Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
2054
Bank Gutmann AG | TOPs 2017 – Beratungsgespräch

Gutmann: Guter Gesamteindruck dominiert

Titel eingeben
Was wir vorab über die Bank Gutmann lesen und erfahren ist beeindruckend. Hier wird offenbar nicht 08/15 beraten, sondern im Rahmen eines ausgeklügelten Systems. Entsprechend hoch sind unsere Erwartungen, die jedoch nicht in allen Punkten erfüllt werden.
„Geld. Und wie man es behält.“ Dieser Slogan, der einen schon bei der Google-Suche begrüßt, hat es wirklich in sich: Knapp und auf den Punkt gebracht. Man soll gleich wissen, dass es sich hier nicht um Zocker handelt, sondern um Banker, die den Wert des Geldes kennen und ihn erhalten wollen. Das kommt ganz unserer eigenen Intention entgegen. Der Internetauftritt ist schlicht und übersichtlich, dabei distinguiert und nobel. Unternehmertum zählt zu den Kernwerten der seit über 30 Jahren auf Vermögensverwaltung und Anlageberatung spezialisierten Bank Gutmann, lesen wir auf deren Internetseite. Gutmann ist zu 80 Prozent im Besitz der Unternehmerfamilie Kahane, weitere 20 Prozent halten executive und non-executive Partner. Vorstandsvorsitzender Frank W. Lippitt hält daher konsequenterweise auch die Beteiligung der eigenen leitenden Mitarbeiter an der Bank für wichtig: „Unser Partnerkonzept ist Teil unseres Geschäftsmodells: Es unterstützt in besonderem Maße verantwortungsbewusste Entscheidungen, Kontinuität in der Betreuung, Engagement auf allen Ebenen und ein hohes Maß an Beratungsqualität“, erklärt er anlässlich der kürzlichen Berufung weiterer Führungskräfte zu Partnern. Über Vorstand wie über Partner kann sich der Interessent ausführlich online informieren.

Gutmanns zentrale Geschäftsfelder

Als zentrale Geschäftsfelder nennt die Bank, die sich als Privatbank mit europäischem Fokus definiert, ganzheitliches Vermögensmanagement, individuelle Vermögensverwaltung und Anlageberatung, Familienservice über Generationen und professionellen Stiftungs-Service in Österreich. Sie bietet ein passendes Angebot und Services für unterschiedliche Bedürfnisse von Unternehmern, Stiftungen sowie vermögenden Privatkunden und Familien. Zentrale Dienstleistung ist das Family Office. Die Bank Gutmann versteht sich selbst als Family Office mit Banklizenz. Sie kennt laut eigener Aussage die vielfältigen Bedürfnisse der Familienmitglieder und der involvierten Berater, ein Partner der Bank Gutmann kümmert sich persönlich um die Anliegen der Familie. Der Familien-Service umfasst Vermögensplanung, Administration sowie Reporting & Kontrolle unter Wahrung einer strikten Trennung vom Portfolio Management. 1922 wird die Bank durch die Gebrüder Gutmann gegründet, 1968 zieht sie ins Wiener Palais Wertheim am Schwarzenbergplatz. Seit 1986 betreibt sie das Geschäft der Vermögensverwaltung, 1997 startet das Partnerkonzept. Ab 2005 werden Niederlassungen in Budapest, Prag und Salzburg eröffnet, durch die Finanzkrise kommt man ohne Blessuren.

