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SVA Vermögensverwaltung Stuttgart AG, TOPS 2022, Beratungsgespräche

SVA Vermögensverwaltung Stuttgart AG: Ohne Höhepunkte

Wie schlägt sich die SVA Vermögensverwaltung im Markttest TOPS 2022? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Die SVA Vermögensverwaltung meint es gut mit einem und erklärt beim Betreten von deren Website in einer imposanten Ausführlichkeit, was es mit der notwendigen Verwendung von Cookies auf sich hat. Diese haben "keine negativen Auswirkungen oder datenhygienischen Nebenwirkungen", sondern dienen der perfekten Abstimmung der Geräte vom Kunden und von der Vermögensverwaltung untereinander. Ob es auch im Beratungsgespräch zwischen Berater und Interessent zu einer „perfekten“ Abstimmung kommt?

Die Stuttgarter Vermögensverwaltung sagt von sich selber, sie sei klein genug, um ihre Kunden persönlich zu kennen, aber auch groß genug, um deren Anforderungen gerecht zu werden. Dass es persönlich bei den Stuttgartern zugeht, dies erlebt der Kunde bereits, nachdem er die oben erwähnten Cookies zugelassen hat und auf deren Homepage landet. Mit einem Gruppenfoto heißen ihn die „Vermögensprofis im Süden“ herzlich willkommen. Gemeinsam, so erfährt der Kunde sogleich, sei man bestrebt, die Kunden „erfolgreich durch die Herausforderungen der Zukunft zu führen“. Dies spricht unseren Kunden an, der in der Tat eine herausfordernde Zukunft an den Finanzmärkten vor sich sieht. Was heißt dies hinsichtlich des Kundenanliegens im Einzelnen?

Kundenanliegen:

  • Alter: 35 Jahre
  • Anlagevolumen: 3,5 Mio. EUR
  • Anlagezeitraum: langfristig
  • Laufende Einkünfte: mehr als ausreichend für die Lebenshaltung
  • Renditeerwartung: > 5 % nach Kosten, vor Steuern und Inflation
  • Zentraler Beratungsaspekt: Verunsicherung angesichts der weltweiten Schuldensituation, den Folgen von Corona und möglicher Inflationsrisiken
  • Kundenwunsch: Altersvorsorge, sicherer Vermögensschutz

Zunächst einmal dreht sich alles um den vor dem Erstgespräch auszufüllenden Analysebogen. Dieser wird dem Kunden vom „netten Berater“ vorab per Mail zugesandt – verbunden mit der Bitte, ihn im Vorwege des Beratungsgesprächs auszufüllen. Worum geht es in dem Bogen? Er enthält alle Wphg-konformen Fragen zum Risikoprofil, zur Einnahmen-/Ausgaben- und Vermögenssituation des Kunden. 

Kurz gehalten

Ein bekanntes Sprichwort sagt: „In der Kürze steckt die Würze“. Und so scheint es auch der freundliche Berater der 25 Jahre alten und aus drei Vorständen bestehenden Vermögensverwaltung zu sehen. Man kann es jedoch auch übertreiben. Aus Sicht des Kunden verlief das telefonisch durchgeführte Beratungsgespräch „recht kurz“. Dabei war die Gesprächsatmosphäre zwar „in Ordnung, allerdings auch nicht überaus warmherzig“. Schließlich bezog sich der Berater in dem Gespräch hauptsächlich auf den Analysebogen und hakte die Themen so nacheinander ab. Ein weiterer Kollege war bei der Telefonkonferenz nicht anwesend. Und vielleicht fehlte es auch an der Zeit, um "miteinander warm zu werden". 

Nach einer Selbstvorstellung der SVA besprach der Berater mit dem Kunden einzelne Punkte des Analysebogens wie dessen Finanzmarktwissen, seine Risikobereitschaft sowie die damit verbundene Aktienquote. Außerdem reißt er die Themen „Nachhaltigkeit“ und „aktuelle Marktsituation“ an, um schließlich nach dem schnelllebigen Beratungsgespräch die weitere Vorgehensweise zu besprechen. 

Soll der Analysebogen das Gesprächsprotokolls ersetzen?

Was die Nachbetreuung betrifft, so wird dem Berater vom Kunden attestiert, er sei engagiert gewesen und habe die angekündigten Unterlagen immer pünktlich per Mail versandt. Das ist gut. Und tatsächlich kann der Kunde auch mit dem Anlagevorschlag und insbesondere mit der Depotaufteilung leben. Leider geht diesem kein Gesprächsprotokoll voraus.

Infos:

Kontakt

SVA Vermögensverwaltung Stuttgart AG

Marienstraße 39, 70178 Stuttgart, Deutschland

www.vermoegensverwaltung-stuttgart.de

Zusatzinfos: keine Angaben 

Teilnahme am FUCHS-Performance Projekt: nein

Fazit: Die SVA Vermögensverwaltung geht sicherlich regelkonform vor, indem sie dem Interessenten vorab einen auszufüllenden Analysebogen zumailt. Das ist, na ja, Vermögens-Verwaltung. Im Sinne des Kunden und somit Private Banking wäre es, wenn sich der Berater die Zeit genommen hätte, um die persönlichen Angaben dialogisch im Beratungsgespräch zu ermitteln. Das ist pars pro toto für die SVA: viel Formalismus, der den Gesamteindruck prägt. Gut, aber nicht gut genug.

Die SVA Vermögensverwaltung kann mit dieser Leistung die europäische Konkurrenz im Vermögensmanagement nicht ausstechen; zur Qualifikation für die Endrunde reicht es nicht.

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz  erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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