Schwarz-Grün ist möglich
- wieder einen Bezug zur Realwirtschaft herzustellen,
- Transparenz bei allen Gebühren und bei der Wirkung von Investments zu schaffen,
- auszuweisen, wo genau eine Anlage investiert ist,
- zu zeigen, welche Anlagen welchen Risiken ausgesetzt sind und
- ihren Kundinnen und Kunden die Wirkung ihres Geldes zu erklären – auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.
Die Globalance Bank nimmt anonym gleich an zwei Projektrunden im Performance-Projekt teil. Sie zeigt damit Aufgeschlossenheit für den direkten Wettbewerb.
50 Kunden werden gegenwärtig von einem Berater betreut, egal in welcher Anlageklasse – ein guter Schnitt aus Kundensicht, der eine angemessene Betreuung gewährleisten sollte. Ziel ist es, nicht über 100 zu kommen – das würde allerdings unsere gerade gemachte Aussage deutlich relativieren. Warum Kunden außerhalb der Schweiz die Bank aufsuchen, begründet diese wie folgt: „Reine Privatbanken, welche unabhängig und nachhaltig agieren, sind dünn gesät. Wir haben keine eigenen Produkte und beraten daher unabhängig. Seit mehr als 20 Jahren haben wir Erfahrung im Bereich nachhaltiger Vermögensverwaltung. Wir verstehen es, unsere Kunden bezüglich nachhaltiger Vermögensverwaltung aufzuklären und umfassend sowie kompetent zu beraten. Dies reicht von klassischer nachhaltiger Vermögensverwaltung bis zu Impact Investing Lösungen. Der Vorteil unserer Größe ist, dass unsere Kunden von Gründungspartnern und Partnern persönlich betreut werden. Unsere Kunden schätzen es zudem, dass wir uns nicht um Altlasten kümmern müssen, sondern den Fokus auf zukunfts- und wirkungsorientiertes Investieren legen können. Unsere Mitarbeiter sind am Unternehmen langfristig beteiligt und unternehmerisch engagiert.“ An Produkten wird außer Hedgefonds und Zertifikaten das gesamt Spektrum geboten. Als eigener Fonds wird der Globalance Sokrates Fonds offeriert, der ein ausgewogenes Risikoprofil abbildet und sich an Kunden richtet, die die für eine Bankbeziehung kritische Vermögensschwelle nicht erreichen können. Im Private Banking ab einer Million CHF wird kein hauseigenes Produkt eingesetzt. Die Kosten werden in einem All-in-Fee-Modell abgebildet und betragen bei Anlagesummen bis 1,1 Millionen Euro 1,25 Prozent, bis 3,1 Millionen Euro 1,05 Prozent und bei 5,1 Millionen Euro 0,9 Prozent. Dazu kommen die üblichen Fremdspesen (Börsenabgaben usw.) sowie inhärenten Produktekosten auf Drittfonds. Ausgabeaufschläge werde nicht erhoben, Kickbacks vollständig an den Kunden weitergegeben.Die Globalance ist eine Bank mit Sitz in der Schweiz und fällt daher bisher nicht unter unser Monitoring zur Vertrauensampel der Private Banking Prüfinstanz.
Der Kunde und sein Anliegen
Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Sie suchen einen neuen Vermögensverwalter für Ihr bestehendes Depot über 2,5 Mio. Euro. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Sie sind in verschiedenen Branchen unternehmerisch oder als leitende Angestellte tätig oder bereits im Ruhestand. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.Das Beratungserlebnis
Die Verabredung mit der Globalance Bank in Zürich klappt unkompliziert. Der Mitarbeiter am Telefon fragt nach, woher wir anrufen, und verbindet uns sofort zum richtigen Ansprechpartner. Dazwischen gibt es kurz Jazzmusik, sehr erfrischend. Wir erklären unser Anliegen und merken an, dass wir zu einem bestimmten Termin beruflich in Zürich sind und diesen gleich für ein Gespräch in der Bank nutzen möchten.Da der Berater an dem Wunschtermin verhindert ist, verweist er uns auf zwei seiner Kollegen. Der Kontakt zu den beiden klappt ebenfalls umstandslos. In der Mail, die wir anschließend erhalten, wird unser Anliegen sehr gut und ausführlich zusammengefasst. Wir sind nach diesem Start gespannt darauf zu erfahren, wie sich die Zusammenarbeit weiter entwickeln könnte.
