Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
0,00 €
5163
Merck Finck Privatbankiers AG | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Merck Finck Privatbankiers: Mangel an Individualität

Die Privatbankiers von Merck Finck haben im Beratungsgespräch überzeugt. Doch beim Anlagevorschlag setzen sie sich von der guten Leistung ab – leider nach unten. Das Verständnis von Individualität teilen wir nicht. Und es bleiben Fragen offen.

Merck Finck Privatbankiers AG Kurfürstendamm 213, D-10719 Berlin
www.merckfinck.de

Individualität einmal anders: Das Protokoll beruht bei Merck Finck auf einem Vordruck, und dieser ist handschriftlich ergänzt. In dieser Form haben wir ein Gesprächsprotokoll noch nicht gesehen. Inhaltlich orientiert es sich klar an den gesetzlichen Vorgaben. Das Renditeziel wird nicht eindeutig benannt, sondern als Bandbreite: „2-3% nach Kosten und Steuern”. Die Depotanalyse unterbleibt. Wir erhalten einen schriftlichen Vorschlag, der wenig individuell wirkt. Konkrete Zahlen zu unserem maximalen Verlust oder unserer Renditeerwartung finden wir nicht. Über unsere Risikotragfähigkeit lesen wir: mindestens im Rahmen der Risikoklasse “konservativ”. Was heißt das konkret? Die Antwort darauf bleibt die Bank schuldig.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
38,0
12,8
5,0
12,3
68,1

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Konkret bei Einzelaktien

Und so will Merck Finck unser Geld anlegen: 74,14% Renten, 3,00% Liquidität, 22,86% Aktien. Nach Marktsegmenten 33,51% Rentenfonds, 25,74% Einzelanleihen, 12,00% Einzelaktien, 9,78% Mischfonds, 8,55% Exchange Traded Funds, 5,11% Offene Immobilienfonds, 3,00% Liquidität, 2,32% Aktienfonds. Die eingesetzten Fonds werden vorgestellt, auf der Aktienseite finden sich gut 12 % Einzelaktien wie Roche, SAP oder Vodafone. Hier ist die Bank vorbildlich konkret. Die Renditeerwartung beträgt 3,82%, doch Kosten und Steuern sind nicht abgezogen, zumindest lesen wir nichts davon. Anschaulich ist der Stresstest, auch wenn er mit fachlichen Begriffen wie “Konfidenzniveau” und “Conditional Value at Risk” gespickt ist. Das Honorar bleibt unklar. Wir erhalten dazu keine schriftliche Angabe im Vorschlag.

Fazit Vermögensstrategie: Für eine Anlagesumme von über 2,4 Millionen Euro sollte es schon individueller zugehen als im Anlagevorschlag von Merck Finck – jedenfalls dann, wenn man als Anbieter überzeugen will. Hier präsentieren sich Wettbewerber deutlich kundennäher und kümmern sich besser um die Anliegen des Kunden. Das gleiche gilt für die gewählte Sprache: Wer auf Augenhöhe mit dem Kunden kommunizieren will, sollte sich auf dessen Vorkenntnisse einstellen, auch in der schriftlichen Ausarbeitung. Individualität – eigentlich Standard im Private Banking – macht sich eben nicht nur am handgeschriebenen Protokoll fest.

Fazit Portfolioqualität: Noch eine Enttäuschung – vor allem die Zinssensitivität des neuen Portfolios ist hoch und damit das Gegenteil dessen, was der Kunde will. Steigen die Zinsen um 1 Prozentpunkt, gerät das Depot ins Wackeln, ermittelt Quanvest. Gut ist der geringe maximal erwartbare Verlust, passabel die erwartbare Rendite.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Die ewige Bestenliste der Vermögensmanager für Stiftungen 2025

Klasse mit Kontinuität: Wo Stiftungen richtig liegen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Beständig besser statt einmal glänzen: So lässt sich die diesjährige Auswertung der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zusammenfassen. Denn in der Welt der Stiftungen zählen nicht nur punktuelle Glanzleistungen, sondern vor allem langfristige Kompetenz, strategische Passung und Verlässlichkeit. Genau das bildet die Ewige Bestenliste 2025 ab – und sie bringt Bewegung in bekannte Verhältnisse.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
  • Fuchs plus
  • Die transparentesten Stiftungsmanager 2025

Transparenz im Fokus: Wie Vermögensverwalter für Stiftungen mit Offenheit und Klarheit nachhaltiges Vertrauen schaffen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Die Stiftung Denkmalpflege Hamburg schrieb 75 Anbieter an und bat sie um eine Anlageidee. 32 Anbieter reagierten mit einem Anlagevorschlag, während 15 Institute schriftlich absagten. Die übrigen Vermögensverwalter lehnten entweder telefonisch ab oder antworteten gar nicht auf das Anschreiben. Handelte es sich bei diesem Verhalten um fehlende Transparenz, Desinteresse oder ein Kommunikationsdefizit?
Neueste Artikel
  • Performance-Projekt 5 in KW 27: Gewinner, Verlierer und Transaktionen

Ruhige Woche im Performance-Projekt 5: Benchmark Depot handelt, Banken bleiben passiv

Illustriert mit Canva und ChatGPT
In der Kalenderwoche 27 blieb es im Performance-Projekt 5, bei dem sich Portfolios aus vermögensverwaltenden Fonds einzelner Anbieter mit einem ETF-Benchmark Portfolio messen – weitgehend ruhig. Während das Benchmark Depot zwei ETF-Transaktionen tätigte, verzichteten alle teilnehmenden Banken auf Handelsaktivitäten. Im Wochenvergleich zeigen sich dennoch klare Gewinner und Verlierer – wir analysieren die Entwicklungen und geben einen Ausblick für Anleger.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen: Die KSW im Beauty Contest

KSW Vermögensverwaltung AG überzeugt leider ohne Immobilienbewertung

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Der Vermögensverwalter KSW hat mit seinem Anlagevorschlag bei der Jury, bestehend aus der Stiftung Denkmalpflege Hamburg und der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, den fünften Platz erreicht. Das Konzept überzeugt durch einen defensiven Ansatz, global gestreutes Portfolio und klare Risikomanagement-Strategien. Die Jury lobt die Transparenz und das strukturierte Vorgehen, äußert jedoch auch Kritik an Zielerreichung und Benchmark-Interpretation.
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Wasserstoffaktien

US-Wasserstoff-Aktien profitieren vom Big Beautyful Bill

picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach
Wasserstoff steht im Fokus des zukünftigen Energie-Mixes in Deutschland, trotz gemischter Nachrichten. Die Bundesregierung fördert Projekte, um bis 2030 mindestens 10 Gigawatt Kapazität zu erreichen. Auch die EU plant Investitionen in Milliardenhöhe. In den USA erhält die Branche durch Trumps „Big Beautiful Bill“ unerwartet Unterstützung. FUCHS-Kapital analysiert die Chancen von Wasserstoff-Aktien.
Zum Seitenanfang