SVA Vermögensverwaltung Stuttgart AG: Ohne Höhepunkte
Die Stuttgarter Vermögensverwaltung sagt von sich selber, sie sei klein genug, um ihre Kunden persönlich zu kennen, aber auch groß genug, um deren Anforderungen gerecht zu werden. Dass es persönlich bei den Stuttgartern zugeht, dies erlebt der Kunde bereits, nachdem er die oben erwähnten Cookies zugelassen hat und auf deren Homepage landet. Mit einem Gruppenfoto heißen ihn die „Vermögensprofis im Süden“ herzlich willkommen. Gemeinsam, so erfährt der Kunde sogleich, sei man bestrebt, die Kunden „erfolgreich durch die Herausforderungen der Zukunft zu führen“. Dies spricht unseren Kunden an, der in der Tat eine herausfordernde Zukunft an den Finanzmärkten vor sich sieht. Was heißt dies hinsichtlich des Kundenanliegens im Einzelnen?
Kundenanliegen:
- Alter: 35 Jahre
- Anlagevolumen: 3,5 Mio. EUR
- Anlagezeitraum: langfristig
- Laufende Einkünfte: mehr als ausreichend für die Lebenshaltung
- Renditeerwartung: > 5 % nach Kosten, vor Steuern und Inflation
- Zentraler Beratungsaspekt: Verunsicherung angesichts der weltweiten Schuldensituation, den Folgen von Corona und möglicher Inflationsrisiken
- Kundenwunsch: Altersvorsorge, sicherer Vermögensschutz
Zunächst einmal dreht sich alles um den vor dem Erstgespräch auszufüllenden Analysebogen. Dieser wird dem Kunden vom „netten Berater“ vorab per Mail zugesandt – verbunden mit der Bitte, ihn im Vorwege des Beratungsgesprächs auszufüllen. Worum geht es in dem Bogen? Er enthält alle Wphg-konformen Fragen zum Risikoprofil, zur Einnahmen-/Ausgaben- und Vermögenssituation des Kunden.
Kurz gehalten
Nach einer Selbstvorstellung der SVA besprach der Berater mit dem Kunden einzelne Punkte des Analysebogens wie dessen Finanzmarktwissen, seine Risikobereitschaft sowie die damit verbundene Aktienquote. Außerdem reißt er die Themen „Nachhaltigkeit“ und „aktuelle Marktsituation“ an, um schließlich nach dem schnelllebigen Beratungsgespräch die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Soll der Analysebogen das Gesprächsprotokolls ersetzen?
Was die Nachbetreuung betrifft, so wird dem Berater vom Kunden attestiert, er sei engagiert gewesen und habe die angekündigten Unterlagen immer pünktlich per Mail versandt. Das ist gut. Und tatsächlich kann der Kunde auch mit dem Anlagevorschlag und insbesondere mit der Depotaufteilung leben. Leider geht diesem kein Gesprächsprotokoll voraus.
Infos:
Kontakt
SVA Vermögensverwaltung Stuttgart AG
Marienstraße 39, 70178 Stuttgart, Deutschland
www.vermoegensverwaltung-stuttgart.de
Zusatzinfos: keine Angaben
Teilnahme am FUCHS-Performance Projekt: nein
Fazit: Die SVA Vermögensverwaltung geht sicherlich regelkonform vor, indem sie dem Interessenten vorab einen auszufüllenden Analysebogen zumailt. Das ist, na ja, Vermögens-Verwaltung. Im Sinne des Kunden und somit Private Banking wäre es, wenn sich der Berater die Zeit genommen hätte, um die persönlichen Angaben dialogisch im Beratungsgespräch zu ermitteln. Das ist pars pro toto für die SVA: viel Formalismus, der den Gesamteindruck prägt. Gut, aber nicht gut genug.
Die SVA Vermögensverwaltung kann mit dieser Leistung die europäische Konkurrenz im Vermögensmanagement nicht ausstechen; zur Qualifikation für die Endrunde reicht es nicht.