Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
4349
VP Bank AG | TOPs 2016 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Hoher Maßstab

Empfehlenswert: die VP Bank
Die VP Bank setzt an sich selbst hohe Maßstäbe – auch bei der Ausarbeitung einer schriftlichen Vermögensstrategie. Mit deutschen Rechtsbegriffen tut sie sich noch schwer.

VP Bank AG - Aeulestrasse 6, LI-9490 Vaduz
www.vpbank.com

Es ist eine insgesamt sehr ordentliche Leistung der VP Bank, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Bank und Berater hinterlassen den Eindruck, dass auf sie Verlass ist. Der Berater versteht es, auf den Kunden einzugehen – menschlich und fachlich. Er kümmert sich auch um Randaspekte, ist in der Lage Fachliches verständlich zu erklären und entwickelt schon im Gespräch erste Lösungsansätze. Die Standardkonditionen schrecken zunächst etwas ab, zumal die Bank Provisionen von dritter Seite nicht voll ausschüttet. Das individuelle Angebot jedoch ist preislich deutlich moderater.
Wertungsübersicht
BeratungsgesprächVermögensstrategiePortfolioqualitätTransparenzGesamt
27,919,68,510,266,2

max. 40 Punkte

max. 30 Punktemax. 13 Punktemax. 17 Punktevon 100

Beratungsgespräch

Wir sehen viel Gutes in der schriftlich vorgelegten Vermögensstrategie der VP-Bank. Einen anschaulich und verständlich aufbereiteten Anlagevorschlag. Und einen ausführlichen und gut gemachte Szenarioanalyse für unser angestrebtes Sparziel. Leider bleiben sämtliche Überlegungen zur Vermögensnachfolge außen vor. Ganzheitliche Ansätze sind im Vorschlag nicht zu finden. Ordentlich.

Lesen Sie hier das ausführliche Porträt zum Beratungsgespräch.

Vermögensstrategie

Die Liechtensteiner Bank wirbt mit "Erstklassig und begeisternd" – ein hoher Maßstab. Die VP-Bank sendet uns eine Zusammenfassung im Anschluss an unser Gespräch und avisiert darin auch schon einen Beratungstermin in Berlin. Die wichtigsten Fakten sind dokumentiert. So erfüllt die Bank auf jeden Fall den guten Standard, den wir im Private Banking kennen. Vor Ort in Berlin wird uns dann ein Anlagevorschlag überreicht, der im Rahmen der Beratung noch ergänzt wird. Anschließend erhalten wir die aktualisierte Fassung mit dem Hinweis, welche Seiten neu gemacht wurden. Gut, das hilft beim Vergleichen. Unser Patenkind steht im Mittelpunkt, die Schenkungssteuer wird inhaltlich benannt, aber nicht berechnet. Gut ist auch der Hinweis auf unser Berliner Testament, wobei doch deutlich wird, dass das deutsche Recht noch nicht ganz verinnerlicht wurde. Die Bank spricht von der "Berliner Erklärung" und unser Rechtsanwalt ist ein "Treuhandexperte". Wenn unser Sparziel von einer Million vorzeitig erreicht ist, will die Bank die risikoreichen Anlagen reduzieren. Ansonsten wird uns folgende Aufteilung vorgeschlagen: Geldmarkt 5%; Anleihen 41%; Aktien 35%; Alternative Anlagen 19%, darin sind 9% Hedgefonds enthalten. Der Rest sind Rohstoffe, Immobilien, Private Equity und Wandelanleihen. Mit dem Vorschlag könnten wir eine Rendite von 3,1% erreichen. Die Bank ermittelt, dass wir 4.300 Euro monatlich einzahlen müssen, um unsere 1 Mio. Euro zu erreichen. Leider übersieht die Bank die potenzielle Erbschaftssteuer, denn wir wollen ja das Geld komplett verschenken. Die Bank berücksichtigt aber die Kosten und die laufende Abgeltungssteuer bei ihren Berechnungen. Wir erhalten einen ausführlich und anschaulich gemachten Stresstest. Er zeigt unser Portfolio im Rückblick, macht zugleich aber auch an Beispielen deutlich , wie die Bank in den letzten Phasen bei starken Kursschwankungen reagiert hat. So hat die Bank bei der Griechenlandkrise im Juni 2011 die Europaaktien verkauft oder im März 2013 die US-Dollar-Absicherung wieder aufgelöst. Das alles bietet uns die Bank für eine  All-In-Fee von 0,9% p.a. an. Allerdings sehen wir, dass die Bank neben ETFS und aktiv gemanagten Fonds teilweise eigene Fonds einsetzt. Hier wäre ein Hinweis auf die zusätzlichen Erträge für die Bank gut gewesen. Bestandspflegezahlungen fallen laut VP-Bank nicht an. Die Bank setzt nur kostengünstige institutionelle Tranchen ein.

Fazit: Wir sehen viel Gutes. Einen anschaulich und verständlich aufbereiteten Anlagevorschlag. Und einen ausführlichen und gut gemachten Stresstest. Es fehlt aber ein ordentliches Stück zur Topleistung, denn die Höhe der Schenkungssteuer wurde bei den Berechnungen vergessen. Und gute Vorschläge, wie wir das Vermögen ggfs. vor nicht gewollten Verfügungen schützen, fehlen völlig.

Portfolioqualität

Das Portfolio wird mit 35?% Aktien und 19?% alternativen Asset sehr diversifiziert ausgerichtet. Das Ziel wird um 7% oder 70.000 EUR nach oben übertroffen.

Gesamtfazit: Die VP Bank, die gerade den Wettbewerber Centrum Bank übernommen hat, befindet sich auf gutem Weg. Beratungsgespräch und Transparenz sind erfreulich positiv, die Vermögensstrategie hat ebenso wie die Treffsicherheit des Portfolios noch Luft nach oben. Dennoch: empfehlenswert.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang