Nachhaltig ist innovativ
Die Globlance Bank betont, keine Altlasten aufzuweisen zu haben und stattdessen ganz der Zukunft zugewandt zu sein. Und dass man weniger auf Tradition und mehr auf aktuelle Strömungen setzt, zeigt sich bereits in der Warteschleife beim Erstkontakt mit den Schweizern. Nicht klassische Klänge, sondern coole R&B-Bässe vertreiben einem die Zeit bis es schließlich zum Vorgespräch mit dem Kundenberater kommt.
Cooles Vorgespräch folgt coolen R&B-Bässen
Ähnlich cool wie die Warteschleifenmusik verläuft auch das Telefonat. Nicht gerade freundlich, aber auch nicht unangenehm, eher pragmatisch und zugleich zielführend. Ohne vorher viel Zeit damit zu verwenden, die Vermögensverhältnisse sowie die in Frage kommende Anlagesumme abzufragen, vereinbart man gleich einen Termin für eine Zoom-Videokonferenz. Diese erfolgt wenige Tage später und ist mit einem der Gründungspartner von Globalance recht prominent besetzt. Dieser "verkleidet" sich übrigens nicht, sondern trägt ein Polo-Shirt und wirkt sehr "Videokonferenz-erfahren".
Die zentralen Anliegen des Kunden:
- Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
- Anlagehorizont: mittel- bis langfristig (Rentenbeginn in 5 Jahren erfordert regelmäßige Erträge aus dem Depot)
- Nachhaltigkeitsfokus: Ökologie
Nach einem kurzen Small Talk über Wetter, Klima und Wassermangel stellt der Berater sich und die eigentümergeführte Bank vor. Alle Mitarbeiter sind Aktionäre, wobei die Mehrheit der Aktien den Gründern gehöre. Der Berater selbst möchte als ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung inzwischen "kürzer treten". Insgesamt stellt sich der Berater aus Sicht des Kunden angenehm "unprätentiös" vor.
Footprint fragt nach den Inhaltsstoffen und deren Wirkung
Als Pionier in Sachen "Nachhaltigkeit" möchte Globlance indes weniger mit dem inzwischen überstrapazierten Begriff von "Nachhaltigkeit", sondern stattdessen lieber mit dem eigens eingeführten "Globalance Footprint" in Verbindung gebracht werden. Um anschaulich zu erläutern, was es mit dem Footprint auf sich hat, greift der Berater auf die Lebensmittelindustrie zurück. Anders als bei Finanzprodukten nämlich erfährt der Konsument auf der Lebensmittelverpackung sehr genau, was im Produkt an Inhaltsstoffen enthalten ist und dementsprechend mit welcher Wirkung – etwa aufgrund der Menge an Kohlenhydraten – zu rechnen ist. Dies Schema überträgt die Bank auf die Anlagestrategie und hinterfragt bei jedem Investment, wie nachhaltig die Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft und wie zukunftsfähig die jeweilige Geldanlage zugleich ist.
Beispiel Tesla: Zwar besetzt das Elektroauto ein wichtiges Zukunftsthema und ist in der Hinsicht Marktführer, doch sei kritisch zu hinterfragen, wo der Strom für die Elektromobilität herkomme und wie am Ende mit den zu entsorgenden Batterien zu verfahren sei. Grundsätzlich sei mit dem Globalance Footprint eine höhere Rendite als mit einer konventionellen Geldanlage zu verdienen. Dies setze jedoch voraus, dass ökonomische Prinzipien nicht außer Acht gelassen werden. Im Falle Tesla heißt dies, dass die Aktie deutlich überbewertet sei.
Nachhaltigkeit aufs Engste mit Zukunftsbranchen liiert
Dass für Globalance Nachhaltigkeit mit Innovationskraft einhergeht, zeigt sich auch darin, dass sich der Berater viel Zeit nimmt, um den Wandel der Wirtschaft zu erläutern: das Sterben der alten Industrien und das Aufkommen neuer Geschäftsmodelle wie Airbnb und Uber im Zuge der Digitalisierung. Insofern ist für Globalance Nachhaltigkeit aufs Engste mit den Zukunfts- und Wachstumsbranchen liiert.
In diesem Sinne setzte man weniger auf Ausschlusskriterien, sondern interessiere sich bei Globlance mehr dafür, welchen positiven Beitrag einzelne Unternehmen in Hinblick auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft leisten. Ggf. mache man da auch im Sinne eines breit aufgestellten und gut diversifizierten Portfolios Abstriche. Beispiel Gold: Zwar wisse man von den häufig schlechten Arbeitsbedingungen in den Goldminen und von dem Einsatz giftiger Chemikalien beim Abbau des Edelmetalls, doch stelle Gold aufgrund seiner geringen Korrelation zu anderen Anlageklassen eine gelungene Depotergänzung dar.
