darstellung ist gut verständlich, transparent und konservativ gehalten. Gleiches gilt für den Inhalt – in Sachen Portfolio-Struktur, Anlageprozess und Risikomanagement setzt die Berliner Sparkasse auf bewährte und erprobte Verfahren und Produkte. Gut – schließlich geben wir uns mit unserem Wunsch nach Kapitalerhalt und Risiko-Deckelung ja auch nicht gerade draufgängerisch. Die Erwartungshaltung “solide, sicher und bodenständig” finden wir auch in vielen anderen Details bestätigt. Angaben zu Kundenzahl und verwalteten Vermögen möchte die Berliner Sparkasse nicht veröffentlicht sehen. Ihr Selbstverständnis beinhaltet einen starken regionalen Bezug und eine entsprechend enge geographische Einordnung der Kundenbasis. Nur wenige der von ihr Betreuten kommen aus dem restlichen Bundesgebiet, eine laut Eigenangabe “sehr geringe Anzahl” aus dem Ausland.

Die Berliner Sparkasse nimmt in Runde 3 am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe teil. Sie zeigt sich dabei unter ihrem Namen - das spricht für Wettbewerbsorientierung und Transparenz.

Die Gebührenstruktur ist transparent, übersichtlich und laut Versprechen der Bank frei von Überraschungen; jedenfalls sollen dem Kunden keine anderen als die genannten Kosten entstehen. Diese liegen standardmäßig bei 1,5% im Jahr als Pauschale (all in fee zzgl. MwSt.) auf das verwaltete Vermögen, wenn dies bis zu 50% aus Aktien besteht und 1,1 Mio. oder mehr EUR umfasst. Gewöhnlich werden dann aber individuelle Konditionen verhandelt. Die meisten Kunden (45%) legen im Private Banking der Sparkasse zwischen einer halben und einer Mio. Euro an, weitere 22% zwischen einer und 2,5 Mio. Insgesamt verwaltet die Berliner Sparkasse 1,4 Mrd. Euro an Kundengeldern von 850 Kunden im Private Banking. Im vergangenen Jahr gewann sie 26 Mio. Euro neu hinzu. Verbesserungsfähig ist die Präsentation des Bereiches Vermögensverwaltung. Ansprechpartner sind nicht ersichtlich, die Kontaktaufnahme kann nur über die Kundenhotline erfolgen – was sich bei der Kontaktanbahnung als Stolperstein und echte Geduldsprobe erweist.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sind uns keine Hinweise auf eine unfaire Behandlung von Kunden der Sparkasse im private Banking bekannt. Allerdings gibt die Sparkasse auf Nachfrage an, dass es in den letzten drei Jahren Rechtsstreitigkeiten mit Kunden wegen der Beratung zu geschlossenen Fonds gab. Zum Trusted Wealth Manager

Der Kunde und sein Anliegen

Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Sie suchen einen neuen Vermögensverwalter für Ihr bestehendes Depot über 2,5 Mio. Euro. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Sie sind in verschiedenen Branchen unternehmerisch oder als leitende Angestellte tätig oder bereits im Ruhestand. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.

Das Beratungserlebnis

Anstatt die Online-Variante zu wählen und den roten Knopf fürs Beratungsgespräch zu drücken, möchten wir zum Telefonhörer greifen, denn etwas persönlicher hätten wir es doch gern. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. In dieser Hinsicht stellt sich rasch Ernüchterung ein, denn auch bei dieser Variante steht die zentrale Kundenservice-Nummer am Anfang der Kontaktanbahnung. Anstatt – wie bei vielen Private Banking-Instituten üblich – von einem freundlichen menschlichen Rezeptionisten empfangen zu werden, müssen wir unser Anliegen der sprachgesteuerten Menüführung mitteilen und uns dann durch deren Vorgaben arbeiten. Das hat mehr von einem Telefonat mit einem Stromanbieter oder Telekommunikationsdienstleister als mit einer Privatbank und ist wenig charmant – oder weniger freundlich ausgedrückt: abschreckend.