Das Gespräch vor Ort
Die Gartenstraße in Zürich ist eine solide Geschäftsadresse, die Bank ist in einem repräsentativen Gründerzeitgebäude untergebracht. Die Parkmöglichkeiten vor Ort sind gut. Wir finden die Klingel nicht sofort, weil sich die Tür automatisch öffnen soll. Ein freundlicher Mitarbeiter empfängt uns und führt uns in ein Zimmer, das wie ein Wohnzimmer wirkt: mit zwei Sofas, zwei Sesseln, Couchtisch, Parkettboden und Teppich. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Auf dem Tisch liegt Obst. Die beiden Berater sind drei Minuten später da. Bis dahin blicken wird durchs Fenster, das Büro liegt im ersten Stock. Kann man uns hier sehen? Eher nein, die Vorhänge sind fast geschlossen, die Diskretion ist gewahrt. Wir erfahren, dass 20 Mitarbeiter für die Globalance arbeiten, nicht alle hier an diesem Standort, und wenn, dann sieht man niemanden. Das Eis ist schnell gebrochen. Die Rollen der beiden Berater scheinen festgelegt. Da bei Globalance auch die Gründungsmitglieder selbst beraten, hat dieser Berater naturgemäß den Hut auf, während sein Kollege die Gebühren und das Footprint-Prinzip erklärt. Sie treten in Kleidung und Benehmen leger auf, haben gute Umgangsformen, wirken frisch und jung. Beide stellen sich am Beginn des Gesprächs vor. Das Gründungsmitglied kommt aus dem Bereich nachhaltiges Investment, ebenso wie viele andere Mitarbeiter des Teams. Wir werden mit der Philosophie des Hauses vertraut gemacht. Werte, nicht unbedingtes Wachstum stehen im Vordergrund. Vorausschauend habe man den Aktienabschwung schon im Sommer kommen sehen, erfahren wir. Das, erklären sie weiter, hätten fundamentale Indizes gezeigt, etwa die Verschuldungsquoten oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Beide Berater glauben, dass die Rahmenbedingungen auf den Märkten – massives Eingreifen der Notenbanken, dadurch Niedrigstzinsen und ein Nachfrageüberhang nach Staatsanleihen wegen der Notenbankkäufe – mindestens die kommenden zwei Jahre fortgelten würden. Das globale Wachstum bleibe mäßig, gehe eher zurück. Das spreche zumindest gegen einen Aktienboom. Der Anlagenotstand dauere an, denn längere Laufzeiten mit etwas höheren Zinsen möchte eigentlich kein Anleger, und ein BB-Rating, also eine geringere Qualität von Anleihen, habe auch niemand gern im Depot, weil damit die Verlustrisiken steigen. Der vor allem in der Schweiz sehr bekannte Anlagespezialist Felix Zulauf berate die Bank. Sie nutzen zudem Researchmaterial der deutschen FERI, die u.a. auf die Bewertung von Fonds spezialisiert sind. Die Berater zeigen uns tief korrelierte Anlagen, die bei Veränderungen der Marktgegebenheiten anderes reagieren als bspw. Aktien und Staatsanleihen der Industrieländer. Sie haben in der Anlagewelt der Globalance grüne Balken, sind unempfindlicher gegen einen Zinsanstieg. Dazu gehören bspw. Mikrokredite oder Windenergiefonds mit sicherer Rendite. Dazu hätte die Bank regelmäßig interessante Vorträge im Haus. An diesen Events könne man als Kunde teilnehmen. Unserem Wunsch nach Kapitalerhalt will die Globalance mit einer „Valuestrategie“ nachkommen, mit ausgesuchten Werten mit gesunder Bilanz und Stabilität in der Gewinnentwicklung.An diesen und anderen Stellen des Gesprächs zeigt sich, dass beide Berater in die Tiefe gehen, und auch bereit und fähig sind, wenig geläufige Begriffe verständlich zu erklären bis der Kunde ein „Kapiert“ signalisiert. Als Rendite dürften wir 3,85% pro Jahr erwarten. Dafür müssten wir bereit sein, ein Verlustrisiko von 18,07% zu tragen. Wir korrigieren. Unsere Erwartung liege bei 2% Rendite, aber maximal 15% Verlustrisiko. Dazu wollen sie uns einen konkreten Anlagevorschlag unterbreiten. Wir sollen dazu einen Fragebogen zu unserer „Geldpersönlichkeit“ ausfüllen – da könnte unser Risikoprofil ändern.
