Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz): Frühzeitig ausgebucht
Wir sind "DIE" Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe, stellt sich die Frankfurter Bankgesellschaft in der Schweiz vor. Sie ist eine 100%-Tochter der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und bietet ganzheitliche und individuelle Anlagelösungen mit Lagerstellen Schweiz und Deutschland an, ergänzt durch Family Office-Dienstleistungen einer Tochtergesellschaft. Inidivualität und die Stabilität des Vermögens ihrer Kunden haben für die FBG Schweiz „oberste Priorität". Daher bewertet und überprüft man deren Lebenssituation „ganzheitlich und regelmässig".
Die Mitarbeitenden der Frankfurter Bankgesellschaft handelten nach gemeinsamen Werten, die in der Unternehmenskultur verankert sind: Glaubwürdigkeit fördert, Vertrauen festigt, Leistung zählt – dies sei immer orientiert an Zielen. Die Frankfurter Bankgesellschaft wecke keine überzogenen Erwartungen und stelle keine unrealistischen Renditeziele in Aussicht. Das werden wir bei unserem Kontakt-telefonat auch schnell merken. Sie will zudem eine dauerhaft transparente Kommunikation auf Augenhöhe bieten.
Dienstleistungen in Deutschland und Schweiz gleich
Neben dem Sitz in Zürich gibt es eine Tochtergesellschaft in Frankfurt, die prinzipiell dasselbe Dienstleistungsspektrum mit dem identischen Beratungs- und Anlageprozess anbietet. Der Kunde kann frei entscheiden, wo er sein Konto eröffnen und somit seine Vermögensanlagen buchen möchte. Von diesem Standort wird er dann auch betreut. Den Schwerpunkt sehe man bei deutschen Kunden und bei deutschen Kunden mit Wohnsitz in der Schweiz.
Der Standort Schweiz sei ein bei vermögenden Kunden aufgrund der Vermögensverwaltungsexpertise renommierter Standort, der insbesondere Kunden mit einer starken Ausrichtung auf internationale Anlagen, Anlagen in Fremdwährung und Interesse an Edelmetallen zahlreiche Vorteile biete. Außerdem biete der Standort Schweiz den Kunden die Möglichkeit einer Kontoverbindung außerhalb des Euroraums, was zur Risikodiversifikation für viele Kunden ein wichtiger Aspekt sei. Die Schweiz sei bei deutschen Kunden unverändert beliebt, da sie seit über 160 Jahren für politische und wirtschaftliche Stabilität steht.
Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG verfügt selbst über kein Rating. In diesem Zusammenhang verweist man auf die existierende Patronatserklärung seitens der Alleinaktionärin, der Helaba, zu Gunsten der FBG (Schweiz). Wie „hart" diese ist, erfahren wir freilich nicht, insofern bleibt offen, ob sich der Patron uneingeschränkt dazu verpflichtet, die Tochter finanziell so auszustatten, dass sie zur Erfüllung der gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten imstande ist
DER KUNDE UND SEIN ANLIEGEN
Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein.
DAS BERATUNGSERLEBNIS
Unser Kontakt zur Privatbank der Sparkassen geht dieses Mal über ein nettes Vorgespräch nicht hinaus. Wir nennen unsere Vermögensziele, erhalten als Rückmeldung aber Selbstzweifel an einer ausreichenden Währungskompetenz, um unseren nicht ganz alltäglichen Wunsch nach einer kräftigen Umschichtung des ganz auf Europa ausgerichteten Depots zu erfüllen. 75% Fremdwährung kommen dem Berater dann doch heftig vor.
Wir erhalten hernach zwei Präsentationen, einmal eine Imagebroschüre der Bank sowie eine Aktienauswahl aus Europa und USA mit Unternehmensanalysen für das 4. Quartal 2016. Damit verdichtet sich unsere Vermutung nur, dass das Haus in Sachen Währungen nicht der richtige Ansprechpartner ist. Das Institut weist darauf hin, dass es nicht darauf spezialisiert sei, Anlagelösungen nach einer klare Devisenvorgabe durchzuführen. Auch die Präsentation und die Imagebroschüre verstärken diesen Eindruck.
Wer sein Geld in Richtung Dollar akkumulieren möchte, ist hier bei der Frankfurter Bankgesellschaft an der falschen Adresse. Das ist zwar bedauerlich, aber wenigstens ehrlich. Wir verzichten somit auf einen Besuch vor Ort.
HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.
WISSENSWERTES
Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, Börsenstraße 16 8022 Zürich, Schweiz www.frankfurter-bankgesellschaft.ch
MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2018
Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.
Die Frankfurter Bankgesellschaft scheut den Wettbewerb nicht: Sie nahm und nimmt an Runde I , Runde IV und Runde V des Performance-Projekts teil – und will auch „gerne" an weiteren Runden teilnehmen. Schön.
Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?
Nach eigener Auskunft gibt es „"keinerlei Rechtsstreitigkeiten mit Private Banking-/Wealth Management-Kunden.
Der Neugeldzufluss der beiden Banken in Zürich und Frankfurt betrug 2016 343 Mio. EUR. Insgesamt verwaltetet die FBG am 31.12.2016 ordentliche 3.726 Mrd. EUR. Darin sind alle Kundendepots der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG einbezogen. Doppelzählungen wurden in Abzug gebracht.
Per 31.12.2016 verfügte der Konzern über 2.653 Kunden. Die Anzahl bezieht sich auf die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG ohne Tochtergesellschaften (Anzahl Kundendepots).
Im Wealth Management betreut ein Berater in Durchschnitt ca. 100 Familienverbünde – das ist viel im marktvergleich – im Wealth Management Premium sind es maximal 50.
Berater mit Kunden ab 5 Mio. EUR betreuen maximal 50 Kundenverbünde, sofern dies mit der Komplexität korreliert.
Die FBG betreibt für folgenden Assetklassen, geographischen Räume und speziellen Produkte Eigenresearch: Aktien (USA & Europa), Renten (weltweit), Fonds (weltweit), ETFs (weltweit), Zertifikate (Europa).
Anlagestrategie und Gebühren
Ziel der Anlagestrategie ist es, nachhaltige Erträge mit Fokus auf Kapitalerhalt zu erwirtschaften. Die marktrendite-orientierte Anlagestrategien akzeptieren die kurzfristigen Ausprägungen der Renditen und der Risiken der einzelnen Anlageklassen. Die strategische Allokation bestimmen Kunden aufgrund ihrer persönlichen Ertrags-/Risiko- präferenzen. Maßstab für den Erfolg ist der Vergleich mit den Kapitalmärkten.
Die FBG vereinnahmt keine monetären Kick-Backs/Retros/Bestandsprovisionen. Vorzugsweise setzt sie institutionelle Tranchen von Fonds ein. Sollte die Bank in der Vermögensverwaltung doch Geldzahlungen erhalten, schüttet sie diese an ihre Kunden aus.
Bei einem Vermögen von 3,1 Mio. EUR oder der vergleichbaren Summe in CHF in der Vermögensverwaltung und einer ausgewogenen Risikostruktur fallen inkl. Pauschalprovision für die Vermögensverwaltung 1,2% sowie eine Servicepauschale von 0,36% an. Mehrwertsteuer wird nur für Kunden mit Domizil Schweiz oder Liechtenstein fällig. Für Kunden mit Domizil Deutschland fällt keine Mehrwertsteuer an, der angegebene Preis ist der Endpreis. Dies entspräche einem Preis in Deutschland von 1,31% zzgl. Mehrwertsteuer.
Sofern z.B. hauseigene Vermögensverwaltungsfonds beinhaltet sind, fällt für diese u.a. weder die Pauschalprovision noch die Servicepauschale an. Sonderkonditionen sind je nach Sachverhalt möglich
Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Mehr erfahren zum Rating TOPs 2018
- Worum es beim Vermögensmanager-Rating geht
- Der Fall
- Wie wir werten
- Das Auswahlverfahren
Fazit: Wir erleben die FBG (Schweiz) als ein Haus in dem ein freundlicher Umgangston gegenüber Kunden herrscht. Der Kontakt zum Ansprechpartner erfolgt schnell, aber unser Hauptanliegen – das Depot in Fremdwährungsanalgen umzuschichten – kann offensichtlich nicht mit der notwendigen Professionalität abgebildet werden.
Hinweis: Die Bankgesellschaft gibt nach Veröffentlichung dieses Artikels zu Protokoll, dass die Anlage in Fremdwährungen sehr wohl zu ihrem Kerngeschäft gehört. Man bedauert, dass dies im Telefonat nicht deutlich geworden ist.