Der Anlageprozess des Hauses

So erfahren wir zum Beispiel, dass Gutmann drei verschiedene grundlegende Anlagemodelle betreibt. Im Prozess der Gutmann-Anlagemethode, wird uns mitgeteilt, kann durch die systematische Zusammenführung der Gutmann-Marktmeinung mit den kundenspezifischen Einflussfaktoren ein den Kundenbedürfnissen entsprechendes Anlageergebnis erzielt werden. Dafür nutzt die Bank zunächst ein fundamentales Modell, bei dem Entscheidungen gemäß der Gutmann-Meinung unter Berücksichtigung der vom Kunden genannten Einschränkungen getroffen werden. Das quantitative Modell beruht auf einem mathematischen Allokationsmodell von Prof. Gerd Infanger von der Stanford University. Es operiert in Bandbreiten und wird um Opportunitäten (Gelegenheiten) erweitert, die Gutmann vorgibt. Neben aktivem Risikomanagement ist es durch den Anspruch eines definierten maximalen Rückschlagpotenzials gekennzeichnet.

Gutmanns Marktmeinung steht im Mittelpunkt der Anlage

Grundlage aller Entscheidungen ist die Gutmann Marktmeinung, die gleichermaßen von fundamentalen Faktoren und der Anwendung eines ökonometrischen Zeitreihenmodells geprägt wird. Ziel ist die kurz-, mittel- und langfristige Einschätzung der volkswirtschaftlichen Lage und der damit verbundenen Entwicklung der Finanzmärkte. Auf Kundenseite spielt der sogenannte Gutmann Maß-nehmen-Prozess die wichtigste Rolle bei der individuellen Anlage für den Kunden. Ertragserwartungen und die persönliche Risikotoleranz sind ebenso wichtige Einflusskriterien wie die beabsichtigte Dauer der Anlage und die Höhe der gewünschten Entnahmen. Auch rechtliche und steuerliche Aspekte fließen hier ein. Das alles hört sich durchdacht und ausgereift an und macht uns neugierig auf den Kontakt zur Bank.

Die Produktewelt der Wiener Bank ist umfangreich

An Produkten hält die Bank Aktien, Renten, Zertifikate, Geldmarkt und Private Equity vor. Bei Investmentfonds arbeitet sie nach dem Prinzip „best of class manager“. Dabei bedient die sich der besten Vermögensmanager für die jeweilige Vermögensklasse bzw. für einzelne Themen. Um eine stärke Bindung an das Haus und eine bessere Kontrolle der Portfoliomanager zu erhalten, werden sie verpflichtet, diese zur Abwicklung des Verwaltungsauftrags im Rahmen eines Gutmann-Fondsmantels anzubieten. Aus diesem Grund handelt es sich bei den meisten Gutmann-Fonds um Fremdprodukte im eigenen Fondsmantel, also um keine echten hauseigenen Produkte. Sie machen maximal 15 Prozent der Portfolios aus. Eigenemissionen von Anleihen etc. führt die Bank Gutmann nicht durch.

Niederlassungen in Osteuropa

Neben der Zentrale in Wien führt die Bank eine weitere österreichische Niederlassung in Salzburg und arbeitet darüber hinaus in Ungarn mit einem vertraglich gebundenen Vermittler zusammen und ist in der Tschechischen Republik (Prag) mit einer Niederlassung vor Ort vertreten. Das verwaltete Kundenvermögen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während man 2013 insgesamt 3,884 Milliarden Euro unter Vertrag hat, waren es 2014 schon 4,19 Milliarden Euro. Ende 2015 beläuft sich die Summe auf 4,585 Milliarden Euro. Das gleiche trifft auf die Kundenzahlen zu. Von 600 Familien im Jahr 2013 ist man über 772 im Jahr 2014 auf 865 Ende vergangenen Jahres gewachsen. Dabei stammt der überwiegende Teil der Kunden (48 Prozent) aus dem Heimatland Österreich, elf Prozent der Kunden wohnen in Deutschland und 41 Prozent sind in osteuropäischen Ländern zu Hause. Ab einer Million angelegter Euros werden Kunden für die Bank Gutmann interessant. Entsprechend gestaltet sich die Klientel. Drei Viertel der Kunden sind mit einer bis fünf Millionen Euro investiert, etwa 20 Prozent mit höheren Summen. Bei Empfehlungen von Bestandskunden sei man allerdings großzügig, was die Einstiegsgrenzen betrifft. Ein Berater betreut im Schnitt 50 Kunden.

