Löbbecke: Mit Herz und Verstand
Das Bankhaus Löbbecke nimmt an keiner Runde im Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe teil. Transparenz und Wettbewerbsorientierung sehen in diesem Bereich anders aus.
Nach der Reprivatisierung im Jahre 1983 wurde die Zentrale des Bankhauses nach Berlin verlegt. Am 4. Mai 1995 wurde die damalige Zentrale des Bankhauses in der Fasanenstraße 76/78 eröffnet. Nach einem Intermezzo mit der italienischen Bank CARIPLO S.p.A. als Eigentümerin, die in der Banca Intesa S.p.A. aufging, wurden Ende 2003 alle Anteile des Bankhauses Löbbecke an eine 100%-ige Tochtergesellschaft des Hamburger Privatbankhauses M.M. Warburg & CO verkauft.Hinweise auf unfaires Verhalten gegenüber Kunden sind uns von Seiten des Bankhauses Löbbecke bis Redaktionsschluss nicht bekannt geworden. Innerhalb des Warburg-Konzerns allerdings sehr wohl. Erfahren Sie mehr in unserem Trusted Wealth Manager.
Der Kunde und sein Anliegen
Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Sie suchen einen neuen Vermögensverwalter für Ihr bestehendes Depot über 2,5 Mio. Euro. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Sie sind in verschiedenen Branchen unternehmerisch oder als leitende Angestellte tätig oder bereits im Ruhestand. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.Das Beratungserlebnis
Wir vereinbaren unseren Termin beim Bankhaus telefonisch. Eine Dame in der Zentrale verbindet uns umstandslos mit einem Berater. Mit ihm führen wir ein freundliches, etwa 5minütiges Gespräch. Er gibt Hinweise zur Anfahrt; weist darauf hin, dass er einen Kollegen aus der Fachabteilung zum persönlichen Termin mitbringen werde und wir etwa 1 Stunde für den Ersttermin einplanen sollten. Er bittet uns, ihm eine Testmail zu senden, um zu sehen, ob die digitale Post auch ankommt. Außerdem wünscht er die Zusendung des Depotauszuges vor dem Termin und erfragt das Anlagevolumen. Im Nachgang erhalten wir eine Terminbestätigungsmail mit Lageplan und Zufahrt zum Parkhaus. Ein guter Start.Das Gespräch vor Ort
Die Niederlassung des Bankhauses Löbbecke in Berlin ist in zentraler Lage. Das Gebäude wirkt altehrwürdig und repräsentativ. Der Einlass erfolgt erst nach Identifizierung über die Haussprechanlage. Eine Assistentin empfängt uns. Sie informiert unseren Berater. Dieser holt uns am Empfang ab und führt uns in den Beratungsraum. Anderen Besuchern des Bankhauses begegnen wir dabei nicht und fühlen unsere Visite diskret behandelt. Die Einrichtung hat Stil, passt zum Gebäude, ist gediegen und konservativ, wirkt aber nicht antiquiert. Der Raum, in dem wir uns befinden, ist hell, hat große Fenster, die räumliche Atmosphäre ist freundlich. Schreibmaterialien liegen auf dem Tisch. Uns werden Wasser, Kaffee, Tee und Gebäck angeboten. Das Gespräch kann beginnen.Professionelles Berater-Duo
Der Berater hält professionelle Distanz, wirkt aber dennoch nicht unnahbar. Zunächst sprechen wir über die Marktsituation. Löbbecke geht davon aus, dass die Zinsen in USA steigen werden, in Europa jedoch eher nicht. Eine grundsätzliche Wende im herrschenden Zinstrend sei für sie momentan nicht erkennbar, aber jederzeit möglich nach dem langen - bis auf eine kurze Phase Anfang 2015 - dauerhaft niedrigen Zinsverlauf. Jetzt kommt die Stunde des Vermögensverwalters, den unser Berater wie angekündigt mit hinzugezogen hat. Er hat einen Blick ins vorab zugesandte Depot geworfen und meint, dass eine Neuausrichtung empfehlenswert sei. Zur bisherigen Entwicklung beglückwünscht er uns zwar, ist sich jedoch sicher, dass es „leider“ so positiv nicht weiterlaufen werde. Damit entspricht er unserer Vermutung. Renten seien mittlerweile zu anfällig für Zinsschwankungen. Wenn wir weiter vornehmlich in Rentenpapieren angelegen wollten, dann sollte dies stärker in Fremdwährungen oder Wandelanleihen geschehen. Sonst sähe er kaum noch Renditechancen für uns.Keine Scheu vor konkreten Aussagen