Sparkasse: Kein Wissenshunger am Telefon

Auch als diese Hürde bewältigt ist, sprechen wir nicht direkt mit unserem künftigen Berater. Immerhin ist es nun aber ein Mitarbeiter aus Fleisch und Blut, der aus der Servicezentrale Anliegen, gewünschte Beratungsfiliale und Wunschtermin abfragt. Trotz unseres diskreten Hinweises, dass wir beim Termin über einen “etwas höheren” Betrag sprechen möchten, gibt es keine Rückfragen zum Anlagevolumen. Und nicht nur dazu: Außer unseren Kontaktdaten (Name und Telefon) möchte die Berliner Sparkasse nichts weiter wissen. Dennoch dauert das Telefonat inklusive Sprachmenü-Runde stolze acht Minuten, an deren Ende als Ergebnis ein Termin in unserem gewünschten Beratungscenter steht. Wer uns dort erwartet, bleibt nebulös: außer einem Namen gibt es keine weitere Information; auch die Durchwahl erhalten wir nicht. Der Kommunikationsminimalismus setzt sich im Gespräch dann direkt fort. Der erste Termin ist schnell erledigt, da die Dame, die uns im Beratungscenter erwartet, schnell erkennt, dass sie nicht die richtige Ansprechpartnerin ist. Ab dann wird es endlich professioneller: Sie entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, stellt sofort den Kontakt zum “richtigen” Berater her, und in kürzester Zeit haben wir einen kurzfristig anberaumten neuen Termin. Voila!

Berliner Sparkasse: Beratung im zweiten Anlauf

Ein Höchstmaß an exklusiver und individueller Betreuung haben wir bei der Sparkasse sicher nicht erwartet; aber das fehlende Nachhaken im Callcenter und der dadurch anberaumte Beratungs-Fehlstart hat Zeit gekostet. Wir erhalten auch zu keinem Zeitpunkt eine Mail-Bestätigung, Anfahrtsbeschreibung oder Aufforderung, Angaben zur Gesprächsvorbereitung zu schicken. Ein bisschen interessierter könnte unser potenzieller künftiger Vermögensverwalter schon auftreten. Die Gesprächsanbahnung bei der Berliner Sparkasse ist, um es mit Altkanzler Schröder und viel Understatement zu sagen, suboptimal und erheblich verbesserungswürdig und -fähig.

Das Gespräch vor Ort

Der moderne Bürobau, in dem das Private Banking der Berliner Sparkasse residiert, ist zweckmäßig und verkehrsgünstig gelegen. Da wir uns auch bei der Anfahrt für die bodenständige Variante entschieden haben und mit den Öffentlichen unterwegs sind, brauchen wir keine Parkmöglichkeit – vorhanden wäre sie aber. Am Eingang empfängt uns eine Mitarbeiterin, die uns auch zum Besprechungsraum bringt und Getränkewünsche erfragt. Nach dem holprigen Start geht nun alles sehr schnell, zwei Berater erwarten uns bereits. Allerdings waren wir nur auf einen Gesprächspartner eingestellt, das hätte man ankündigen sollen.

Modernes Ambiente in der Berliner Sparkasse

Das Ambiente ist so unprätentiös wie die Sparkasse selbst: hell, freundlich, modern. Es gibt Schreibutensilien und Getränke. Extravagante Dekorationen, Möbel oder Kunstgegenstände sucht man hier vergebens. Das wirkt geerdet und unterstreicht den Eindruck, dass es diesem Haus mehr um Inhalte geht als um Außenwirkung und Inszenierung. Trotz Lage zu einer belebten Straße stört kein Verkehrslärm das Gespräch. Die Berliner Sparkasse hat also sinnvollerweise in Schallschutz statt in Ausstellungsobjekte investiert. Aus unserer Sicht lobenswert. Am Anfang des höflichen und freundlich verlaufenden Gesprächs steht eine weitere Entschuldigung für den Fauxpas des Kundenservicemitarbeiters. Da habe der Kollege wohl, so die etwas verlegene Einschätzung, „eine Frage zu wenig gestellt.” Das sehen wir zwar auch so, aber immerhin haben sich nun bereits drei Mitarbeiter aktiv um Wiedergutmachung bemüht, so dass es auch für uns Zeit ist, uns auf die Gegenwart zu konzentrieren und den nicht optimalen Einstieg ad acta zu legen. Normalerweise kommen im Schnitt übrigens etwa 90 Kunden auf einen Berater.

