Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
3399
Bank J. Safra Sarasin | TOPs 2016 - Beratungsgespräch

Effektiv und ganzheitlich

J. Safra Sarasin gibt sich vertrauenswürdig: Die Ampel schaltet auf Grün.
Sarasin verspricht Ganzheitlichkeit und Effektivität in der Beratung. Tatsächlich liegt schon zu Beginn des Beratungsgesprächs ein Portfoliovorschlag vor.
„Die Bank J. Safra Sarasin AG ist eine führende, nachhaltige Privatbank, die sämtliche Vorzüge des Schweizer Finanzplatzes mit dynamischen und personalisierten Beratungsleistungen verbindet und sich auf Anlagechancen an den internationalen Finanzmärkten konzentriert.“ Das ist zumindest mal im Ansatz ein erkennbares Alleinstellungsmerkmal. Aber: J. Safra Sarasin ist auch eine Bank mit Altlasten. Bevor der neue Eigentümer, die Unternehmerfamilie Safra aus Brasilien, die Urschweizer Bank übernahm, hatte diese Steuervermeidungsstrategien empfohlen, die ihr derzeit öffentlichkeitswirksame Prozesse mit Drogeriemarktboss Erwin Müller und Ex-AWD-Eigentümer Carsten Maschmeyer bescheren. Darüber hinaus droht eine Sammelklage von ehemaligen Kunden wegen der 2013 in Konkurs gegangenen schwäbischen Windparkbetreiberin Windreich, deren Anleihen Sarasin vertrieben hatte. Wohl gemerkt: Wer klagt, hat noch nicht Recht (bekommen). Oft gehen aggressiver Bankvertrieb und Kundengier eine ungute Symbiose ein. Und nicht immer ist Rechtsprechung auch gerecht. Wie auch immer die Streitigkeiten für J. Safra Sarasin ausgehen – die Bank muss die Chance haben, unter dem Neueigentümer einen Neuanfang zu machen, was Sitten und Gebräuche im Geschäftsgebaren angeht. Hier ist uns seit der Übernahme jedenfalls nichts Negatives zu Ohren gekommen. „Im Bereich der nachhaltigen Finanzanlagen ist die Bank Pionierin und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung.“ Nun ja, stimmt das wirklich noch? Sarasin hat ihr Nachhaltigkeitsteam an die Bank Notenstein verloren, weil dieses den Eindruck gewonnen hatte, man messe dem Thema unter dem neuen Eigentümer nicht mehr die gleiche Bedeutung bei wie in früheren Zeiten. Der Führungsstil hat sich ebenfalls geändert. Die Eigentümerfamilie hält die Zügel straff, entschieden wird hierarchisch, so tönt es aus Mitarbeiterkreisen. Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit scheint man im Mutterhaus jedenfalls nicht übermäßig groß zu schreiben. Unsere diesbezüglichen Fragen beantwortet die Bank – anders als die Tochter in Deutschland – nicht.

Auch am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE nimmt bisher nur das Tochterinstitut in Deutschland teil.

In der Schweiz ist die Bank J. Safra Sarasin AG an den Standorten Basel (Hauptsitz), Bern, Genf, Luzern, Lugano und Zürich vertreten. „Mit hoher Qualität und Kompetenz betreut die Bank als Anlageberaterin und Vermögensverwalterin private und institutionelle Kunden. Finanzielle Stärke, exzellenter Kundenservice und herausragende Qualität sind die Kernelemente ihrer Philosophie.“ Das wollen wir uns ansehen.

Der Kunde und sein Anliegen

Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Aber sie bringen zunächst nur eine halbe Million zur Anlage mit. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Gemein ist ihnen jedoch, dass sie für ein jüngeres Familienmitglied in der nächsten Generation mal Sohn oder Tochter, mal Nichte oder Neffe die Zukunft finanziell absichern wollen. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.

