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Globalance Bank AG | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Globalance Bank AG: Da geht noch was

Wie viel sind 2 Prozent netto pro Jahr? Die Globalance Bank lässt die Frage im Kern offen. Und trifft daher im Anlagevorschlag nicht punktgenau das Kundeninteresse. Doch in anderen Bereichen der schriftlichen Ausarbeitung ist die Globalance vorbildlich.

Globalance Bank AG Gartenstrasse 16, CH-8002 Zürich
www.globalance-bank.com

Wir erhalten ein Protokoll, das sich wie ein Schreiben des Beraters an seinen Vorgesetzten liest. “Das Kapitalvermögen des Kunden, welches bei der X- Bank liegt, ist seit 2008 in diversen Rentenfonds angelegt. Dieser Entscheid erfolgt bewusst zu 100 %, da der Kunde nach der Finanzkrise von einem Double Dip ausging und kein Vertrauen in die Aktienmärkte hatte.” Die Bank dokumentiert detailliert, ist aber bei der Renditeerwartung nicht eindeutig, was mit Nettorendite gemeint ist. Vor oder nach Inflation? Der Vorschlag der Bank ist ausführlich erläutert. Aber wieder ist die Nettorendite nicht genau definiert: 2 % pro Jahr. Die Struktur, die die Bank als aktuelle Aufteilung (taktisch) vorschlägt, sieht so aus: 2,3% Geldmarkt, 18,0% Anleihen Staaten, 10,5% Anleihen Unternehmen, 4,5% Anleihen Schwellenländer, 1,3% Wandelanleihen, 10,0% tief korrelierte Anlagen Versicherungsverbriefungen, 15,0% tief korrelierte Anlagen Mikrofinanz, Prämienstrategien, 13,5% Aktien Kern (4,5% abgesichert durch Futures), 6,5% Aktien Satelliten, 2,5% Realwerte Immobilien, 6,0% Rohstoffe, 5,0% Private Equity, 5,0% Realwerte Infrastruktur. Dies ist eine der am breit gestreutesten Depot-Strukturen, die wir dieses Jahr angeboten bekommen.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
36,6
19,5
5,6
12,9
74,6

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Verluste bleiben im Rahmen

Wir sehen, dass der Verlust von max. 13,8 % im Jahr 2008 in dem von uns gewünschten Rahmen geblieben wäre. Die künftige Nettorendite beträgt nun 2,15 %, und jetzt erkennen wir, dass die Bank nicht sorgfältig genug vorgegangen ist. Nur die Kosten für Verwaltung und Verwahrung werden abgezogen. Steuern und Inflation sind bei dieser Definition von „Nettorendite“nicht berücksichtigt. Damit liegt die Bank weit von unseren Wünschen entfernt, denn wir wollten die 2 % ja „netto“ nach Kosten und (!) Steuern. Das Verlustziel passt dagegen genau. Dieses Manko wird auch nicht durch die gut aufbereiteten Szenarioanalysen und historischen Stresstests ausgeglichen. Da die Steuern nicht berücksichtigt bleiben, wird unser wahrer Renditewunsch nicht erfüllt. Positiv: Als eine der wenigen Banken rechnet die Globalance auch die Auswirkungen eines Zinsanstiegs um 2 % auf unser Depot durch. Besonderes Merkmal der Bank ist der “Footprint”, der das Gesamtdepot auf Nachhaltigkeit analysiert und dies grafisch sehr anschaulich aufbereitet.

Innovative Auswertung des Bestandsdepots

Gut und innovativ ist die Auswertung unseres bestehenden Depots. Für jeden Fonds sehen wir, wie hier unser “Footprint” aussieht. Der Allianz Rentenfonds weist zu 79 % einen positiven Fußabdruck aus. Der Rest ist neutral. Der Wandelanleihenfonds hat dagegen nur 42 % positive Anteile und 18 % sind mit Anleihen bestückt, die die Bank als negativ für nachhaltiges Investieren ansieht. Unser neues Depot wird dagegen 95 % positive und ausgeglichene Anteile haben und keine stark negativen Werte. Vorbildlich und Benchmark ist die Bank bei der Berechnung der Gesamtkosten. Sie führt eine Gesamtkostenberechnung durch, die auch die impliziten Kosten der Anlageinstrumente beinhaltet. Klasse! Das ist eine vorbildliche Darstellung und Benchmark in Sachen Transparenz. Normalerweise würden wir bei 2,5 Mio. Euro Anlage 1,05% bezahlen, die Bank kommt uns aber entgegen: 0,95%. Die Gesamtkosten betragen dann 1,27 % p. a.

Fazit Vermögensstrategie: Globalance patzt bei der korrekten Evaluierung unseres Renditeziels. Prompt erhalten wir einen Vorschlag, der zwar auf Basis der falsch erhobenen Daten stimmig ist und unser Verlustziel im Auge hat. Unser eigentliches Renditeziel wird jedoch nicht erreicht. Wir sehen bei der Bank viel Potenzial, ein sehr breit gestreutes Portfolio und auch eine sehr gute Leistung bei der Kostentransparenz. Ein Stück mehr Sorgfalt in der Evaluation hätte die Bank weiter nach vorne gebracht.

Fazit Portfolioqualität: Das Portfolio überzeugt in der Analyse durch Quanvest nicht so recht. Zwar ist die Zinsanfälligkeit gemindert, aber „da geht noch was“. Die Renditeerwartung ist mäßig – das ist wohl auch der suboptimalen Evaluation geschuldet – und der maximale Verlust könnte auch niedriger ausfallen.

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