Die Bank Gutmann scheut auch in der Vermögensverwaltung nicht den Wettbewerb. Am FUCHS Performance-Projekt nimmt sie namentlich teil und zeigt damit zugleich ein hohes Maß an Transparenz. Vorbildlich!

Informationspolitik bei fallenden Märkten

Sollte es zu abrupt fallenden Märkten kommen, werden alle betroffenen Kunden taggleich informiert. Aufgrund der Größe des Kundenstocks ist es jedem Kundenbetreuer möglich, seine Kunden rasch und persönlich zu kontaktieren. Da der überwiegende Teil der Kunden die Bank mit der Vermögensverwaltung beauftragt hat, agiert sie innerhalb der vereinbarten Bandbreiten und es bedarf keiner unmittelbaren Entscheidung des Kunden für eine taktische Umschichtung. Da eine Dualbetreuung gewährleistet wird, ist auch im Falle von Urlaub oder Krankheit sichergestellt, dass ein weiterer Betreuer über den bestmöglichen Kommunikationsweg raschen Kontakt zum Kunden aufnimmt. Darüber hinaus werden aktuelle Informationen auch über ein „Information Window“ im Rahmen des Gutmann-Online-Reportings übermittelt. Zukünftig soll auch die Gutmann App einen modernen und zeitnahen Kommunikationsweg zu Kunden und Partnern darstellen.

Die Private Banking Prüfinstanz betreibt seit Januar 2016 ein Monitoring der Private Banking-Anbieter. Dies aber bisher nur für Banken und Vermögensverwalter mit Sitz in Deutschland. Die Bank Gutmann gibt aber in einer Selbstauskunft an, dass sie in den vergangenen drei Jahren in keine Rechtstreitigkeiten mit Kunden verwickelt war.

Der Kunde und sein Anliegen

Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Sie suchen einen neuen Vermögensverwalter für Ihr bestehendes Depot über 2,5 Mio. Euro. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Sie sind in verschiedenen Branchen unternehmerisch oder als leitende Angestellte tätig oder bereits im Ruhestand. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.

Das Beratungserlebnis

Wir nehmen telefonisch Kontakt mit der Bank Gutmann in Wien auf. Zunächst gelangen wir an die Vermittlung. Von dort werden wir an einen Mitarbeiter weiterverbunden, der für die Vermögensverwaltung spricht, aber noch kein Berater ist, wie er sagt. Wir erfahren, dass die Vermögensverwaltung ab einem Anlagebetrag von 500.000 Euro in Aktion tritt, bei aktiver Anlagenberatung sei eine Million Euro erforderlich. Wir teilen dem Mitarbeiter unseren Depotstand von 2,5 Millionen Euro sowie eine E-Mail-Adresse mit und bekommen die Auskunft, dass wir umgehend eine Terminbestätigung sowie die Namen und Daten der beiden Berater zugeschickt bekämen, die uns betreuen würden. Beides erreicht uns unverzüglich.

Das Gespräch vor Ort

Die Bank befindet sich in drei Etagen eines sehr repräsentativen Gebäudes am Wiener Schwarzenbergplatz. Wir finden die Adresse problemlos, im Vorfeld haben wir von der Bank Hinweise zum Parkplatz erhalten. Da auch andere Unternehme in dem Gebäude untergebracht sind, müssen wir uns an den Firmentafeln an der Außenfassade und im Haus erst orientieren, was aber relativ leicht möglich ist. Am Eingang sitzt ein Empfangsmitarbeiter, der offensichtlich nicht nur für die Bank, sondern auch für die anderen Firmen im Haus zuständig ist. Der Eingang wirkt etwas hallenmäßig, was wahrscheinlich dem historischen Gebäude geschuldet ist. Als wir die Bank erreichen, werden wir nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung gleich in das Besprechungszimmer geführt. Im Raum angelangt, werden wir mit Kaffee und Wasser versorgt. Die beiden Berater kommen nach etwa sechs Minuten, was uns schon ein wenig lang vorkommt. Der etwa 25 Quadratmeter große Raum wirkt sehr gepflegt und repräsentativ. In der Mitte steht ein ovaler Tisch mit sechs Stühlen, ein Fenster zeigt zur Straße. Wandleuchten ergänzen das Ambiente. Beide Berater sitzen uns gegenüber.

