Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
0,00 €
5336
Auswertung Vermögensstrategie TOPS 2018

Julius Bär Europe vergisst die Diskussion

Mit insgesamt 74,3 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Bank Julius Bär Europe AG ein Gut und Platz 18 in der Gesamtwertung.
Die deutsche Tochter der Bank Julius Bär legt ein gut verständliches Dokument als Anlagevorschlag vor. Doch an der entscheidenden Stelle verweigert die Bank die versprochene „Diskussion".

Bank Julius Bär Europe AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

„Julius Bär: Eine Bank, auf die Sie sich verlassen können." In der Tat, das haben wir so erlebt. Sehr kompetent und professionell vom Anfang bis zum Ende. Wir sehen unsere Ziele uns Wünsche nicht nur klar und gut herausgefiltert, sondern haben den Eindruck, dass sich diese auch im Anlagevorschlag wiederfinden. Das muss im nächsten Schritt noch professionell begutachtet werden.

Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Damit hatte sich Bank Julius Bär Europe AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.

Julius Bär möchte mit uns auch in den schriftlichen Dialog gehen. „Unser Vorschlag zur Diskussion" heißt das Dokument der Münchner, das sie uns zusenden. Auf ein gesondertes Protokoll verzichtet die Bank allerdings.

Gut ist: Die Bank nimmt unsere Sorge um den Euro ernst. Unser Euro-Maximum von 25 % findet daher Berücksichtigung. Das Portfolio ist währungsseitig so aufgebaut: 60,4 % USD, 19,7 % EUR, 8,8 % CHF, 2,5 % AUD, 2,2 % JPY, 6,4 % Sonstige Währungen.

Julius Bär bevorzugt Einzelaktien, insbesondere internationale Blue-Chips. Die Dividendenrendite wird mit 2,2 % angegeben. Aktienfonds werden u. a. für Schwellenländer-Investments eingesetzt. 59,4 % sind Einzelaktien, 12,5 % sind Aktienfonds und ETFs, 4,00 % Sonstige Alternative sowie 3,0 % Alternative Rohstoffe.

Die Anleihenseite ist so aufgebaut: 12,2 % Unternehmensanleihen, 8 % Rentenfonds ETFs und 1 % Cash. Schwerpunkt ist dabei der US-Dollar.

Anlagevorschlag leicht lesbar

Die Bank macht es dem Leser leicht, da sie eine gute Balance zwischen Grafiken und erläuterndem Text schafft. Übersichtlich sind der historische Rückblick und die Risikosimulation. Wir sehen, dass in 2008 29 % Verlust zu erleiden gewesen wären. Der höchste maximale Verlust lag noch darüber bei 40 %. Und das ist deutlich mehr als unsere – auch von der Bank dokumentierte – Risikogrenze.

Leider fehlt es hier an dieser kritischen Stelle an Erläuterungen, warum die Bank dennoch dieses Portfolio vorstellt. Ein Einstieg in die versprochene „Diskussion" wäre gut. Denn auch im weiteren Verlauf sehen wir keine kritische Auseinandersetzung dieses Zielkonflikts.

Den ganzheitlichen Ansatz der Bank erkennen wir in der Anregung, eine Finanz- und Nachfolgeplanung zu liefern. Am Ende macht die Bank einen grünen Haken an unserer Risikotoleranz: „Ziel erreicht", soll das wohl heißen. Doch dies sehen wir nicht so.

Die Bank verlangt für ihre Leistung 0,8% zzgl. MwSt., Kickbacks werden ausgekehrt.

Fazit Vermögensstrategie und Portfolio 

Julius Bär liefert einen gut verständlichen Vorschlag. Wir sehen ein breit strukturiertes Depot und dies zu einem marktgerechten Preis. Doch der Vorschlag ist offensichtlich zu risikoreich. So fehlt es an der Diskussion dieses Zielkonflikts. Dies haben Wettbewerber deutlich besser gelöst. So bleibt die Bank mit diesem Vorschlag hinter den Top-Leistungen etlicher Wettbewerber.