Partnerschaftliche Gesprächsführung bei der Berliner Sparkasse

Die Gesprächsatmosphäre bleibt sachorientiert: auf die kurze persönliche und berufliche Vorstellung der beiden Berater folgt meine eigene Präsentation, der Gesprächston ist stets korrekt und höflich. Unsere beiden Gesprächspartner arbeiten partnerschaftlich, eine Hierarchie ist nicht erkennbar, gleichzeitig wirken beide auch zu jedem Zeitpunkt versiert und sicher.

Die Marktlage: viel Allgemeinplätze

Die Marktentwicklung halten unsere Gesprächspartner im Moment nicht für eindeutig absehbar. Zinsen steigen ja irgendwann zwangsläufig wieder an. Andererseits kann die Trendwende aber noch ein gutes Jahr auf sich warten lassen. Aber besser, wir stellen uns schon mal dafür auf und sind gewappnet, um dann schnell reagieren zu können, heißt es. Daran ist zwar nichts falsch, aber wirklich beeindruckt sind wir von diesen doch sehr allgemeinen, um nicht zu sagen floskelhaften Aussagen auch nicht. Da wagen sich unsere Berater beim Thema Inflationsrate vergleichsweise weit vor; deren Anstieg schätzen sie auf zwei Prozent für die nächsten Jahre. Wie sie zu ihrer Aussage kommen, behalten sie jedoch für sich. Alles schön, aber nun möchten wir es langsam ein wenig genauer wissen: was bedeutet das Zinstief denn konkret für unsere Rendite- und Risikovorstellungen, wie will die Berliner Sparkasse vorgehen, um diese auch im schwer absehbaren Marktumfeld zu erreichen? Ein paar weitere Allgemeinplätze müssen wir auch dabei überstehen. Die Risiken sollten über eine höhere Diversifizierung breiter gestreut werden, der Markt hat sich sehr verändert – aha. Die gegenläufige Bewegung von Aktien und Renten kann nicht mehr so pauschal angenommen werden wie vor 20 Jahren. Die Zeiten hoher Zinsen sind auf längere Sicht vorbei – den Widerspruch zur weiter oben getroffenen Trendwende-Einschätzung löst unser Berater nicht auf. In diesem Teil des Gesprächs brauchen die beiden lange, um zur Sache zu kommen und “Nägel mit Köpfen” zu machen. Allerdings haben wir uns auch nicht als Anlageprofis und intime Marktkenner eingeführt, so dass der lange Exkurs und die zum Teil doch sehr grundlegenden Aussagen auch geeignet sind, das vorhandene Wissen zu prüfen und auf dieser Basis entsprechend auf den Kunden einzugehen.

Unser Depot, seine Möglichkeiten und Grenzen

Als wir zum Depot kommen, wird es konkreter. Unsere Berater haben erkannt, wie sehr uns der Punkt “Kapitalerhalt” umtreibt. Ihr Vorschlag: Das Depot wird bei Auftragserteilung neu aufgesetzt. In der neuen Struktur werden langlaufende Fonds eine große Rolle spielen. Die Währungsrisiken, die sie im bestehenden Portfolio identifizieren, wollen sie weitgehend eliminieren. Die Rendite- und Risikoerwartung passt zu unserem risikoaversen Auftreten. Vier Prozent könnte das angesichts unserer Vorstellungen sehr konservativ zu strukturierende Portfolio vor Kosten erwirtschaften, sehr viel mehr ist nicht drin. Auf diese Weise kämen wir auf die gewünschten 2% „für uns“ – nach Abzug von Gebühren und Steuern vom Bruttoertrag. Wenn wir den Ertrag steigern wollen, geht das nicht ohne schwankungsanfälligere Anlageklassen und ein höheres Verlustrisiko – mit anderen Worten: wenn uns vier Prozent zu mager sind, müssen wir an unserer Risikobereitschaft schrauben. An dieser Stelle versuchen unsere Gesprächspartner nicht, uns mit unrealistischen Renditeerwartungen einzuwickeln, sondern bleiben auf dem Boden des Machbaren. Zur bisherigen Depotentwicklung gratulieren uns die beiden. Anhand einiger vorbereiteter Charts bieten sie uns eine gut verständliche grafische Auswertung des bisherigen Verlaufs und erläutern die jetzigen und künftig möglichen Risiken. Das Portfoliomanagement für die individuelle Vermögensverwaltung der Sparkasse wird bei der Kapitalanlagegesellschaft Landesbank Berlin Investment GmbH (kurz: LBB-INVEST) durchgeführt. Diese gehört seit 2014 zur DEKA Bank. Konzerneigene Produkte finden sich gewöhnlich um die 10% in den Portfolios der Private Banking Kunden der Berliner Sparkasse wieder.

