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Der Beauty Contest im Vermögensmanagertest TOPS 2021

Spannende Stories und platte Präsentationen

Die jeweils Besten haben es geschafft, sich für den Beauty Contest zu qualifizieren. Sie haben im Beratungsgespräch so überzeugen können, dass sie vor einer Jury ihren Anlagevorschlag vorstellen durften. Insgesamt 18 Teilnehmer qualifizierten sich für die „mündliche Prüfung“, 15 stellten sich schließlich den Fragen der Jury. In einer Videokonferenz präsentierten sie ihr Haus und ihren nachhaltigen Anlagevorschlag.

Bankhaus Bauer präsentiert temporeich, lässt aber nachhaltige Tiefe vermissen

Vorgetragen wird das Thema Nachhaltigkeit von zwei Beratern, die zugleich zu den Eigentümern der Bank zählen. Ihre enge Verbindung zum Bankhaus machen sie gleich zu Beginn deutlich, als sie von den Eigentümerverhältnissen, den Eigenkapitalquoten und den Dienstleistungsschwerpunkten der Bank berichten. Nachhaltigkeit bilde schon lange ein Thema für die Bank. Doch versäumen es die Berater, Nachhaltigkeit zum Hauptthema ihrer Präsentation zu machen. Zwar nennt man konkrete Beispiele nicht nachhaltiger Unternehmensführung, doch wird daraus noch kein überzeugendes Nachhaltigkeitskonzept. Womöglich ist das auch gar nicht das Ziel des Online-Vortrags. Schließlich sind die beiden nach 20 Minuten und damit 10 Minuten vor der Zeit fertig, um sich den Fragen der Jury zu stellen. Im Anschluss betonen die Berater, dass dem dialogischen Beratungsgespräch eine besondere Rolle für den Depotvorschlag zukomme. Vom Tempo her haben die beiden Schwaben also überzeugen können, nicht aber von der Tiefe. Hier hätte sich die Jury etwas mehr eigene bzw. bankspezifische Individualität in puncto Nachhaltigkeit gewünscht. Nachhaltige Höhepunkte weist die Präsentation nicht auf.

Bankhaus Lampe mit vielen Ausschlusskriterien, doch wenig Spannung

Die Präsentation besticht nicht gerade durch Spannung. Zwar zählen die Referenten insgesamt 34 Ausschlusskriterien mit entsprechenden Toleranzschwellen zwischen 0 und 10 % auf, doch wären hier prägnante Beispiele für den Privatanleger hilfreicher gewesen, um ein Problembewusstsein für kontroverse Nachhaltigkeitsthemen zu entwickeln. So bleibt der Nachhaltigkeitsansatz an der Oberfläche. Was die Depotaufteilung betrifft, so geht die Bank vergleichsweise konservativ vor und sieht 50 % Anleihen vor. Beim Aktienanteil bildet der europäische Heimatmarkt mit knapp 60 % ein klares Übergewicht. Es wird ausschließlich mit Einzeltiteln operiert. Die geringen Kosten i.H.v. 0,8 % p.a. (exkl. MwSt.) registriert die Jury positiv,  vermisst jedoch beim Anlagevorschlag eine Erläuterung des Investmentprozesses und des Risikomanagements.

Bankhaus Spängler präsentiert klar, übersichtlich, aber glanzlos

Die Rollenverteilung zwischen Kundenberater, Nachhaltigkeitsexperten und Portfoliomanager funktioniert gut. Und der Einstieg ist ganz im Sinne des Kunden: Auf eine der ersten Folien führt die Bank übersichtlich auf, was dem Kunden wichtig ist – allem voran eine Berücksichtigung der Richtlinien der Bischofskonferenz. Welche Ausschlusskriterien mit diesem Nachhaltigkeitsansatz verbunden sind, geht klar aus der Präsentation hervor. Bei der Titelauswahl greift der Anbieter auf die etablierte Nachhaltigkeitsagentur ISS (ehem. Oekom Research) zurück. Für das Depot sieht das Haus eine strategische Aktienquote von 70 % vor. Man erwartet eine Bruttorendite von fünf Prozent und taxiert die Gesamtkosten auf günstige 0,96 % p.a. Generell besticht die Darstellung durch ihre Übersichtlichkeit und klare Gliederung. Ein wirkliches Highlight ist die Präsentation trotzdem nicht. Dafür haben die Österreicher nach dem Empfinden der Zuschauer zu sehr an den Folien „geklebt“.