Möglichkeiten zur Risikoreduktion bestünden durch breite Streuung der Wertpapiere innerhalb und eine stärkere Diversifikation der Anlageklassen, also eine Hinzuziehung mindestens von Aktien, gegebenenfalls weiteren Anlageklassen wie Rohstoffe. Der Aktienanteil solle dabei nicht über 30% im Depot hinausgehen und natürlich nach Marktsituation variieren. Im Übrigen würde das Vermögen in in- und ausländischen Renten, Genussscheinen und/oder Anteilen von in- und ausländischen Rentenfonds angelegt. Würde Löbbecke den Auftrag erhalten, das Depot neu zu strukturieren, würde man Fremdwährungsrisiken minimieren und den Anlagehorizont unter Beimischung von Aktien auf sieben Jahre verlängern, da durch Aktien stärkere Schwankungen entstehen. Das Depotrisiko würde einen maximalen Verlust von ca. 8% betragen, Aufholdauer nach einem Einbruch könnte sich schlimmstenfalls über den Anlagehorizont von 5 Jahren hinausziehen. Das klingt nicht übermäßig erfreulich, aber ehrlich. Die Kosten der Vermögensverwaltung betragen standardmäßig pauschal (all-in-fee) 1,25% p.a. auf das Anlagevolumen zzgl. Umsatzsteuer und würden halbjährlich in Rechnung gestellt. Das ist recht teuer! Für unser mit weniger Aktienanteil ausgestattetes Depot seien jedoch günstigere Konditionen von 0,9% möglich, verstehen wir im Gespräch. Alternativ bietet die Bank eine perfomanceabhängige Vergütung an. 0,625% vom Anlagevermögen entfallen als Fixum. 20% kommen als Erfolgsbeteiligung an der absoluten Performance oben drauf. Hier wäre eine beispielhafte Vergleichsrechnung für den Kunden hilfreich gewesen. Zum Abschluss des Gesprächs begleitet uns der Berater bis zum Ausgang. Dabei erhalten wir noch kleine Führung mit Erläuterungen zum Standort und zum Haus. Sehr gelungen.Die Nachbetreuung
Im Anschluss an unseren Vor-Ort-Termin erhalten wir eine korrekte Gesprächszusammenfassung per Post, die zeigt, dass uns Berater und Vermögensprofi des Bankhauses gut zugehört und sorgfältig dokumentiert haben – prima. Sie enthält eine kurze Darstellung der Angebote des Bankhauses und schildert unsere Situation, Erwartungen und Ziele und gibt zugleich eine Übersicht der Gebührenmodelle. Ein Blick ins Depot mit Charts zum Depot und einer auch für Laien verständlichen Auswertung befindet sich gleich am Anfang des Anlagevorschlags. Dieser wird uns vorab als Anhang zu einer E-Mail zugesandt und im Anschluss noch einmal mit der Post. Allerdings liegt die avisierte Rendite unterhalb der 2,0% „für uns“, die wir uns gewünscht haben.Fazit:
Das Bankhaus Löbbecke berät den Kunden, wie er es sich im Private Banking von einer guten Adresse erwarten kann: strukturiert, mit einem sich ergänzenden Beraterteam, angenehm im Umgang und jederzeit zuverlässig – mit Herz und Verstand. Die Erstberatung ist gut vorbereitet und so erhalten wir bereits im Gespräch mit Anlageberater und Vermögensprofi erste, recht präzise Vorstellungen zum Umbau unseres Depots genannt. Wir sind positiv angetan und die Qualifizierungsampel schaltet direkt auf Grün. Nun sind wir gespannt darauf, welche Qualität der Anlagevorschlag im Wettbewerbsvergleich bei professioneller Begutachtung hat.
Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2017“.
Fakten
Bankhaus Löbbecke AG
Behrenstr. 36, D-10117 Berlin
www.bankhaus-loebbecke.de
Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.