Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
3409
Deutsche Bank AG - Private Wealth Management, TOPS 2022, Qualifikationsrunde, Beratungsgespräch

Reif für die Couch

Wie schlägt sich die Deutsche Bank im Markttest TOPS 2022? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Große Konzerne sind stark, wenn sie Widerstand erregen. Große Konzerne sind schwach, wenn sie Mitleid erregen. Widerstand oder Mitleid – das war bei der Deutsche Bank die Frage.

„Alles beginnt mit einem guten Gespräch.“ Ach, seufzen wir, wie recht die Deutsche Bank Wealth Management da doch hat. So ist der Interessent, der für die FUCHS|RICHTER PRÜFINSTANZ unterwegs ist, voller Hoffnung, als er bei der immer noch recht großen deutschen Bank aufschlägt.

Er hatte sich zuvor auf der Homepage des Hauses dessen „Speisekarte“ angesehen: „Planung und Erhalt Ihres Familienvermögens“, das ist so ein Angebot á la carte, das dem Interessenten munden könnte. „Anspruchsvolle, auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen“, „maßgeschneidert“, das wäre auch ganz nach seinem Geschmack. Und natürlich das Brot und Butter-Geschäft „Verwaltung und Anlage Ihres Vermögens“.

Der Kunde und seine Ziele und Sorgen

Zur Vermögensmehrung stehen 3,5 Mio. Euro zur Verfügung, die er längerfristig anlegen kann; er muss an das Geld nicht ran. Er ist Kaufmann im Ruhestand, seine Lebenshaltungskosten sind überschaubar, die Steuerzahlungen gering. Er hat genügend laufendes Einkommen, um seinen Ruhestand in Ruhe zu genießen.

Doch die äußeren Umstände lassen ihm diese Ruhe nicht. Er sorgt sich wegen der Corona-bedingt weltweit gewaltig angestiegenen Staatsverschuldung. Er fürchtet eine Überhitzung von Wirtschaft und Märkten und möchte von der Bank seines Vertrauens ein Gefühl dafür erhalten, wie sicher das Wirtschafts- und Finanzsystem noch ist. Droht womöglich ein Crash? Was wird aus der Geldentwertung und wie lang kann man sich mit seinem Vermögen heutzutage noch festlegen? Wie schätzt die Bank das ein? Und ist sie in der Lage, eine Brandschutzmauer um das Vermögen zu ziehen? Das gerne auch nachhaltig verwaltet werden soll. Wenn die Bank das denn anbietet.

Stärken der Beratung

Die gelungenen Strecken der Beratung beschränken sich auf das Vorgespräch. Hier arbeitet der Berater mit einer lobenswerten Akribie die wichtigsten Kundenwünsche und -ziele heraus. Und der Kundenbetreuer zeigt, dass er in der Lage ist, zielführende Fragen und Nachfragen zu stellen: „Wo genau sehen Sie das Risiko? Benötigen Sie Ausschüttungen aus Ihrem Vermögen? – Sie sind ja nicht mehr aktiv."

Gibt es weitere Immobilien? Der Berater nimmt hier den Interessenten mit, indem er erläutert, warum er das fragt: Es sei wichtig, um das Gesamtvermögensrisiko des Kunden richtig einschätzen zu können. Und der Interessent freut sich darüber, dass sein Kernanliegen offenbar verstanden wird: „Ich höre heraus, dass Risiko Ihr großes Thema ist. Wir bieten in der Vermögensverwaltung auch entsprechende Risikoabsicherung. Hier schlage ich einen Termin mit dem Anlagemanagement vor.“ Man hole sich auch Rat aus dem internationalen Netzwerk der Bank. Und auch das spricht für den Berater: „Wollen wir Ihre Frau mit einbinden ?“ Gut! Der Beziehungsmanager der Bank gibt sogar bereits eine erste Einschätzung: Der Wunsch nach realem Kapitalerhalt, die schwarze Null sei anspruchsvoll, die mögliche Inflation müsse gut bedacht werden.

Die (zahlreichen) Schwächen im Beratungsgespräch

So weit so gut. Doch findet dieser erste Eindruck aus dem Vorgespräch leider keine Fortsetzung. Im Gegenteil. Der erste verabredete Folgetermin erwischt den Berater „auf dem falschen Fuß“: Oh Gott, vergessen!

Auch die zweite Verabredung erfährt keine schriftliche Bestätigung, die der Interessent ausdrücklich erbittet. So braucht es einen dritten Anlauf. Der führt immerhin zum Gespräch, aber nicht, wie vereinbart, via Videoschaltung, sondern zunächst telefonisch. Aber ja, richtig, so ein Video-Call sei einfach besser, meint auch der Berater; er entschuldigt sich, will jetzt eine Einladung zum Videogespräch schicken. Der Kunde ist höchst irritiert: Hatte der Berater nicht selbst im Vorgespräch bestimmt viermal gefragt, ob "ein Video-Call in Ordnung" sei?