Anlagevorschlag mit ungewöhnlichen "Inhaltsstoffen"
Obwohl der Berater sich sehr genau nach den Lebensumständen und finanziellen Bedürfnissen des Kunden erkundigt, kommt bei dem Erstgespräch das Thema Risikoevaluierung etwas kurz. Aufgrund seine Alters (61 Jahre) und der Ankündigung, in fünf Jahren in den Ruhestand zu gehen, um dann auf regelmäßige Erträge aus dem Depot angewiesen zu sein, ordnet man den Kunden im mittleren Risikosegment ein. Die Erstellung seines Rendite-Risikoprofils hätte aus Kundensicht ruhig etwas gründlicher erfolgen können.
Auf das informative und gut strukturierte Beratungsgespräch folgt ein – von der Zusammensetzung – etwas ungewöhnlicher, zugleich aber durchaus überzeugender Anlagevorschlag: Neben den üblichen Anlageklassen Aktien (45 %) und Anleihen (17 %) enthält das Balance-Depot die Bereiche "tief korrelierte Anlagen" und "Realwerte" (aktuell jeweils ca. 18 %). Unter ersterem sind alternative Investments wie Mikrofinanzierungen, Versicherungsverbriefungen und Projektfinanzierungen zu verstehen. "Realwerte" meint hingegen Immobilienanlagen, Rohstoffe und Edelmetalle, Private Equity und Infrastrukturbeteiligungen. Beide Anlageklassen sollen aufgrund der geringen Korrelation (Abhängigkeit) zu den herkömmlichen Assets zur Diversifizierung und damit zur Depotstabilität beitragen.
40% weniger CO2-Ausstoß im Depot
Was das Timing betrifft, so möchte man tranchenweise vorgehen – nicht zuletzt wegen Corona und der schwer einzuschätzenden wirtschaftlichen Lage. Indem man in drei Schritten das Geld anlege, mindere man das Risiko, zum falschen Zeitpunkt zu investieren. Die Risikoevaluierung des Kunden hätte zwar ausführlicher ausfallen können, doch macht der Anlagevorschlag mit seiner Auflistung verschiedener Krisenszenarien aus der Vergangenheit (wie die Lehman-Pleite, die Griechenland-Krise und der China-Währungsschock) einiges wett. Der Kunde erfährt hier, wie sich das Depot in schwierigen Börsenphasen entwickelt hätte. Außerdem sind im Vorschlag sämtliche Positionen hinsichtlich ihres Rendite-Risikoprofils aufgeführt (Wertentwicklung und Schwankungsbreite in den letzten 20 Jahren).
Der Anlagevorschlag mündet – wen wundert's? – in einen Globalance Footprint. Hier macht man dem Kunden deutlich, wie nachhaltig die einzelnen Depotpositionen sind bzw. welche nachhaltigen Folgen mit ihnen verbunden sind. Insgesamt weist das Depot im Vergleich zum MSCI World einen um 40 Prozent niedrigeren CO2-Ausstoß und damit einen leicht positiven Footprint auf. Mit einer All-In-Fee von 1,08 % p.a. ist der Kunde einerstanden. Einzig zu seinem Thema Ruhestandsplanung hätte sich der Kunde weitere Informationen im Vorschlag gewünscht.
Preis-Leistungsverhältnis
Kosten
- VV: 1,25 % All-In-Fee
Mindestanlagesumme
- Individuelle VV auf Einzeltitelbasis: ab 900.000 Euro
- Fonds-Vermögensverwaltung: ab 250.000 Euro
Dienstleistungsportfolio
Kerngeschäftsfelder
- Vermögensverwaltung
- Vermögensmanagement
- Family Office
Spezialitäten
- Footprint-Investing (als Bestandteil der Anlagestrategie)
Nachhaltigkeitsexpertise
- Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Anlagestrategie
- eigene Nachhaltigkeitsfonds
- digitale Footprintplattform für Kunden als "Google Earth für das Anlageportfolio"
Qualifiziert für den Beauty Contest
Teilnahme Performance-Projekt: ja
Kontakt
Anschrift: Globalance Bank AG, Gartenstraße 16, 8002 Zürich, Schweiz
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Fazit: Für die Globalance Bank ist Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil der eigenen Anlagestrategie. Der Schweizer Pionier in Sachen "Nachhaltigkeit" möchte über den "Globalance Footprint" dem Anleger transparent machen, wie nachhaltig sein Depot im Einzelnen ist. Dies, der konkrete Depotvorschlag sowie der angemessene Preis kommen beim Kunden so gut an, dass er sich vorstellen kann beim Schweizer Haus sein Geld anzulegen.
HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.