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Hamburger Sparkasse, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Einfallsreich und engagiert

Wie schlägt sich die Haspa im Markttest der prüfinstanz? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Im deutschen Sparkassenverband hat das Private Banking der Hamburger Sparkasse geradezu eine Vorbildfunktion. Tatsächlich hat die HASPA hier ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio anzubieten und kann auf zahlreiche Auszeichnungen zurückblicken. Eine nachhaltige Vermögensverwaltung jedoch zählt (noch) nicht zu den Dienstleistungen des Hauses. Als die HASPA von den speziellen Nachhaltigkeitsvorstellungen unseres Kunden erfährt, zeigt sie sich überraschend kreativ.

Wenn es um  Private Banking geht, kommt man in Hamburg an der Hamburger Sparkasse (kurz: HASPA) nicht vorbei. Sowohl von der Größe (über 17.000 Private Banking Kunden) als auch von der Anzahl der Auszeichnungen ist die HASPA unter den Sparkassen die Nummer Eins im Private Banking. Entsprechend prominent platziert ist das Dienstleistungsportfolio für vermögende Kunden auf der Homepage. Was die "maßgeschneiderte Zielkundschaft" in dem Segment betrifft, so differenziert man zwischen "Top-Verdienern" (ab 200.000 Euro netto Einkommen), "Vermögenden" ("einkommensstark") und "vermögenden Familien" ("vorhandenes Familienvermögen"). 

Nachhaltigkeit (noch) nicht im Dienstleistungsportfolio

Wer sich als nachhaltig interessierter Anleger auf der Homepage der HASPA erkundigt, kommt indes weniger auf seine Kosten. Zumindest unter "Leistungen & Produkte" ist hier nichts aufgeführt, was dem Thema "Nachhaltigkeit" nahe kommt. Umso erfreulicher, als der Kunde in spe beim telefonischen Erstkontakt erfährt, dass zum geplanten Beratungsgespräch auch ein Nachhaltigkeitsexperte dabei sein wird und dieses auch trotz Corona – wenn auch nur telefonisch – stattfinden wird.

Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,1 Mio. Euro 
  • Anlagehorizont: mind. 10 Jahre
  • Risikobereitschaft: gering
  • Nachhaltigkeitsfokus: Tierschutz und Klimaschutz
  • Besonderheiten: 50% des aktuellen Anlagevolumens in CHF wegen früherer Berufstätigkeit in der Schweiz. Ablehnung strukturierter Produkte wegen mangelnder Transparenz.

Auch wenn die HASPA noch keine nachhaltige Vermögensverwaltung aufzuweisen hat, zeigen die beiden Berater – bestehend aus dem Relationstip-Manager sowie dem Nachhaltigkeitsexperten – beim Beratungsgespräch, dass sie das Thema und damit das Kundenanliegen ernst nehmen. Und dies bereits in der Vorbereitung: Schließlich erhält der Kunde im Vorwege des Gesprächs einen Anlegerfragebogen sowie eine Präsentation, in welcher es im Wesentlichen um "nachhaltiges Investieren" geht. 

Tierschutz ernst genommen

Wie der Kunde im Gespräch erfährt, hat die Nachhaltigkeitsexpertin auch schon beim Konzipieren nachhaltiger Produkte mitgewirkt. So gibt es immerhin bereits seit drei Jahren einen hauseigenen Nachhaltigkeitsfonds sowie den – unter Nachhaltigkeitskriterien weniger streng agierenden – Stiftungsfonds. Außerdem verweist man auf Fremdfonds, die man im Hause anbietet: den Klimafonds von Nordea sowie zwei Nachhaltigkeitsfonds von Swisscanto. 

Wenn die HASPA auch keine nachhaltige Vermögensverwaltung anzubieten hat, so zeigt man sich doch sehr bemüht, an einer Lösung für den Kunden zu "basteln". Damit die individuellen Nachhaltigkeitskriterien des Kunden in Form von Tierschutz Berücksichtigung im Portfolio finden, greift man auf das sog. ESG Score der Nachhaltigkeitsagentur IMUG zurück. Dabei geht es darum, Ausschluss- bzw. Toleranzkriterien zu entwickeln, in welchem Rahmen Tierschutz im Unternehmen vertreten sein sollte bzw. in welchem Maße Tierversuche, Massentierhaltung und "Herstellung oder Verkauf von Pelzprodukten" ausgeschlossen sein sollten. Veranschaulicht wird der ESG Score am Beispiel des Pharmaunternehmens Johnson & Johnson. Der amerikanische Pharmariese kommt auf ein Score von 48, steht also im brancheninternen Vergleich mittelmäßig da und hat durchaus noch sehr viel Potential nach oben. 

Nachhaltigkeit hat einen (angemessenen) Preis

Der Kunde ist von dem hohen Engagement und der kreativen Arbeit der Nachhaltigkeitsexpertin angetan. Zwar gibt es im Nachhinein keinen Anlagevorschlag. Doch erfährt der Kunde, dass es im Rahmen eines Beratungsmandats durchaus möglich ist, die gewünschten Tierschutzkriterien im Sinne des Kunden zu berücksichtigen. Dann nämlich würde die Nachhaltigkeitsagentur IMUG eine sog. Blacklist erstellen und regelmäßig aktualisieren, auf welcher die Unternehmen vermerkt sind, die aufgrund von ESG- und Tierschutzkriterien als Investment ausgeschlossen sind. Der daraus resultierende Mehraufwand würde sich auf 3.000 bis 5.000 Euro belaufen – ein aus Sicht des Kunden durchaus faires Angebot. 

Sollte eine Vermögensberatung für den Kunden partout nicht in Frage kommen, so verweist man alternativ auf das eigene Angebot an nachhaltigen Fonds. Und dies in Form des hauseigenen Nachhaltigkeitsfonds sowie der erwähnten Fremdfonds.  Am Thema nachhaltige Vermögensverwaltung – dies bekommt der Kunde auch zu hören – werde noch gearbeitet. 

Preis-Leistungsverhältnis    

Kosten

  • 1,19 % p.a. inkl. MwSt. (ab 5 Mio. Euro) bis 1,48 % p.a. inkl. MwSt. (ab 1 Mio. Euro)

Mindestanlagesumme

  • Private Banking ab 500.000 Euro
  • Fondsvermögensverwaltung ab 300.000 Euro

Dienstleistungsportfolio

Kerngeschäftsfelder

  • Vermögensberatung und -verwaltung

Spezialitäten

  • Family Office
  • Stiftungsmanagement
  • Immobilienmanagement

Nachhaltigkeitsexpertise

  • Hauseigener Nachhaltigkeitsfonds
  • Sekundärresearch durch IMUG

Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

Kontakt

Anschrift: Hamburger Sparkasse AG, Adolphsplatz 3, 20457 Hamburg, Deutschland

Internet: www.haspa.de

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Fazit: Wenn eine nachhaltige Vermögensverwaltung auch (noch) nicht zu den angebotenen Dienstleistungen der HASPA zählt, so tun die Mitarbeiter doch vieles, um dieses Manko auszugleichen und kommen zu einer Lösung im Rahmen eines Beratungsmandats. Diesen kreativen Einsatz weiß der Kunde durchaus zu schätzen und freut sich schon jetzt darauf, wenn die HASPA auch eine nachhaltige VV ihr eigen nennen kann.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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