Zweifel an der Diskretion

Ein Erlebnis der besonderen Art, das Zweifel an der Diskretion des Hauses aufkommen lässt, ist eine zwischenzeitlich auf dem Mobiltelefon des Kunden ankommende Textnachricht. Ihr Inhalt: Ein bislang dem Interessenten unbekannter Mitarbeiter der DB möchte das Verhalten seines Hauses kurz erläutern und dafür sei die Tonspur am besten geeignet. Der potentielle Kunde fragt sich: Wer war das denn? Woher hatte der meine Mobil-Nummer? Und warum stellt der sich nicht angemessen vor?

Paragraphenreiterei

Dass es zum verabredeten Termin eine Viertelstunde dauert, bis der Video-Call endlich läuft, ist eine Randnotiz, wenn auch keine erfreuliche. Doch dann folgt nur noch sture Paragraphenreiterei. Wie schon in jüngeren Jahren mehrfach erlebt, malträtieren zwei Berater den zunächst geduldigen Interessenten mit banalen, nicht zu seinem Thema gehörigen Fragen aus dem „WpHG-Bogen“.

"Wir müssen das fragen" …

… heißt es dazu gequält sich selbst entschuldigend. Ja, das ist vielleicht so, wenn man zigmal vor den Kadi gezerrt wurde und Milliarden an Anwälte verpulvert hat. Dann wird man vorsichtig. Übervorsichtig. Für den Kunden ist es nervtötender Formalismus pur. Und über all den stupiden Fragen vergessen die Berater vieles, was schon durchaus professionell im Vorgespräch erarbeitet worden war. Nicht mal mehr die Anlagesumme kann korrekt rekapituliert werden: Die 3,5 Millionen Euro schrumpfen in der Erinnerung des Beraters zu 1,5 Mio. zusammen.

Beim Interessenten schrumpft derweil die Geduld auf null und er beendet frustriert nach 1 Stunde und 22 fruchtlosen Minuten die Unterredung. Alles endet mit einem schlechten Gespräch …

Epilog

Einen Anlagevorschlag erhält der Kunde nicht, dazu hätte er zuvor eine Passkopie zusenden müssen. Auf das Angebot des Interessenten, doch einfach einen Screenshot vom Personalausweis zu machen, den er bereitwillig vor die Kamera hält, will oder darf der Berater nicht eingehen. Er benötige auch noch die Adresse – die aber doch gut lesbar auf dem Ausweisdokument steht …

Da wird kein Schuh mehr draus, das merkt auch der Berater. Aus der ganzen Not versucht er noch irgendwie eine Tugend zu machen: "Andere Banken sind halt nicht so genau wie die Deutsche Bank." Das sei nur im Sinne des Kunden. Er hätte schon das Gefühl gehabt, "dass Sie die Fragen des WPHG-Bogens nur unwillig beantworten". Das sei halt schwierig. "Aber die Tür ist weiterhin offen für Sie." Bevor dieser Interessent sie erneut durchschreitet, muss erst mal einige Zeit ins Land gehen, denn so ein Erlebnis muss verdaut werden.

Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung
Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
... während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
... bei der Auswahl des Stiftungszweckes
... bei der Konzeption einer Stiftungslösung
... bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
mit den Mitarbeitern der Bank
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung
Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
... bei der Koordinierung von Bankverbindungen
... beim Fundraising
... bei Strategiegesprächen
... Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht (aktive, zeitnahe Information)?
mit externen Kooperationspartnern
Services im Rahmen der Stiftungsverwaltung
Unterstützung bei
... Rechnungslegung
... Jahresabschluss
... Förderverwaltung
mit externem Kooperationspartner.
Gemeinsam mit dem externen Kooperationspartner Kanzlei BEITEN BURKHARDT bietet die Deutsche Bank im Rahmen ihrer Stiftungs-Office-Dienstleistungen die Übernahme der Rechnungslegung sowie die Erstellung von Jahresberichten an. Die Datenübertragung bzw. -übernahme kann dabei auch über DATEV-Schnittstellen erfolgen. Für ausgewählte Stiftungen übernimmt sie im Rahmen ihres Stiftungs-Office auch die Förderverwaltung.
Mitarbeit in Stiftungsgremien
Auf Wunsch arbeiten Mitarbeiter der Deutsche Bank in Gremien von Stiftungen mit.
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Auf Wunsch unterstützen Mitarbeiter der Deutschen Bank die Geschäftsführung von Stiftungen.
Angebot von Treuhandstiftungen
Ja, mit externer Treuhänderin. Seit 2000 hat die Deutsche Bank AG mit der Tochtergesellschaft Deutsche Stiftungs-Trust GmbH eine Trägerkörperschaft für steuerbegünstigte nichtrechtsfähige Stiftungen. Derzeit befinden sich mehr als 300 nicht rechtsfähige Stiftungen mit einem Volumen von ca. 200 Millionen Euro in der Trägerschaft der Gesellschaft.
Weitere Services für Stiftungen
Stiftungs-Consulting durch die Deutsche StiftungsTrust GmbH.
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz?
Bereits seit 1870 begleitet die Deutsche Bank ihre Kunden bei der Konzeption, der Gründung und der Verwaltung von Stiftungen.
Wie viele fremde Stiftungen betreuen Sie?
Die Deutsche Bank AG betreut im Wealth Management Deutschland bundesweit mehr als 1100 Stiftungen (Stand 31.12.2018). Das liquide Stiftungsvermögen beträgt zum gleichen Zeitpunkt ca. 6.5 Milliarden Euro.
Haben Sie eine eigene Stiftung?
Die Deutsche Bank AG ist Stifterin von zahlreichen Stiftungen. U.a. sind dies: Deutsche Bank Stiftung, DB South Africa Foundation, DB Americas Foundation, DB Asia Foundation, DB Middle East Foundation, DB Stiftungsfonds im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die größte Stiftung hiervon ist die Deutsche Bank Stiftung mit Sitz in Berlin/Frankfurt und einem Stiftungsvermögen in Höhe von 144,1 Millionen Euro (Stand 31.12.2017). Im Jahr 2017 wurden 38 Projekte mit einem durchschnittlichen Fördervolumen von 95.927 Euro gefördert.
Mit welchen Stiftungsaufsichtsbehörden hatten Sie bereits zu tun und kennen deren ggf. spezifische Anforderungen?
Auf Grund der hohen Anzahl von Stiftungen, welche das Wealth Management der Deutschen Bank betreut, besteht der Kontakt bundesweit zu allen Stiftungsaufsichtsbehörden.
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz?
Deutsche Oppenheim Kompetenz Zentrum Stiftungen Frankfurt am Main, Portfoliomanagement für Stiftungen Frankfurt am Main, regionale Ansprechpartner in Berlin, Bielefeld, Bremen, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Köln, Mainz, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart, Wuppertal.

Kontakt

Deutsche Bank AG - Private Wealth Management
Promenadeplatz 15
80333 München
Deutschland

Zusatzinfos

  • Institutsgruppe: Großbank
  • Dienstleistungen für Private Banking/Wealth Management-Kunden: keine aktuellen Angaben
  • Alleinstellungsmerkmal (USP) am Markt: keine aktuellen Angaben
  • Verwaltete Kundengelder (assets under management) per 30.6.21: 298 Mrd. EUR
  • Nettoneugeld 2020: k. A.
  • Teilnahme am FUCHS-Performance Projekt: ja (passiv, PP 5)

Fazit: Große Konzerne sind stark, wenn sie Widerstand erregen. So war das bei der Deutsche Bank in den 1980er Jahren. Große Konzerne sind schwach, wenn sie erst Ärger und dann Mitleid erregen. So empfand der Interessent nach seinem virtuellen Besuch bei der Deutsche Bank. Oder um es mit seinen Worten zu erzählen: „Ich weiß wirklich nicht, was ich noch sagen soll!“

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz  erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Hot Stock der Woche

Evotec mit Kurseinbruch

Kursrückgang © Looker_Studio / stock.adobe.com
Kurseinbruch bei Evotec. Auslöser sind schlechte Zahlen, ein Chefwechsel und ein fehlender Ausblick auf 2024. FUCHS-Kapital klärt, was Anleger nun tun sollten.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 25.04.24

Volkswagen an Dreifach-Unterstützung

Volkswagen © Sina Schuldt / dpa / picture alliance
Fundamental ist die Aktie von VW aussichtsreich. Nun kommt auch ein charttechnisch interessantes Kaufsignal dazu. Wer jetzt an der Dreifach-Unterstützung kauft, hat gute Chancen auf einen zügigen Kursgewinn.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 38

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Warum die Aktienrente zum Gamechanger werden könnte

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Die gesetzliche Rentenversicherung wird wieder mal reformiert. Das Umlagesystem soll durch eine Aktienrente stabilisiert werden. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 38. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Folgen die Aktienrente für das Rentensystem, aber auch für den Kapitalmarkt hat.
Zum Seitenanfang