Das Beratungserlebnis

Wir melden uns telefonisch und es dauerte etwas, bis uns die Zentrale mit dem richtigen Ansprechpartner verbunden hat. Nachdem wir unser Anliegen vorgetragen haben, meint der Berater, dass die Eltern des Patenkindes mitkommen müssten. Wir bemerken, dass das Konto vorerst auf uns laufen sollte. Damit ist dieser Punkt erledigt. Wir erhalten unseren Wunschtermin und bekommen die Info, dass zum Gespräch ein Berater und ein Steuerexperte erscheinen würden. Eine E-Mail mit deren Koordinaten kommt prompt im Anschluss. 

Die Beratung vor Ort

J. Safra Sarasin residiert in einem repräsentativen Gebäude direkt am Zürcher Paradeplatz. Die Rezeptionistin begleitet uns in den 1. Stock. Überall handgeschnitzte Türen, gediegene Einrichtung. Wir haben kaum Platz genommen, da bietet sie uns Getränke und Schokolade an. Ein Berater und der Steuerexperte erscheinen umgehend. Beide sind umfassend instruiert und im Thema – gut. Sie stellen sich zunächst vor und berichten kurz zur Übernahme der Schweizer Traditionsbank Sarasin durch Safra. Es handelt sich um eine Finanziersfamilie mit Wurzeln im Mittleren Osten. Sie legten bereits im 19. Jahrhundert zur Zeit der Napoleonischen Feldzüge den Grundstein für das heutige Bankengeschäft. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Safra Frères et Cie. in Aleppo gegründet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Beirut der Hauptsitz der Jacob Safra Bank. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Jacob Safra sein Geschäft in Europa und dann in Lateinamerika und den Vereinigten Staaten aus. Heute führen mehrere Enkel von Jacob Safra die Familientradition der Safras weltweit in unterschiedlichen Wirtschaftsräumen weiter. Die Familie Safra unterhält seit vielen Generationen Private Banking-Aktivitäten in der Schweiz.  Die Bank habe eine Kapitalquote von 25,2%, erfahren wir, und sei stark auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit engagiert. Noch immer gelte der Leitspruch des früheren Präsidenten Jacob Safra: „Wenn du dich entschließt, ins Bankgeschäft einzusteigen, dann baue deine Bank wie ein Schiff, das stark genug ist, sicher durch jeden Sturm zu segeln.“ Das hören wir gern – zumindest ist es ein schönes Motiv. Die Berater treten souverän und professionell auf. Sie haben für uns anhand unserer Angaben im Telefonat bereits einen persönlichen Portfoliovorschlag erarbeitet und gehen gezielt auf das Exklusivmandat mit 30% Aktien ein, die zu jeder Zeit umgeschichtet werden könnten. Als Gestaltungsidee schlagen sie uns vor, das Patenkind bei Volljährigkeit zu adoptieren – eine Idee, die uns sogleich begeistert. Damit erhöhe sich der Steuerfreibetrag auf 400.000 Euro, ohne dass das Kind seine leiblichen Eltern verlöre – es hätte quasi vier Elternteile. So zumindest gelte es bei Wohnsitz Deutschland. Sie wollten sich jedoch erkundigen, wie es bei einem Wohnsitz im Ausland aussieht. Danach beantworten wir gerne zahlreiche Fragen zu doppelter Staatsbürgerschaft und Lebensplanung. „Unter einem effektiven Beratungsservice verstehen wir einen ganzheitlichen Ansatz bei der Einschätzung und Beratung unserer Kunden.“ Wir freuen uns über das umfassende, ehrliche Interesse an unserer Problemstellung, die klare Gesprächsstruktur und die gewöhnlich gut verständlichen Antworten auf unsere Fragen. Erst im Nachgang zum Gespräch erhalten wir eine E-Mail mit diversen Excel-Tabellen. Darin ist der Betrag der jährlichen Einzahlung berechnet, die wir vornehmen müssen, um nach acht Jahren unser Anlageziel von 1 Mio. Euro zu erreichen. Als Wertentwicklung gibt uns J. Safra Sarasin zirka 4% brutto p. a. an. Außerdem schickt uns die Bank einen Auszug aus dem aktuellen Jahrbuch zur Steuer und Nachfolgeplanung, falls unser Patenkind mit 21 Jahren in Frankreich steuerpflichtig würde.  Die uns angebotenen Konditionen sind für die Schweiz günstig: 1% p. a. soll die Flatrate betragen. Die Berater erzählen uns, dass wir davon 50% steuerlich geltend machen könnten. Allerdings sähen sie keinen weiteren Verhandlungsspielraum.