Präsentation kommt am Gesprächsende zu spät

Mit beiden entwickelt sich von Anfang an eine positive Gesprächsatmosphäre. Wir merken, dass sich die Berater gut verstehen und ein eingespieltes Team sind. Zunächst erfahren wir, dass die Bank in Wien rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem erläutern uns die Berater am Anfang des Gesprächs die Geschäftsphilosophie der Bank und heben deren Kundenorientierung und Flexibilität hervor. Etwas ungewöhnlich ist es, dass sie sich und die Bank nicht weiter vorstellen, sondern auf die per Mail zugesandten Angaben verweisen. Darin wird aber nur jahrgangsweise die Historie der Bank aufgelistet. Die auf unseren Namen lautende ausführlichere Präsentation wird uns erst nach dem Gespräch ausgehändigt. Es wäre schön gewesen, wenn wir schon während des Gesprächs Näheres vor allem zu den Beratern gewusst hätten. Das ist ein kleiner Schönheitsfehler, aber nicht weiter dramatisch. Tenor der Fragestunde ist, dass sie Infos zu unseren liquiden Mitteln und Sachwerten benötigen sowie etwas zu unseren Erfahrungen in Bezug auf Aktien wissen möchten. In der Folge erkundigen sich die Berater nach unserem übrigen Vermögen, insbesondere was die Verteilung von liquiden Mitteln und Sachwerten angeht, um eine fundierte Risikoeinschätzung geben zu können. Sie wollen auch wissen, wie wir auf ihre Bank gekommen sind.

Berater ist sattelfest bei der Markteinschätzung

Ausgangspunkt für die folgende Diskussion über die Zinsentwicklung in Europa und USA sowie die Rohstoffmärkte ist unser Wunsch nach einer Bewertung unseres bestehenden Depots. Einer der Berater ist in diesem Thema besonders sattelfest und erläutert seine Einschätzung zu den unterschiedlichen Märkten im Euroraum und den USA. Demnach werden die Zinsen im Euroraum weiterhin um die null Prozent liegen, da die verschuldeten Staaten nach wie vor niedrige Zinsen brauchen. In den Jahren 2016 und 2017 erwartet er keine Zinserhöhung. Im Gegensatz dazu hätten die USA eine erste Anhebung vollzogen und würden nach seiner Überzeugung im Jahr 2016 etwa drei bis vier weitere Erhöhungen vornehmen. Natürlich sei das abhängig von deren Wirtschaftslage z.B. am Arbeitsmarkt.

Auf der sicheren Seite

Als es um unseren Wunsch geht, die Risiken zu reduzieren, macht der Berater deutlich, dass das Portfolio etwa 40 Prozent Aktien enthalten sollte. Der Rest sollten Anleihen mit guter Bonität (A-BBB) sein. Wenn erforderlich, könnten Verluste durch eine Reduktion des Aktienanteils auf bis zu null Prozent vermieden bzw. reduziert werden, beruhigt er uns. Mit dieser Strategie sei man auch auf der sicheren Seite, was unsere Sorge um den Kapitalerhalt betrifft. Um das zu vertiefen, rechnen die Berater das vorgeschlagene Portfolio auf sein Kursverhalten in den vergangenen 30 Jahren zurück, um somit anhand der Daten aus der Vergangenheit eine Schätzung des möglichen Verlustes für die Zukunft treffen zu können. Die Bank bietet außerdem an, uns im Falle eines unerwarteten Kurseinbruchs direkt und unverzüglich zu kontaktieren, um die weitere Vorgehensweise festzulegen.

