Gelassen investieren – die stille Stärke von Hansen & Heinrich
Hansen & Heinrich haben im Performance-Projekt 8 besser abgeschnitten als das ETF-Portfolio. Ein zu Projektbeginn 45-Jähriger vermögender Privatkunde legt 1.000.000 Euro an, um für den Ruhestand vorzusorgen. Er plant, in 20 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Die Anlagedauer beträgt 15 Jahre. Als maximalen Verlust für die nächsten 15 Jahre sind 25% vom jeweiligen Höchststand für ihn akzeptabel. Anhand dieses maximalen Drawdowns sollte die Vermögensstruktur festgelegt werden.
Die Anlage erfolgt in ein bis drei hauseigenen vermögensverwaltenden Fonds, die von der teilnehmenden Bank, dem Konzernverbund oder dem Vermögensverwalter beraten oder gemanagt werden.
Konkurrierendes ETF-Portfolio
Das konkurrierende ETF-Portfolio hat die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zusammengestellt. Grund genug, genauer hinzusehen. Die Berliner Vermögensverwalter setzen nicht auf das schnelle Spiel, sondern auf eine Mischung aus Fundamentalanalyse, Disziplin und strategischem Optionshandel.
Der Investmentstil kombiniert makroökonomische Perspektiven mit betriebswirtschaftlicher Analyse. Investiert wird in substanzstarke Unternehmen mit stabiler Marge, hoher Eigenkapitalrendite und verlässlichen Cashflows – also Titel, die auch in Krisen bestehen können.
Keine Angst vor Komplexität
Ein Alleinstellungsmerkmal ist der gezielte Einsatz von Stillhaltergeschäften – also dem Schreiben gedeckter Optionen –, um Seitwärtsphasen für Zusatzerträge zu nutzen. Diese Strategie verlangt Know-how und Disziplin, bringt aber in ruhigen Märkten Stabilität und im hektischen Umfeld Handlungsspielraum.
Der Fonds von Hansen & Heinrich ist global aufgestellt, mit Fokus auf Europa, Nordamerika und Asien. Investiert wird hauptsächlich in Aktien großer Indizes – ergänzt durch liquide ETFs in den Emerging Markets. Anleihen und Zertifikate bleiben bewusst außen vor.
Qualität vor Hype
Bei der Titelauswahl zählt die betriebswirtschaftliche Substanz – nicht der mediale Hype. Banken und Autobauer etwa meiden Hansen & Heinrich, wenn regulatorische Risiken oder strukturelle Schwächen absehbar sind. Stattdessen rücken Sektoren wie Gesundheit, Infrastruktur und Technologie in den Fokus.
Auch Megatrends berücksichtigt der Vermögensverwalter – aber mit Vorsicht. Nicht jeder Hype wird mitgemacht. Entscheidender als Visionen ist für Hansen & Heinrich die Monetarisierbarkeit: Wer verdient in zehn Jahren noch Geld mit der Technologie von morgen?
Marktversteher statt Marktjäger
Tägliches Handeln ist nicht das Ziel. Anpassungen erfolgen strategisch, nicht aktionistisch, sagen die Vermögensverwalter im Gespräch mit der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz. Das Fondsmanagement beobachtet Markttrends, technische Marken, Geldmenge, Zinsstrukturkurve und makroökonomische Indikatoren, um antizyklisch zu agieren und Kursziele umzusetzen.
Kritische Marktphasen werden intern intensiv diskutiert. Schon beim Einstieg werden Ausstiegszenarien definiert. Stop-Loss-Management und Cash-Reserven ermöglichen schnelle Reaktionen – ohne hektische Umschichtungen. Übersetzt: Feste Ausstiegsregeln und ein Geldpuffer helfen, auch in turbulenten Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren.
Kosten, Einstieg, Erwartungen
Anleger zahlen bei Hansen & Heinrich eine maximale Verwaltungsvergütung von 0,6 % p.a. Aktuell liegt diese Gebühr bei 0,2 % pro Jahr, also deutlich unter dem Höchstsatz. Hinzu kommt eine sog. Beratervergütung. Dafür streichen Hansen & Heinrich maximal 1,2% pro Jahr zusätzlich ein. Die Verwahrstellengebühr kostet weitere bis zu 0,1 %. Insgesamt kann die Dienstleistung von Hansen & Heinrich also 1,9% des verwalteten Volumens pro Jahr kosten. Hinzu kommt eine erfolgsabhängige Vergütung bei Übertreffen der Benchmark – allerdings erst nach Abzug einer sogenannten Hurdle Rate. Die Hurdle Rate ist eine Art Leistungsmesslatte für den Fonds. Nur wenn der Fonds besser abschneidet als diese Vergleichsgröße, wird eine erfolgsabhängige Zusatzgebühr fällig.
Die Fondsstruktur ist flexibel: Einmalanlagen sind ebenso möglich wie Sparpläne. Für Stiftungen gibt es eine eigene Tranche mit regelmäßiger Ausschüttung. Die Retail-Tranche bleibt dagegen derzeit ausschüttungsfrei – mangels Nachfrage. Für eine individuelle Stillhalterstrategie empfiehlt Hansen & Heinrich allerdings ein Mindestvolumen von rund einer Million Euro, um Risiken sinnvoll streuen zu können.
Nachhaltigkeit mit Augenmaß
Auch ESG-Kriterien fließen in die Analyse ein, „ohne dogmatisch zu sein“. Amazon etwa bleibt im Portfolio – wegen seiner Cloud-Sparte, trotz Kritik am Einzelhandel. Entscheidend ist das Gesamtbild: Nachhaltigkeit, Resilienz und ethisches Managementverhalten.
Das Fondsmanagement pflegt einen weiten Blick: wirtschaftliche Literatur, globale Perspektiven, gesellschaftlicher Wandel – all das fließt in die Strategie ein. Auch die Lebensrealität des Teams selbst, etwa der Umgang mit Behinderung oder das Elternsein, prägt die Sichtweise.
Emerging Markets mit Umweg
Schwellenländer (Emerging Marktes, EM) werden nur dosiert berücksichtigt – über ETFs oder indirekt über Konsumwerte westlicher Unternehmen. Politische Risiken in den EM werden so elegant umgangen. Statt direkter Investments setzt man auf robuste Profiteure des globalen Wachstums.
Geopolitik sehen Hansen & Heinrich nicht als Randaspekt, sondern als integraler Bestandteil der Analyse. Berlin als Standort liefere historisches Bewusstsein – und die nötige Demut, um das Unerwartete nicht auszublenden.
Fazit
Wer Substanz sucht statt Spekulation, Geduld vor Geschwindigkeit stellt und sich Stabilität in stürmischen Zeiten wünscht, findet in Hansen & Heinrich einen ruhigen, aber überlegenen Partner. Die Performance zeigt: Aktive Strategien mit klarem Fokus auf Qualität können auch gegen ETFs bestehen – wenn sie mit Erfahrung und Disziplin umgesetzt werden.