2021 (TOPs 2021) Beratungsgespräch Viele Infos und einige offene Fragen im Shop
2019 (TOPs 2020) Beratungsgespräch Bank Julius Bär Europe AG: Nicht flexibel und gründlich genug im Shop
2018 (TOPs 2019) Vermögensstrategie Bank Julius Bär Europe AG: Hier ist nicht der Bär los im Shop
2018 (TOPs 2019) Qualifikation Überzeugend trotz gewisser Intransparenz im Shop
2017 (TOPs 2018) Vermögensstrategie Julius Bär Europe vergisst die Diskussion im Shop
2017 (TOPS 2018) Beratungsgespräch Bank Julius Bär Europe: Alles aus einem Guss im Shop
2016 (TOPS 2017) Beratungsgespräch Julius Bär Europe: Etwas zu sportlich im Shop
2015 (TOPS 2016) Beratungsgespräch Schweizer Wurzeln, deutsche Früchte im Shop

WISSENSWERTES

 Julius Bär Europe AG, Brienner Strasse 1, 80077 München, www.juliusbaer.com


Mehr aus Rating

Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Mehr erfahren zum Rating TOPs 2018

Gesamtfazit: Julius Bär Europe überzeugt uns im Beratungsgespräch und der Transparenz. Leider stimmt die Risikojustierung des ansonsten ordentlichen Anlagevorschlags nicht ganz.

Mit insgesamt 74,3 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Bank Julius Bär Europe AG ein Gut und Platz 18 in der Gesamtwertung.

Meist gelesene Artikel
  • Editorial 2025

Vermögensverwalter im Vergleich

Performance-Projekt 6, Stiftungsportfolio, ging am 31.12.2024 zu Ende. Illstration erstellt mit dall*e
ETF vs. Vermögensverwalter: Der tägliche Realitätscheck
  • Grüne zwischen Naivität und Kalkül

Wenn Vielfalt und naive Toleranz zur Gefahr werden

Die Berliner Grünen wollen Polizistinnen mit Kopftuch zulassen – ein gefährlicher Angriff auf die Neutralität im öffentlichen Dienst. Statt Sicherheit zu stärken, wird ideologischer Blindflug betrieben. Die Folgen? Spaltung, Misstrauen und ein Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein Standpunkt von FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber gegen die brandgefährliche Verklärung von Vielfalt.
  • Fuchs plus
  • Gründe für die unterschiedliche Preisentwicklung bei Edelmetallen

Silber bleibt unter Wert

© 2023 MAG Silver Corp.
Der Goldpreis erreicht neue Rekorde, doch der Silberpreis stagniert weiterhin deutlich. Mit einem aktuellen Kurs von 33,30 US-Dollar je Feinunze liegt Silber noch knapp 4 % unter dem 5-Monatshoch. Während Gold seit Jahresbeginn um über 30 % zugelegt hat, verzeichnet Silber nur einen Anstieg von 13 %. Erfahren Sie, warum Silber im Vergleich zu Gold preiswert bleibt und welche Markttrends den Preis beeinflussen könnten.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Eigentumswohnungen wieder gefragt

Immobilien: Marktbelebung in der Breite

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind im ersten Quartal in den meisten deutschen Großstädten gestiegen. Das ist eine Trendwende, denn in der zweiten Jahreshälfte sind nur die Preise in den sieben A-Städten gestiegen.
  • Fuchs plus
  • Ungleiche Gehälter rechtmäßig: LAG entscheidet gegen Lohnerhöhung für langjährigen Manager

Gericht stärkt Vertragsfreiheit bei Gehaltsverhandlungen

Ein Personalmanager hat keinen Anspruch auf eine Lohnerhöhung, auch wenn neu eingestellte Kollegen mehr verdienen. Trotz des Gleichbehandlungsgrundsatzes und des EntgTranspG gibt es keine Grundlage für eine Gehaltsanpassung. Das hat das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern entschieden.
  • Fuchs plus
  • Wie KMU den Einkauf professionalisieren und Geld sparen

Einkauf: Teure Fehler, die Sie vermeiden sollten

Lieferanten haben nicht immer Interesse an einem professionellen Einkauf auf KMU-Kundenseite. Denn je unprofessioneller der Einkauf von Unternehmen organisiert ist, desto besser für die Verkäufer. Mit nur wenigen Stellschrauben lässt sich der Einkauf in KMU professionalisieren - und vielfach gleich 10% sparen. FUCHSBRIEFE geben Hinweise.
Zum Seitenanfang