Fazit: J. Safra Sarasin bietet im Erstberatungsgespräch deutlich mehr als Durchschnitt. Die versprochene hohe Qualität und Kompetenz sind für uns erkennbar. Die Bank arbeitet zuverlässig und verdient bis hierhin unser Vertrauen. Unsere Qualifizierungsampel schaltet auf Grün.

Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November im FUCHS-Report „TOPs 2016“.

Fakten: k. A.

Bank J. Safra Sarasin AG
Löwenstrasse 11, CH - 8022 Zürich
www.jsafrasarasin.ch

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

Meist gelesene Artikel
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
  • Fuchs plus
  • Die versteckten Risiken für die Weltwirtschaft

Wachsenden Herausforderungen für Schwellenländer

Global nähert sich der Schuldenstand 2024 rapide den 325 Billionen US-Dollar an. Das ist ein Anstieg von 260 Billionen US-Dollar vor der Pandemie. Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die staatliche Kreditaufnahme getrieben. In den G7-Ländern übersteigt die Staatsverschuldung heute 130 % des BIP. Das ist die doppelte Schuldenquote aus dem Jahr 2000 (65 %). Probleme dürften vor allem Schwellenländer bekommen.
  • Sechs Großmeister, sieben Meister

Ratingtabelle Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25

Vom Unbedarften zum Großmeister - FUCHS|RICHTER-Rating Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25 © Verlag FUCHSBRIEFE, erstellt mit DALL*E
Die Ratingtabelle zu „Nachhaltigkeit im Private Banking“ umfasst inzwischen 38 Institute (Vorjahr 36). Die Anzahl der «Großmeister» hat sich von drei auf sechs verdoppelt. Die Anzahl der Meister ist dafür von 9 auf 7 zurückgegangen. Somit gibt es nur einen Aufrücker ins Top-Segment, das jetzt 13 Anbieter umfasst.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Öl (WTI): Preisrutsch trotz knapper werdendem Angebot

Einbrechende Ölpreise

Der Ölpreis steht massiv unter Druck und ist um etwa 11% gefallen. Vor dem Hintergrund eines knapper werdenden Angebots ist der Ölpreisrutsch erstaunlich.
  • Fuchs plus
  • Produktion von Kupfererzen rückläufig: Minenkonzerne in Sambia wollen gegensteuern

Stagnierende Kupferproduktion

Die Kupferproduktion aus Erzen ist in den vergangenen Monaten stärker gestiegen als die Produktion der Erze. In den folgenden Monaten dürfte das dazu führen, dass die Produktion von raffiniertem Kupfer nur verhalten vorankommt.
  • Fuchs plus
  • 132 Basispunkte Unterschied: Warum Bankkredite oft die bessere Wahl sind

Bankkredite sind günstiger als Anleihen – Privatinvestoren sollten das nutzen

Wer in Unternehmen investiert, sollte genau prüfen, ob diese vorrangig Kredite oder Anleihen nutzen. Unternehmen, die stark auf Anleihen setzen, sind anfälliger für Zinsschwankungen. Das könnte sich negativ auf das Wachstum und die Renditen der Anleger auswirken.
Zum Seitenanfang