Berenberg Bank begeistert mit nachhaltiger Nebenwerteexpertise

Jung und dynamisch trägt man das Thema Nachhaltigkeit bei der Hamburger Traditionsbank vor und versteht es, die Jury mit der eigenen Begeisterungsfähigkeit anzustecken. Die Abstimmung zwischen dem Portfoliomanager, dem Nachhaltigkeitsexperten und dem Relationshipmanager ist exzellent. Ein gut eingespieltes Team, das zugleich deutlich macht, dass Nachhaltigkeit bei den Hanseaten eine wesentliche Rolle im Anlageprozess spielt. Um die eigene Expertise zu demonstrieren, zieht man anschauliche Beispiele aus dem Small & Midcapbereich – eine Domäne der Hanseaten – heran. Dahinter steht die Überzeugung, dass größere Unternehmen zu Unrecht häufig ein besseres Nachhaltigkeitsrating erhalten. Dies hänge damit zusammen, dass mittelständische Unternehmen über weniger Kapazitäten verfügen, um die Fragebögen der Agenturen zu beantworten und Nachhaltigkeit zum Imagethema zu machen. Kurz: Den Hamburger gelingt es, die eigene Nebenwerteexpertise mit dem eigenen Nachhaltigkeitsansatz zu verbinden und ihre 50-seitige Powerpointpräsentation so vorzutragen, dass die Jury sich gut unterhalten und nachhaltig beeindruckt fühlt.

Capital Bank bevorzugt Positivkriterien bei katholischer Nachhaltigkeit

Vor der eigentlichen Präsentation haben die vier Vortragenden der Capital Bank vor allem mit technischen Herausforderungen zu kämpfen. Doch nachdem sie sich in die Webkonferenz erfolgreich eingewählt haben, scheint sich das Warten  – insbesondere für den nachhaltig und katholisch orientierten Anleger – gelohnt zu haben: Auf Basis der christlichen Wertewelt investiert die Bank in entsprechende Aktienfonds, welche bei der Präsentation des Anlagevorschlags im Mittelpunkt stehen. Bei den Nachhaltigkeitskriterien greift sie auf Schellhammer & Schattera – der ursprünglichen „Bank der Kirche“ zurück. Fördern möchte die in Graz beheimatete Bank statt zu verhindern und bevorzugt deshalb Positiv- gegenüber Negativkriterien. Das aus zwei Aktienfonds und zwei bonitätsstarken Anleihen bestehende Depot weist jährliche Kosten von 1,3 % auf. Insgesamt eine erfreulich anschauliche Präsentation.

Frankfurter Bankgesellschaft macht Nachhaltigkeit zur Nebensache

Um es gleich vorwegzunehmen: Das Thema Nachhaltigkeit kommt bei der Präsentation der Frankfurter zu kurz. Zwar stellt man nüchtern und nachvollziehbar den eigenen Investmentprozess  dar, doch schenkt man dem eigentlichen Kundenanliegen wenig Beachtung. Viel Zeit verwendet man auf die Erläuterung der Renditeprognose. Die zu erwartende Bruttorendite liege bei 3,26 % (Aktien: 7 % und Anleihen 1,5 %), so dass nach Steuern, Kosten und Inflation 0,5 % Rendite am Ende für den Anleger herauskommen. Den Nachweis über ihre eigene Nachhaltigkeitsexpertise liefert das Finanzinstitut nicht. Insgesamt eine glanzlose Nummer!

GlobalanceBank präsentiert spannend eigene Nachhaltigkeitsstory

Die Berater der GlobalanceBank verstehen sich darauf, eine Fachpräsentation in eine Geschichte einzubinden: Storytelling. Als Trio überzeugen sie bei der „mündlichen Prüfung“ nicht nur fachlich, sondern auch  darstellerisch. Im Fokus ihrer „Story“ steht unsere „Welt im Umbruch“: die Ablösung der alten Industrien durch sich neu auftuende und nachhaltig agierende Zukunftsbranchen. Beim Thema Nachhaltigkeit achtet Globalance auf wachstumsstarke Megatrends zum einen und auf den eigens entwickelten Footprint zum anderen – also letztlich die Frage, welche Wirkung die jeweilige Finanzanlage auf die Welt hat. Grundsätzlich orientiert  sich die Bank an den UN-Kriterien und zeigt sich krititisch gegenüber den weit im Markt verbreiteten ESG-Kriterien. Aus Sicht der Schweizer seien die ESG-Zahlen bereits zu ihrem Veröffentlichungszeitpunkt veraltet, da sie zu sehr das operative Tagesgeschäft und zu wenig die Zukunftsfähigkeit und -wirksamkeit von Unternehmen beleuchten. Die weltweit erste Bank mit einem Footprint Reporting weiß, wovon sie redet und kann „ihr“ Thema sehr anschaulich und spannend darstellen. Top!