Die Geldpersönlichkeit bezeichnet die individuelle Eigenart eines jeden Menschen im Umgang mit Geld, Anlagen und Risiko. Unsere ergibt, dass wir eine hohe Risikofähigkeit und eine ausgewogene Risikobereitschaft hätten. Basierend auf der Auswertung des Fragebogens wäre demnach eine ausgewogene Strategie (mit einem Aktienanteil von rund 45%) durchaus denkbar. Wir gelten dennoch als vorsichtiger Investor (kein spekulativer Anleger). Beide Aussagen bringen wir nicht ganz zusammen.
Einweisung in den Fußabdruck
Es folgt eine vertiefte „Einweisung“ in das Markenzeichen der Bank, den ökologischen Fußabdruck (Footprint), den sie für zahlreiche Investment vorhalten – ein „Fressen“ für grüne Anleger. Auf einem hauseigenen Internet-Portal lässt sich das sehr genau überprüfen und wird jährlich aufgrund von Nachhaltigkeitsberichten etc., angepasst. Nachhaltigkeit versteht die Bank jedoch nicht als Dogma, erklärt einer der Berater auf unsere Nachfrage. So habe man auch Gold in den Depots. Und dies wird nicht überall unter Bedingungen gewonnen, die Nachhaltigkeitsprinzipien entsprechen. Niemand könne am Ende wissen, woher genau das Gold kommt, das man besitzt. Ein ebensolches Problem gebe es mit Diamanten, an denen „Blut klebt“. Zu unserem Depot sagen die Berater nur so viel, dass es eine „gute Rendite und gute Streuung“ habe, man müsse es sich aber natürlich näher ansehen. Wir bekämen dazu noch eine ausführliche schriftliche Einschätzung. Als Pauschalgebühr müssten wir etwa mit 1,05% p.a. rechnen. Das sei aber verhandelbar.Die Nachbetreuung
Unser Anklagevorschlag kommt ganz traditionell mit der Post – zuvor fragt die Bank noch mal per Mail nach, auf welchem Weg wir das Exemplar gerne zugestellt bekämen. Wir freuen uns über die Zuverlässigkeit, zudem ist aus unserer Laiensicht alles verständlich geschrieben und gut strukturiert. Der Footprint der Einzelanlagen liest sich spannend. Doch werden brutto und netto immer richtig abgegrenzt? Von Inflation und Steuern ist jedenfalls keine Rede. Wir sehen, dass ein Zinsanstieg im Anlagevorschlag zu zusätzlichen 0,6% Rendite führt. Verwirrend ist die Gebührenangabe: Plötzlich sollen wir 1,37% zahlen - hmm - wenn wir 5 Mio. anlegen wird’s billiger. Die haben wir aber (noch) nicht. Das wäre uns zu hoch und passt nicht zur Angabe im Gespräch von 1,05%. Wir sind irritiert... Insgesamt ist es dann doch viel Material und am Ende zu viel Footprint. Die Renditeberechnung ist dem Laien nicht ganz klar. Natürlich kann sich das ein nicht ganz Unkundiger selber ausrechnen – aber die Inflationserwartung der Bank hätte uns dann auch interessiert.Fazit:
Die Globalance reizt mit ihrem interessanten und vor allem auch für Laien gut verständlichen Ansatz, einen ökologischen Fußabdruck von einer jeden Anlage zu erstellen und so zu zeigen, wie „verträglich“ das eigene Portfolio für Umwelt und Gesellschaft ist. Die Berater sind fachlich kundig, menschlich angenehm, zuverlässig und gründlich. Der Valueansatz ist nicht neu, aber die Kombination aus „konservativ“ und „grün“ ist hier erstmals für uns konsequent umgesetzt: Schwarz-Grün in der Geldanlage sozusagen. Trotz allem Engagement kommen die Berater ohne missionarischen Eifer daher, einfach nur professionell. Der Anlagevorschlag ist auf den ersten Blick für einen Laien nicht in allen Aspekten stimmig. Die offensichtliche Heraufsetzung der Jahresgebühr gegenüber der ersten mündlichen Aussage irritiert. Wettbewerbsorientiert zeigt sich die Bank durch ihre Teilnahme an zwei Projektrunden im Performance-Projekt. So halten wir für die Globalance in der Gesamtsicht den Daumen hoch.
Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2017“.
Fakten
Angaben des Hauses, Stand: 31.03.2016Globalance Bank AG
Gartenstrasse 16, CH-8002 Zürich
www.globalance-bank.com
Zentrale Geschäftsfelder: nachhaltige Vermögensverwaltung (Footprint Investing)
Dienstleistungsangebot: ganzheitlicher Vermögensberatung und -verwaltung Alleinstellungsmerkmal/Versprechen an den Kunden: Innovatives Geschäftsmodell: Kostentransparenz; Unabhängigkeit durch vollständige Rückerstattung von Retros, durch Verzicht auf den Einsatz bankeigener Anlageprodukte in der Vermögensverwaltung, durch Verzicht auf bankeigenen Handel; 100% Weißgeldstrategie; keine Altlasten (Clean Bank); Fokus auf Berücksichtigung und Illustration der Wirkung von Anlagen (Footprint) über alle Anlageklassen und -instrumente. Neu: Seit 30.4.2015 gibt es die digitale Footprint-Plattform für Kunden: das Google Earth für das Anlageportfoli. Verwaltete Kundenvermögen: 550 Millionen Euro
Kundenzahl: 140
Einstiegsuntergrenze für Private Banking: 900.000 Euro
Einstiegsuntergrenze für Private Wealth Management: 250.000 Euro
Produkte in der Vermögensverwaltung: Aktien, Renten, Immobilien, geschlossene Fonds, Hedgefonds, Mikrokredite, Zertifikate und ETFs
Hauseigene Produkte: Globalance Sokrates Fonds Research: Fremdresearch
MSCI ESG Resarch (Rohdaten zu nachhaltigen Kriterien von Unternehmen und Ländern; fließen in die hauseigene Footprint Methodik ein); Makro Research (volkswirtschaftliche Daten und Entwicklungen; fließen in das hauseigene Anlagekomitee mit ein zwecks Entscheidung der Anlagetaktik) Eigenresearch
Nachhaltigkeitsresearch (global, über alle Anlageklassen) Manager Selection (global, über alle Anlageklassen) Einzeltitel Aktien (global, über ein mechanisches Value-Auswahlverfahren) Standardkonditionen: Bei einer ausgewogenen Risikostruktur und einem Anlagevolumen von
- 1,1 Mio. Euro: 1,25 Prozent
- 3,1 Mio. Euro: 1,05 Prozent
- 5,1 Mio. Euro: 0,9 Prozent
Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.