Gebührenmodell wird nicht exakt diskutiert

Wie erwartet rechnen die Berater auch in den kommenden zehn Jahren bei Anleihen mit nur 1,5 Prozent Rendite, während Aktien mit rund sieben Prozent dabei sind. Alternative Investments wie Immobilien oder Rohstoffe bietet uns die Bank nicht an. Um auf die nötige Rendite zu kommen, die unser Depot abwerfen muss, diskutieren wir noch die Gebühren der Bank. Ein Berater erläutert uns zwei übliche Gebührenmodelle. Zum einen eine All-in- fee und zu anderen die Transaktionsgebühr. Unabhängig davon, geht die Bank für unser Depot von etwa 0,8 Prozent Gebühren aus. Welches der Gebührenmodelle bei unserem Anlagewunsch zum Tragen kommen könnte, bleibt unklar. Unterm Strich geht die Bank bei einer Aktienquote von 35 bis 40 Prozent von einer Bruttorendite von etwa 4,2 Prozent aus, die ausreichen soll, unserem Wunsch nach zwei Prozent „für uns“ zu entsprechen. Wir wünschen noch eine Einschätzung des Depotrisikos, bekommen aber nur vage Antworten. Es könnte bei 15 bis 20 Prozent liegen, erfahren wir. Genauere Angaben, wird uns zugesichert, werden im Anlagevorschlag enthalten sein. Auch darauf, wie lange es dauern würde eventuelle Verluste aufzuholen, wollen sich die Berater nicht festlegen. Was unser bestehendes Depot betrifft, warten wir auf konkrete Einschätzungen leider vergebens. Zwar schaut sich einer der Berater das Depot an, meint aber nur, dass das Risiko überschaubar sei, man damit in den nächsten Jahren aber keine zwei Prozent Nettorendite erwarten dürfe. Eine genauere Analyse mit Stärken-Schwächen-Profil soll zusammen mit dem Anlagevorschlag in spätestens drei Wochen folgen, wird uns versprochen. Als wir nach weiteren, eventuell ungewöhnlichen Anlagevarianten fragen, erwähnt einer der Berater das bereits weiter vorn benannte mathematischen Allokationsmodell von Prof. Gerd Infanger von der Stanford University. Es könne mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent drei Verlustmodelle in Bezug zu deren Rendite definieren, also Verluste von 7,5, 9 und 15 Prozent zu 1,5, > 4,5% und > 5 Prozent Bruttorendite. Die Strategie, erfahren wir weiter, findet sich seit 2009 im Publikumsfond Strategie Select wieder. Die Bank wird diese Variante zusätzlich zu den beiden bereits vereinbarten in den Anlagevorschlag aufnehmen.

Angenehme und effiziente Atmosphäre

Ein freundlicher Umgangston und eine angenehme Atmosphäre bestimmen das gesamte Gespräch, das sehr effizient und strukturiert geführt wird. Vom ersten telefonischen Kontakt über das Beratungsgespräch bis hin zur Nachbetreuung werden alle Zusagen absolut zuverlässig eingehalten. Im Beratungsgespräch wird zum Beispiel vereinbart, dass das Gesprächsprotokoll bis Ende der gleichen Woche und die Depotanalyse mit Anlagevorschlag zwei Wochen später bei uns eintreffen sollen, so dass uns nach drei Wochen alle Unterlagen vorliegen. Alles klappt wie am Schnürchen, auch nach unserer Absage kommt prompt einen Tag später eine freundliche Rückmeldung. Wichtige persönliche Daten werden sehr diskret abgefragt. Eine Rolle spielt auch, ob das Depot auch weiterhin nur auf unseren Namen laufen soll. Weitergehende Fragen oder Hinweise zur Nachfolgeplanung kommen nicht. An dieser Stelle wären die entsprechenden Erläuterungen aus der Präsentation sinnvoll, die uns am Gesprächsende ausgehändigt wird.