LGT legt einen perfekten Auftritt hin und überzeugt mit individuellem Nachhaltigkeitskonzept

Bei der LGT sind gleich vier Mitarbeiter am Start: der Leiter Portfoliomanagement, ein Nachhaltigkeitsexperte sowie zwei Berater. Gleich zu Beginn betonen sie, dass Nachhaltigkeit im Rahmen der „Fürstlichen Strategie“ kein Sonderthema darstelle, sondern stattdessen einen festen Bestandteil des eigenen Invest-mentprozesses bilde. Damit ein Titel ins Portfolio wandert, muss er Nachhaltigkeits- und Value-Kriterien gleichermaßen erfüllen. Beim LGT Sustainibility Rating fließt ein, wie nachhaltig ein Unternehmen sein Geschäft betreibt, ob es negative Vorkommnisse in Bezug auf die Firma gibt und worin die ökologische und soziale Wirkung der Produkte und Dienstleistungen besteht. Letztendlich fließen in die hauseigene Nachhaltigkeitsdatenbank die Rohdaten von sechs Datenlieferanten (u.a. MSCI-ESG und Sustainalytics) mit ein. Was den ökologische Fußabdruck betrifft, so ist das Ergebnis äußerst anschaulich: Das vorgestellte Depot weist u.a. einen 83% geringeren CO2-Ausstoß als der MSCI World als Referenzindex auf. Und auch das Rendite-Risikoprofil vermag zu überzeugen: Die Renditeerwartung liegt bei 2,56 % (nach Steuern, Kosten und Inflation), der maximale Verlust lag in den letzten 10 Jahren bei zwischenzeitlich 18 %. Eine TOP-Präsentation mit einem bankeigenen Nachhaltigkeitskonzept!

Liechtensteinische Landesbank tritt souverän und solide zugleich auf

Die Liechtensteinische Landesbank präsentiert sich mit einem souverän auftretenden Duo und holt den Kunden bereits mit dem Titel der Powerpoint-Präsentation ab: „Eine nachhaltige Welt für Ihre Enkel“. Beim Thema Nachhaltigkeit greift die Bank auf externe Expertise zurück, behält sich aber das „letzte Wort“ vor – wobei nicht ganz deutlich wird, an welcher Stelle das Portfoliomanagement „eigenmächtig“ bei der Aktienauswahl eingreift bzw. bis zu welchem Punkt es den quantitativen ESG-Filtern vertraut. Stark im Fokus des soliden Nachhaltigkeitsansatzes stehen der Finanz- und der IT-Sektor mit jeweils 20 %.  Letztlich strebt die Vermögensverwaltung eine strategische Aktienquote von 63 % an. Die Kosten liegen bei 0,95 %.  Die Ziel-Rendite liegt bei 4,5 % (vor Steuern und Gebühren), so dass sich schließlich eine Realrendite von 0,65 % ergibt.

Hauck & Aufhäuser zeigt sich schwach im Storytelling, doch erfahren in Sachen „Nachhaltigkeit“

Die Präsentation von Hauck & Aufhäuser reißt einen zwar nicht „vom Hocker“, doch das Thema „Nachhaltigkeit“ behandelt sie authentisch und überzeugend. Stolz verweist die Bank auf ein eigenes Ethik-Komitee. Dies besteht aus sieben Experten, tagt einmal monatlich und nimmt – interdisziplinär –  einzelne Investments unter die Lupe. Dass die Traditionsbank über eine fundierte Nachhaltigkeitsexpertise verfügt, steht außer Frage. Gleichwohl versäumt sie es beim Beauty Contest, explizit auf die spezifischen Wertvorstellungen des Kunden – den Nachhaltigkeitskriterien der Bischofskonferenz – einzugehen. Was den Anlagevorschlag selbst betrifft, so bilden Aktien in Form von Einzeltiteln mit 60 % Gewichtung den Schwerpunkt des Depots. Generell halten die Assetmanager viel von Branchenrotation und setzten zum Zeitpunkt der Präsentation auf jene Branchen, die von der Digitalisierung profitieren. Bleibt als Fazit festzuhalten, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ in der Bank „gelebt“ und überzeugend dargestellt wird. Die Präsentation selber hätte jedoch ein wenig abwechslungsreicher sein können – zumal man zwar zu viert auftritt, jedoch nur einer der online anwesenden Herren präsentiert.

Kathrein Privatbank punktet mit den Kriterien der österreichischen Bischofskonferenz

Die Österreicher betonen von Anfang an, dass „Nachhaltigkeit“ ein immer größeres Thema bei der Bank darstelle. Schon heute würden mehr als die Hälfte der Depots nachhaltig gemanagt werden. Die eigene Expertise trägt die Bank zwar nicht hoch motiviert, aber auf jeden Fall solide vor. Als Datenlieferant dient ISS (früher Oekom). Auf Basis der Ratingagentur manage man in dem hauseigenen Nachhaltigkeitsfonds ein 20 bis 50 Aktien umfassendes Depot. Dabei finden ganz im Sinne des Kunden v.a. die Richtlinien der österreichischen Bischofskonferenz Berücksichtigung – allerdings vorwiegend in Form von Negativkriterien. Der Anlagevorschlag ist konservativ mit einem Rentenanteil von 70 %. Dafür liegen die Kosten bei nur 0,75 % p.a.

Neue Bank präsentiert eigenes Ampelsystem

Zwar ist die Präsentation der Neue Bank nicht gerade mitreißend, doch versteht es das 1992 gegründete Bankhaus immerhin, seine Anlageentscheidungen anschaulich zu machen. So bedient sich die Bank eines eigenen „Ampelsystems“, um den Markt als bullish oder bärisch einzustufen. In den selbstentwickelten Filter fließen volkswirtschaftliche Daten und Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie bzw. Behavioural Finance mit ein. In puncto Nachhaltigkeit hingegen greift man auf den  ESG-Filter von einem Nachhaltigkeits-Analysten zurück (yourSRI). Dieser wiederum orientiert sich am MSCI-ESG Research. Seit 2009 betreut das Haus Nachhaltigkeitsmandate. Bei der mündlichen Präsentation hat es in der Jury keine wirkliche Begeisterung auslösen können.  

Vontobel Europe rückt Nachhaltigkeit  von Anfang bis Ende ins Zentrum

Die Schweizer Privatbank tritt von vornherein selbstbewusst auf: Schließlich sieht sie sich selbst unter den Top-Nachhaltigkeitsbanken, verfügt über ein Nachhaltigkeitskomitee, agiert nachhaltig für die Gesellschaft, für die eigenen Mitarbeiter und nimmt seit 2009 Klimaneutralität für das eigene Haus in Anspruch. Der gesamte Investmentprozess sei bereits auf „Nachhaltigkeit“ ausgerichtet. Bei der Wahl der Anlageinstrumente greife man auf die ESG-Kriterien von Sustainalytics zurück. Dabei spielen sowohl Ausschlusskriterien als auch die zehn Prinzipien des UN Global Compact eine Rolle. Außerdem hat die Bank sog. „High Conviction“-Themen und damit eigene Positivkriterien im Fokus: eine gesunde Lebensweise, der ressourcenorientierte Umgang mit Wasser, „saubere“ Technologien, nachhaltiges Bauen sowie nachhaltige Schwellenländerunternehmen. Die eigene Expertise hat Vontobel bei diesen Themen bereits in Form von Fondsmandaten unter Beweis gestellt. „Nachhaltigkeit“ steht hier wie bei kaum einer anderen Präsentation von Anfang bis Ende im Mittelpunkt. Die Jury erkennt, dass die Schweizer mit dem Thema ein „Heimspiel“ haben und lässt sich gern begeistern.

