HSBC Trinkaus & Burkhardt AG: Da rätselt der Kunde
Trinkaus & Burkhardt schicken ein umfassendes Dokument an den Kunden. Darin finden sich fünf Vorschläge für die Geldanlage. Doch an entscheidender Stelle fehlt etwas.
HSBC Trinkaus & Burkhardt AG: Joachimsthaler Straße 34, 10719 Berlin Deutschland www.hsbc.de
Nach unserem Gespräch erhalten wir unseren Anlagevorschlag. Auf ein gesondertes Protokoll verzichtet die Bank. Die Bank stellt in dem 43 Seiten umfassenden Dokument heraus, dass der Kunde ein konservatives Chancen- und Risikoprofil hat. Der gewünschte Ertrag mit 2% nach Kosten und Steuern wird korrekt dokumentiert. Eine Verlustgrenze wird dagegen in der Ausgangssituation nicht genannt. Im Vorschlag selbst sehen wir Standardisierung: Die Bank präsentiert 5 Anlagestrukturen für ihre Vermögensverwaltung. Diese unterscheiden sich in der Aktienquote. „Substanz“ kommt ohne Aktien aus. Dynamisch hat eine neutrale Aktienquote von 70%. Für unser bisheriges Depot ermittelt HSBC Rendite, Volatilität und „Value at Risik“ und stellt dies den beiden HSBC-Strategien Substanz und Konservativ gegenüber. Während die Bank beim bisherigen Depot 1,7% Rendite erwartet, sind es beim reinen Renten-Depot 2%. Ob vor oder nach Kosten können wir nicht erkennen. Die Erläuterung der Fachbegriffe erfolgt im Anhang. Anhand einer Grafik erkennen wir, dass unser Portfolio in der Vergangenheit einen Verlust von 7,8% erlitten hat, während das HSBC-Substanz-Depot nur 4,4%, das Konservative Depot mit 20% Aktien 10,8% Verlust hatte. Die Bank schaut dabei bis ins Jahr 2005 zurück.
Wertungsübersicht
Beratungsgespräch
Vermögensstrategie
Portfolioqualität
Transparenz
Gesamt
34,5
9,0
5,9
14,0
63,3
max. 45 Punkte
max. 30 Punkte
max. 9 Punkte
max. 16 Punkte
von 100
So richtig klar wird uns aber nicht, was die Bank uns nun wirklich empfiehlt. Wir sehen ein Beispieldepot Substanz mit 100% Renten, ausschließlich Einzelwerte und ETF. Ein zweites Portfolio ist eine Mischung aus 75% Substanz und 25% Dynamik. Die Aktienquote beträgt, da die Bank voll in Aktien investiert ist, 25%. Schwerpunkt bilden europäische Aktien mit 14%. Emerging Markets machen 3% aus. Im Text lesen wir, dass die Bank „anregt“, über ein Substanzportfolio nachzudenken. Dann würde aber unser Renditewunsch nicht erfüllt. Wenn dann Aktien hinzukämen, wäre über ein „konservatives Portfolio“ nachzudenken. Das Problem: Die Renditeerwartung für ein konservatives Depot beträgt 3% - doch ohne Erläuterungen, ob vor oder nach Kosten. So bleibt die Frage, wie die 2% nach Kosten und Steuern erreicht werden sollen. Das ist halbherzig und nicht nah genug am Kundenwunsch. Anschließend stellt die Bank noch ihre „Leistungspakete“ vor. Je mehr Leistungen der Kunde neben der reinen Vermögensverwaltung wünscht, desto teurer wird es. Für ein 2 Mio. Mandat verlangt die Bank mindestens 0,8% (in Klammern steht noch 0,9%), aber wir können nicht erkennen, warum diese beiden Werte aufgeführt werden. Hinzu kommt jeweils die Umsatzsteuer. Wer mehr Beratung wünscht, z. B. eine Erstanalyse des Vermögens, sollte das Paket „Komfort“ nehmen. Dieses kostet dann 1,1%. Der Wert in Klammern beträgt jetzt 1,0%. Wer es „exklusiv“ haben möchte und strategische Vermögensplanung und Analyse der Nachfolgesituation wünscht, muss dafür maximal 1,4% pro Jahr bezahlen.
Fazit Vermögensstrategie: Am Ende haben wir zwar sehen können, wie die Bank Vermögensverwaltung versteht. Wie sie aber konkret unser Geld anlegen möchte, bleibt letztendlich unbeantwortet. Das Thema „Zinssorgen“ finden wir überhaupt nicht erwähnt. So bleibt ein Geschmack von Halbherzigkeit und fehlender Individualität. Mitbewerber haben hier deutlich überzeugendere Leistungen gezeigt.
Fazit Portfolioqualität: Die Qualität des HSBC Portfolios ist durchschnittlich. Überzeugend ist der vergleichsweise geringe maximale Verlust, passabel die erwartbare Rendite, leider hoch die Anfälligkeit für einen Zinsruck von 1% nach oben.
Müssten wir die Anlagestrategie der DRH Vermögensverwaltung in einem Wort zusammenfassen, es hieße ”offensiv”. Im Performance-Projekt VII legt der Vermögensverwalter für den Kunden ein sehr chancenorientiertes Portfolio auf. Das geht gleichzeitig mit hohen Risiken einher, die die Sachsen aber geschickt abfedern.
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