Die Nachbetreuung

Dass die Berater nicht nur gut fragen, sondern auch gut zuhören können, zeigt sich unter anderem darin, dass im Gesprächsprotokoll auf Anhieb alle wichtigen Aussagen enthalten sind. Das imponiert. Beide Berater weisen explizit darauf hin, dass sie sich gegenseitig vertreten und beide unsere Ansprechpartner sind. Sie arbeiten Hand in Hand, gut strukturiert und fachlich fundiert. In der Begleit-E-Mail zum Gesprächsprotokolls wird das Datum angekündigt, an dem uns der Anlagevorschlag erreicht. Just an diesem Tag trifft er tatsächlich per Post bei uns ein. Der Vorschlag macht auf den Laien einen sehr guten Eindruck. Der Fokus – auch bei den Formulierungen – ist erkennbar auf uns als Kunde und unsere Anlageziele gerichtet. Er zeigt sich gut strukturiert, Ideen sind anschaulich erläutert. Was uns etwas stört ist, dass im Startportfolio Anleihen von elf aufgenommenen Werten sechs von Gutmann stammen. Auch bei den Aktien finden wir die Hälfte im Gutmann Global Dividends investiert. Das Gebührenmodell hingegen ist transparent dargestellt. Auf die Absage wird freundlich reagiert. Interessant finden wir das dabei unterbreitete Angebot, uns regelmäßig per Mail Updates zu aktuellen Marktentwicklungen zu senden. Wir wissen von anderen Kunden, dass die Bank diese Zusage auch tatsächlich einhält.

Fazit:
Das Gespräch hinterlässt einen positiven Eindruck. Es werden nur so viele persönliche Daten diskret abgefragt, wie sie zur Risikoeinschätzung notwendig sind. Alle unsere Fragen werden verständlich beantwortet. Es gibt nur kleinere Dinge zu beanstanden. So müssen wir zu einigen Punkten Anstöße geben, die wir eigentlich von den Beratern erwartet hätten, wie unsere Verlustbereitschaft bei Vorgabe von zwei Prozent Nettorendite. In der ausgehändigten Präsentation findet sich viel Geschäftsphilosophie, aber nur wenige finanztechnische Erläuterungen wie Markteinschätzung, Anlagekonzepte etc. Am Ende überlegen wir nur einen kurzen Moment, in welche Richtung die Waage unserer Empfehlung ausschlagen soll, entscheiden uns aufgrund des guten Gesamteindrucks für die grüne Ampel und freuen uns nun auf die professionelle Auswertung von Anlagevorschlag und Portfolioqualität.

Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2017“.

Fakten

Angaben des Hauses, Stand: 31.12.2015

Bank Gutmann AG
Schwarzenbergplatz 16, A-1010 Wien
www.gutmann.at

Gesellschafter: Die Bank Gutmann steht zu 80 Prozent im Besitz der Unternehmerfamilie Kahane, weitere 20 Prozent werden von executive und non-executive Partnern gehalten. Das Gutmann Partnerkonzept ist eine Besonderheit der Bank: Es sichert hohes Engagement und ausgewogene Entscheidungen in allen Führungsgremien, eine zuverlässige und kompetente Beratung von Unternehmer zu Unternehmer und Kontinuität in der Betreuung.

Zentrale Geschäftsfelder: Die Bank Gutmann ist der führende Spezialist für ganzheitliches Vermögensmanagement, individuelle Vermögensverwaltung und Anlageberatung, Familienservice über Generationen und professionellen Stiftungs-Service in Österreich. Sie bietet ein passendes Angebot und Service für unterschiedliche Bedürfnisse von Unternehmern, Stiftungen sowie vermögenden Privatkunden und Familien.