VP Bank lässt Überzeugungskraft vermissen

Bei der VP Bank nimmt ein Trio an der Präsentation teil, doch nur einer redet. Beim nachhaltigen Investieren vertraut die Bank MSCI-ESG als Datenlieferant. Um im Anlageuniversum Berücksichtigung zu finden, muss der Emittent mindestens ein Triple-B – also ein gutes Nachhaltigkeitsrating – aufweisen. Ausführlich werden die Vortragenden beim Thema Ausschlusskriterien und erläutern, dass es um die USA in Sachen Nachhaltigkeit schlecht bestellt sei. Insbesondere im Bereich Klimaschutz, Waffen und Todesstrafe sei die Weltmacht nicht nachhaltig aufgestellt. Auch wenn sich die Präsentation zu einem erheblichen Teil mit nachhaltigem Investieren beschäftigt, kommt beim Präsentieren keine wirkliche Leidenschaft auf. Zwar entstehen dem nachhaltigen Anleger keine zusätzlichen Kosten, doch von einer Risikoreduktion könne auch nicht gesprochen werden. Bislang machen die Nachhaltigkeitsmandate nicht mehr als 10 % der Gesamtmandate bei der VP Bank aus.

Weberbank tritt sachlich korrekt auf

Die Weberbank tritt sachlich und äußerst korrekt auf. Zwar passieren ihr bei der Präsentation keine Fehler, doch vermitteln die Berliner auch nicht den Eindruck, für das Thema „Nachhaltigkeit“ zu brennen. Vom Research orientiert die Bank sich an den Daten von MSCI-ESG. Zwar heißt es beim Anlagevorschlag „Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien“. Worin aber diese Berücksichtigung bei den einzelnen Titeln genau besteht bzw. wie die jeweiligen ESG-Kennziffern ausfallen, erfährt die Jury nicht. Die Powerpointfolien selbst sind vom Layout schon ein wenig in die Jahre gekommen und könnten durchaus eine Auffrischung vertragen. Immerhin funktioniert die Abstimmung unter den drei Vortragenden geradezu hervorragend. Alles in allem also eine solide, doch wenig mitreißende und erinnerungswürdige Präsentation.

Die „Drückeberger“

Quirin Privatbank: „rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“

Was für ein Gehampel, erst „rin in die Kartoffeln, dann ´raus aus den Kartoffeln“, oder genauer: Quirin scheidet nach Absage, dann Zusage letztlich freiwillig aus der Endrunde aus. Begründung: „Wir kennen Ihr Analysetool nicht und unterwerfen uns einem System, dessen Tragweite wir nicht abschätzen können.“ Dabei – und auch das war klar – sollte es sich vor allem um die mündliche Erläuterung des eigenen Anlagevorschlags drehen. Die Berater bieten sich stattdessen an, erneut mit dem Kunden ins Gespräch zu gehen. Nett, aber der Kunde suchte ja gerade fachkundige Begleitung, um sich nicht einem System unterwerfen zu müssen, dessen Tragweite er nicht abschätzen kann.

Fürst Fugger Privatbank möchte grundsätzlich nicht an Ausschreibungen teilnehmen...

Die Fürst Fugger Privatbank führt in ihren E-Mails Siegel mit, die sie als „Beste Bank in Deutschland“ oder „Herausragende Vermögensverwaltung“ ausweisen. So ein Haus sollte doch selbstbewusst genug sein, sich den Fragen einer Fachjury zu stellen. Denkt man. Falsch gedacht! Der Niederlassungsleiter teilt uns mit, man wolle „ grundsätzlich nicht an Ausschreibungen teilnehmen“. Wir möchten diese Entscheidung bitte akzeptieren „und benennen Sie weder unser Haus noch die Ihnen inzwischen vorliegenden Unterlagen in Ihren Veröffentlichungen“. Wir bedauern diese Entscheidung und fragen zurück, ob es „Ihre Absicht ist, Presseberichterstattung einseitig beeinflussen zu wollen“. Nein, davon könne keine Rede sein. Aber mit der Veröffentlichung von Unterlagen, das wolle man nun überhaupt nicht. Neugierig fragen wir nach, „da Sie die Weitergabe schriftlicher Unterlagen an Dritte ausschließen wollen, auf welcher Basis sind dann die jeweiligen Qualitätsurteile erfolgt?“ Wir warten noch heute auf die Antwort …

Fazit: Beim Beauty Contest hat sich nochmal gezeigt, wer nicht nur nachhaltig beraten, sondern auch glaubwürdig auftreten kann, wenn es darum geht, einen Anlagestrategie gegenüber einer kritischen Jury zu vertreten. Insgesamt hat sich dabei das Feld deutlich ausgeweitet. Wir sehen ein breites Mittelfeld, einige Glanzlichter und zwei Schlusslichter.
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