Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
0,00 €
4417
Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG: Portfolio mit Klasse

Die Frankfurter Bankgesellschaft zeigt gute Ansätze in der Darlegung ihres Anlagevorschlags. Jedoch sind die Schwächen nicht zu übersehen. Nicht alle Vorschläge können überzeugen. Ganz anders sieht es jedoch mit dem Portfolio aus.

Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG: Börsenstraße 16, 8022 Zürich
www.frankfurter-bankgesellschaft.ch/home

Umfangreich und ausführlich dokumentierte die Bankgesellschaft den Besuch des Kunden in Zürich. Wir erfahren noch einmal die Dauer unseres Gesprächs und dass wir eine Zielrendite von 2 % nach Steuern, Kosten und Inflation wünschen. Das geht nur mit risikobehafteten Wertpapieren. Das Gespräch ist gut dokumentiert. Im Vorschlag lesen wir erstmal etwas über den systematischen Anlageprozess der Bank und über Geldpolitik. Auch, dass eine “Schaeffler-Anleihe” nicht gleich eine “Schaeffler-Anleihe” ist. Es gibt Junior-Bonds und Senior-Bonds. Sicher etwas Interessantes für versierte Anleger, für den Laien ist es eine Nummer zu hoch. Aber wir erkennen, dass sich die Bankgesellschaft als Spezialistin im Anleihensektor profiliert.

Später Einstieg in Individualität

Erst viele Seiten später lesen wir etwas über unser bestehendes Depot. Zu den einzelnen Fonds bekommen wir Rückmeldung. Der Allianz Euro-Fonds sei vergleichsweise gut und habe faire Kosten. Kritisch sei der Baring-Fonds und auch der Schwellenländer-Fonds aus dem Hause Allianz. Hoher Verlust und auch hohe Kosten lassen die Fonds im Vergleich schlecht aussehen. Sehr dezidiert wird das Anleihenportfolio aufgeschlüsselt. Jeder Fonds wird u. a. nach Währungen, Rating und Restlaufzeiten analysiert. Hier leistet die Bank sehr gute Arbeit! Wettbewerber können sich daran messen. Auf Basis unserer Renditevorgaben werden zwei Vorschläge erarbeitet. Die Bank sieht einen Zielkonflikt zwischen unserem Renditewunsch und Verlustziel (max. 15%). Im “Marktrendite”-Ansatz soll die Entwicklung besser sein als der Markt. Im “Ertragsorientierten Ansatz” geht es um langfristigen Kapitalerhalt mit hohen ausschüttbaren Erträgen, wie sie auch Stiftungen benötigen. Beim Marktrendite-Depot in der Variante “Konservativ” sieht die konkrete Anlageverteilung so aus: 1,8% Liquidität, 27,1% Aktien, 71,1% Anleihen. Es irritiert allerdings, dass der Vorschlag kurze Zeit später “Balanced” heißt. Wir sehen viele Unternehmensanleihen und einige Rentenfonds. Auch die Aktienseite ist gemischt aus vielen Schweizer Aktien wie SwissRe, Novartis, Roche und Nestle und etlichen Fonds.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
30,1
18,0
7,3
13,5
68,9

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Zweite Variante mit weniger Aktien

In der zweiten Variante sehen wir weniger Aktien, dafür mehr strukturierte Produkte: 69,7% Anleihen, 15,1% Aktien, 15,1% Strukturierte Produkte, 0,2% Liquidität. Die strukturierten Produkte sind allesamt Aktienanleihen auf Werte wie Deutsche Post, Danone oder Enel. Mit diesen Anleihen ist eine hohe Ausschüttung verbunden, wenn’s aber schlecht läuft, gibt es nicht das Geld, sondern nur die jeweiligen Aktien zurück. Vorteil: Die Ausschüttungen und Zinszahlungen sind höher. So will die Bank unsere Rendite nach Kosten und Steuern und Inflation erbringen. Überzeugend ist das aber nicht. Denn es ist auf Dauer nicht zu erwarten, dass die Aktienanleihen eine höhere Rendite bringen als die Aktien, die im zweiten Vorschlag teilweise ersetzt werden. Und auch der Stresstest ist im Marktvergleich kein Highlight, denn es werden nur die letzten drei Jahre betrachtet. Da wurde die Verlustvorgabe natürlich eingehalten, aber was war in den wirklichen Stress-Jahren wie 2008 los? Für die Vergütung schlägt die Bankgesellschaft zwei Varianten vor. Variante 1: Pauschalprovision 0,85% p.a. auf Basis des verwalteten Vermögensvolumens. Variante 2: Pauschalprovision von 0,65% p.a. zuzüglich Performancegebühr in Höhe von 10% auf den Teil der Wertentwicklung nach Kosten der 2% p.a. übersteigt. Kickbacks werden erstattet.