Dienstleistungsangebot: ganzheitliche Vermögensberatung, Vermögensverwaltung, Stiftungsmanagement, Family Office, Custody Services, Nachfolgeplanung
Alleinstellungsmerkmal/Versprechen an den Kunden: Als partnerschaftlich organisierte und unabhängige Privatbank mit einer primären Ausrichtung auf das Wertpapiermanagement bietet die Bank ihren Kunden eine objektive Betreuung mit unternehmerischem Verständnis und direktem Zugang zu wissenschaftlich basiertem Portfoliomanagement. Die Bank hat die ideale Größe um ihren Kunden eine nachhaltige und verlässliche Geschäftsbeziehung sowie ein risikobewusstes Vermögensmanagement zu bieten.

Verwaltete Kundenvermögen: 5,568 Milliarden Euro

Kundenzahl: 865

Einstiegsuntergrenze für Private Banking: 1 Million Euro

Einstiegsuntergrenze für Private Wealth Management: 5 Millionen Euro

Produkte in der Vermögensverwaltung: Aktien, Renten, Zertifikate, Geldmarkt und Private Equity. Für alle gilt, dass es sowohl Direktinvestments als auch Fonds gibt.

Hauseigene Produkte: Bei Investmentfonds arbeitet die Bank nach dem Prinzip „best of class manager“ und bedient sich der besten Vermögensmanager für die jeweilige Vermögensklasse bzw. für einzelne Themen. Um eine stärke Bindung an das Haus und eine bessere Kontrolle der Portfoliomanager zu erhalten, werden diese zur Abwicklung des Verwaltungsauftrags im Rahmen eines Gutmann-Fondsmantels verpflichtet. Aus diesem Grund handelt es sich bei den meisten Gutmann-Fonds um Fremdprodukte im eigenen Fondsmantel, also um keine echten hauseigenen Produkte. Eigenemissionen von Anleihen, etc. führt die Bank Gutmann nicht durch.

Research: Fremdresearch
Capital Economics, BCA GaveKal Research, GaveKal Research, S.E.D. Strategic Economic Decisions, „Gutmann Center for Portfolio Management“ (eine Kooperation der Bank Gutmann mit der Wirtschaftsuniversität Wien); Academic Advisory Board, dem hochkarätige Wissenschaftler aus Europa und den USA angehören. Eigenresearch
Für die Assetklassen Aktien und Private Equity gibt es für die Räume Zentral- und Osteuropa Gutmann-Eigenresearch. Standardkonditionen: Bei einer ausgewogenen Risikostruktur und einem Anlagevolumen von
  • 1,1 Mio. Euro: 1,25 Prozent (zzgl. 20 % USt.)
  • 3,1 Mio. Euro: 1,0 Prozent (zzgl. 20 % USt.)
  • 5,1 Mio. Euro:  0,8 Prozent (zzgl. 20 % USt.)
Bei einer "All-in"-Gebühr fallen für den Kunden keine weiteren Kosten an. Bei einer individuellen Einzelabrechnung kommen zu den internen Bankgebühren noch externe Transaktionskosten für den Kunden hinzu. Aufgabeaufschläge für hauseigene Produkte werden vollständig, Kickbacks teilweise zurückgegeben und bei Vermögensverwaltungsdachfonds direkt dem Fondsvermögen gutgeschrieben.

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Akkumulation vor dem nächsten Run

Bitcoin seltener als Gold

Die aktuelle Kurskorrektur des Bitcoin ist ein gute Kaufgelegenheit. Denn die Kryptowährung hat mit ihrem vierten „Halving“ einen Meilenstein erreicht. Das Netzwerk-Update dürfte den Kurs der Kryptowährung bald in Richtung Allzeithoch treiben. Denn derzeit ist der Bitcoin in einer Akkumulations-Phase vor dem nächsten Preis-Run.
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
Zum Seitenanfang