Gebühren und Verlustrisiko

Bei der Gebührenstruktur geht es ebenfalls transparent und vor allem übersichtlich zu. Die Berliner Sparkasse hat dazu eine übersichtliche Broschüre als PDF vorbereitet, und schon die Tatsache, dass die in einer Tabelle präsentierten Honorarmodelle auf eine Seite passen, spricht uns an. Es gibt keine Transaktionskosten, keine Ausgabeaufschläge, keine versteckten Entgelte, sondern eine individuelle Pauschale (all-in-fee). In unserem Fall beträgt sie etwa 1,1% p.a. zzgl. Umsatzsteuer auf das Anlagevermögen. Die endgültige Größenordnung erfahren wir aber erst im Anlagevorschlag. Das Verlustrisiko hängt natürlich davon ab, ob wir Rendite-Wunsch und dementsprechend Risikobereitschaft noch einmal überdenken wollen. Für höhere Erträge müssen wir einen höheren Aktienanteil in Kauf nehmen, und dementsprechend höhere Verluste drohen. Genaueres zu Rendite-Risiko-Verhältnis erfahren wir im Dokument "Analyse Ihres Wertpapierdepots", das die beiden für das Gespräch vorbereitet haben und eingehend besprechen wurde. Die Erklärungen dazu sind ausführlich und nachvollziehbar – Top! Die “Aufholzeit” bei einem Verlust ist wieder etwas vager angegeben, aber ebenfalls stimmig erklärt: bei positiver Entwicklung des Marktes kann ein Verlust je nach Entstehungszeitpunkt während der Fünf-Jahres-Spanne aufgeholt werden. Sofern kein Bedarf an liquiden Mitteln besteht, könnten wir die Situation auch "aussitzen", Schließlich wird ein Verlust ja nur durch einen Verkauf im Verlustbereich realisiert. Alles in allem ist der ganze Gesprächsabschnitt zu Depot und Gebühren hervorragend geeignet, auch Anlegern mit geringen oder keinen Vorkenntnissen Möglichkeiten und Grenzen des Anlagemanagements aufzuzeigen. Wir fühlen uns sehr gut und realistisch informiert. Auch die Abrundung des Gesprächs ist professionell und korrekt. Eine kurze Führung durch die Räumlichkeiten bietet Gelegenheit, das Haus weiter kennenzulernen. Beide Berater danken für das Treffen und freuen sich auf das nächste Gespräch, in dem der Anlagevorschlag persönlich vorgestellt und besprochen werden soll. Auch auf Konzerteinladungen dürfen wir uns, falls wir zusammenkommen, möglicherweise freuen. Die Begegnung ist durchaus geeignet, uns den ersten Eindruck vergessen zu lassen und uns für eine Zusammenarbeit mit den Vermögensverwaltern der Berliner Sparkasse zu erwärmen.

Nachbetreuung und Anlagevorschlag

Die Nachbetreuung bei der Berliner verdient ebenfalls Lob. Zunächst erhalten wir als Brief ein Gesprächsprotokoll zu unserem Termin, in dem unsere Angaben und Wünsche korrekt erfasst sind. Per Mail erhalten wir ein Dankeschön für das angenehme Gespräch und die Bestätigung des Folgetermins zur Präsentation und Besprechung des Anlagevorschlags. Dieser Termin wird längst nicht von allen Vermögensverwaltern angeboten, der Sparkasse liegt er allerdings am Herzen. Die Berliner Sparkasse zeigt immer wieder, dass sie sichergehen will, dass alles vom Kunden verstanden wird und Gelegenheit zum Nachfragen bei Unklarheiten besteht. Das zusätzliche Gespräch dient auch der Kontaktintensivierung, und in unserem Fall kann ein fehlerhafter Chart an Ort und Stelle getauscht werden. In beiden Gesprächen hakt der Berater, mit dem wir als erstes in Kontakt kamen, als unser hauptsächlicher Ansprechpartner immer wieder nach, ob es unsererseits Fragen gibt, und bietet an, für deren Klärung jederzeit zur Verfügung zu stehen. Die geschäftlichen Umgangsformen bei der Berliner Sparkasse sind tadellos, so dass wir die Anlaufschwierigkeiten mehr und mehr als Ausrutscher eines einzelnen Mitarbeiters sehen.