Fazit Vermögensstrategie: Die umfangreiche Präsentation der Bank schafft es nicht immer auf den Punkt zu kommen. Langatmig und ausschweifend sind die Argumentationen. Ein Highlight dagegen ist die Analyse des bestehenden Depots. Als nicht überzeugend erleben wir die Präsentation von zwei Vorschlägen, besonders, weil der erste mehr Rendite verspricht, die wir mit Blick auf die lange Anlagedauer als nicht überzeugend dargelegt erachten. Der Abgleich mit unseren Verlustzielen wirft weitere Fragen auf. Dennoch: Die Bank zeigt, dass sie sich intensiv mit dem Kunden beschäftigt hat, keine Standardware liefert, auch wenn sie nicht in allen Bereichen überzeugt.

Fazit Portfolioqualität: Hier liefert die Frankfurter Bankgesellschaft dann doch eine kleine Glanzleistung ab. Das Portfolio reagiert nach der Analyse von Quanvest wenig sensibel bei steigenden Zinsen und auch der maximale Verlust kann sich – im positiven Sinne – sehen lassen. Nur die Renditeerwartung ist leicht unterdurchschnittlich.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Die ewige Bestenliste der Vermögensmanager für Stiftungen 2025

Klasse mit Kontinuität: Wo Stiftungen richtig liegen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Beständig besser statt einmal glänzen: So lässt sich die diesjährige Auswertung der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zusammenfassen. Denn in der Welt der Stiftungen zählen nicht nur punktuelle Glanzleistungen, sondern vor allem langfristige Kompetenz, strategische Passung und Verlässlichkeit. Genau das bildet die Ewige Bestenliste 2025 ab – und sie bringt Bewegung in bekannte Verhältnisse.
  • Die Würde des Amtes verlangt Transparenz, nicht Kungelei

Schluss mit dem Hinterzimmer – Richterwahl neu denken!

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Der Fall Brosius-Gersdorf zeigt: Nicht die Medien, sondern das undurchsichtige Auswahlverfahren für Verfassungsrichter ist das eigentliche Problem. Wer Recht über alle spricht, sollte sich auch öffentlich erklären müssen. Deutschland braucht endlich öffentliche Befragungen, fordert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
Neueste Artikel
  • Die Würde des Amtes verlangt Transparenz, nicht Kungelei

Schluss mit dem Hinterzimmer – Richterwahl neu denken!

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Der Fall Brosius-Gersdorf zeigt: Nicht die Medien, sondern das undurchsichtige Auswahlverfahren für Verfassungsrichter ist das eigentliche Problem. Wer Recht über alle spricht, sollte sich auch öffentlich erklären müssen. Deutschland braucht endlich öffentliche Befragungen, fordert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Fuchs plus
  • Krypto-Trends 2025: DePIN, RWA und KI-Investitionen im Aufwind

Starke Nischen im Krypto-Markt 2025

© picture alliance / Zoonar | Vladimir Kazakov
Trotz der verhaltenen Stimmung am Krypto-Markt zeigen 2025 einige Sektoren, wie DePIN, RWA und KI-Krypto-Anwendungen, besondere Stärke. DePIN verknüpft Blockchain mit realer Infrastruktur, während RWA Projekte reale Finanzprodukte digital abbilden. KI-Kryptos bieten zudem spannende Anwendungsfälle. Diese Entwicklungen ziehen institutionelles Interesse an und zeigen Potenzial über den kurzfristigen Marktzyklus hinaus.
  • Fuchs plus
  • Auswirkungen auf den australischen Dollar und Anlagemöglichkeiten

RBA überrascht mit stabilen Zinsen

© filipefrazao / iStock
Down Under liefert ein gemischtes Bild. Der Handelsstreit mit den USA sorgt für schlechte Stimmung, obwohl die USA nur gut 5% der Exporte Australiens auf sich vereinen. Viel wichtiger für australische Exporte ist China das mit einem Anteil von 37% dominiert. Zuletzt wurde die Einführung von Zöllen auf Kupfer kolportiert. Dennoch boomen Inlandskonjunktur und Zuversicht bei Unternehmen. Der Häusermarkt zieht an und der Konsum läuft. Gut für den Aussie und für Anlagen in Australien.
Zum Seitenanfang