Rundes Zweitgespräch bei der Berliner Sparkasse

Das Zweitgespräch zur Präsentation des Anlagevorschlags lässt keine Fragen mehr offen, unserem maximalen Verlustrisiko als auch der Wunschrendite werden Rechnung getragen und die Ausführungen und Erläuterungen sind gut verständlich. Uns wird auch gesagt, dass die Betonung auf “Vorschlag” liegt und das Dokument keine in Stein gemeißelte und eins zu eins umzusetzende Strategie darstellt. Anpassungen der Depotzusammenstellung können jederzeit erfolgen. Sofern wir keine anderen Vorgaben oder Liquiditätsbedarf haben, passen die Spezialisten der im Auftrag der Berliner arbeitenden LBB-Invest das Depot einmal im Quartal an die Marktentwicklung an.

Fazit:
Für Anleger mit relativ wenig Vorkenntnissen, die sich mit ihrem Depot selbst nicht ständig und umfassend beschäftigen wollen oder können und ohne komplexe Produkte und internationales Renommee auskommen, ist die Berliner Sparkasse einen Versuch wert. Die Kommunikation ist freundlich, die Vorschläge haben aus Sicht eines Laien Hand und Fuß und sind – genau, wie wir es im Vorfeld erwartet haben – im besten Sinne bodenständig. Trotz Punkteabzugs bei der Kontaktaufnahme und einigen etwas vage gehaltenen Aussagen sehen wir die Ampel für konservative Anleger mit hohem Sicherheitsanspruch auf Grün.

Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2017“.

Fakten

Angaben des Hauses, Stand: 31.12.2015

Berliner Sparkasse
Niederlassung der Landesbank Berlin AG

Alexanderplatz 2, D-10178 Berlin
www.berliner-sparkasse.de

Gesellschafter: Sparkassenfinanzgruppe zu 100%

Zentrale Geschäftsfelder: Ganzheitliche Beratung, Vermögensverwaltung, Wertpapierberatung, Finanzierungsgeschäft

Dienstleistungsangebot: (ganzheitliche) Vermögensberatung, Vermögens-/wertpapierverwaltung (Depotmanagement) mit eigener Strategie, Stiftungsmanagement/Stiftungsservices, Family Office, Nachfolgeplanung, Immobilienberatung.
Das Family Office wird in Kooperation mit der Frankfurter Bankgesellschaft angeboten.
Alleinstellungsmerkmal/Versprechen an den Kunden: Verbindung von Professionalität mit der Sicherheit und Bodenständigkeit der Berliner Sparkasse.

Verwaltete Kundenvermögen: k.A. Kundenzahl: k.A.

Einstiegsuntergrenze für Private Banking: 500.000. Keine Differenzierung zwischen Private Banking und Wealth Management

Produkte in der Vermögensverwaltung: Aktien, Renten, Zertifikate, ETF.
Grundsätzlich nur Produkte mit täglicher Handelbarkeit. Der Einsatz von Direktinvestments und/oder Fonds hängt von der Größenordnung des jeweiligen Mandates ab. Sobald wirtschaftlich sinnvolle Order- bzw. Positionsgrößen erreicht werden, erfolgt der Einsatz von Direktinvestments. Spezialitäten werden i.d.R. über Fondskonstruktionen dem Portfolio beigemischt

Hauseigene Produkte: keine

Research: Fremdresearch
Research aller deutschen Landesbanken (Helaba, LBBW, BayernLB, NordLB) und aller namhaften Investmentbanken (Antwort bezogen auf das Asset Management der Berliner Sparkasse.) Eigenresearch
Keine

Standardkonditionen: Bei einer ausgewogenen Risikostruktur und einem Anlagevolumen von
  • 1,1 Mio. Euro: 1,5%. Bei dieser Größenordnung werden i.d.R. individuelle Konditionen verhandelt.
  • 3,1 Mio. Euro: 1,5%. Bei dieser Größenordnung werden i.d.R. individuelle Konditionen verhandelt.
  • 5,1 Mio. Euro: 1,5%. Bei dieser Größenordnung werden i.d.R. individuelle Konditionen verhandelt.

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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