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Bank Julius Bär Europe AG, Vermögensmanagement TOPS 2019: Qualifikation

Überzeugend trotz gewisser Intransparenz

Der Internet-Auftritt von Julius Bär ist eine Mischung aus Zurückhaltung und Selbstbewusstsein. „Ihre Privatbank" steht dort. Für den selbsternannten „Marktführer" angemessen, wie eben VW einfach „Das Auto" ist. Der renommierte Vermögensverwalter zeigt sich im Test wenig transparent, kann aber mit Beratung und Anlagevorschlag punkten.

Julius Bär ist ein großer Name in der Vermögensverwaltung. Vielleicht hält es die Bank deshalb für unnötig, unseren Transparenzfragebogen auszufüllen. Das bedeutet Punktabzug, denn wichtige Daten, die andere Banken bereitwillig lieferten, lassen sich so nicht vergleichen.

Dennoch weckt der bekannte Name Erwartungen. Trotz fehlender Auskunftsbereitschaft rechnen wir mit umfassender Beratung, die auf unsere Interessen eingeht und einem Anlagevorschlag, der mit den schwierigen Marktverhältnissen gut umgeht.

Einer der größten Vermögensverwalter

Die 1890 in Zürich gegründete Bank ist nach Pictet & Cie der zweitgrößte reine Vermögensverwalter der Schweiz. Sie ist seit einigen Jahren börsennotiert. Das verwaltete Vermögen betrug zu Ende Dezember 2017 insgesamt 388,4 Mrd. CHF, entnehmen wir der Webseite. Die Bilanzsumme betrug 97,9 Mrd. CHF. Die Kernkapitalquote liegt bei ordentlichen 16,7%. Moody's verlieh dementsprechend ein gutes Rating, nämlich Aa2.

International aktiv

Julius Bär beschäftigt 6.292 Mitarbeiter. Mit Filialen in Europa, Asien und Lateinamerika ist die Bank weltweit tätig. Eine eigene Stiftung ist in der Kultur-, Jugend- und Wissenschaftsförderung aktiv. Die Kunstsammlung der Bank hat sich der Förderung junger Schweizer Künstler verschrieben.

Die Bank Julius Bär Europe AG, wie sie in Deutschland firmiert, hat ihren Sitz in Frankfurt. Sie hat eine Vollbanklizenz für Deutschland und betreut von hier aus das Geschäft im Euroraum. In Deutschland gibt es Filialen in Frankfurt/Main, Düsseldorf, Hamburg, Kiel, Mannheim, München, Stuttgart und Würzburg. In diesem Jahr (2018) ist Hannover hinzugekommen.

Der Kunde und sein Anliegen

In naher Zukunft erhalten wir einen Anlagebetrag von zwei Millionen Euro aus einem Vermächtnis. Je eine Million Euro möchten wir bei zwei verschiedenen Banken anlegen. Wir haben keine Erfahrungen mit Geldanlage. Schon lange wollen wir ein Masterstudium in England absolvieren und dafür zwei Jahre nicht arbeiten müssen. Die Erbschaft ermöglicht es uns, den Wunsch zu verwirklichen.

Monatliche Ausschüttung angestrebt

Deshalb soll eine monatliche Ausschüttung erreicht werden, mit der die Lebenshaltungskosten während des Studiums gedeckt werden. Vom Berater möchten wir wissen, ob das möglich ist. Das Kapital soll dabei so weit wie möglich erhalten werden. Die Schwankungen nach unten sollen nicht mehr als 20% betragen. Vom Rest möchten wir nach Ende der Ausbildung und Etablierung im Beruf Wohneigentum kaufen.

Wir haben nur wenig Vorkenntnisse bei der Kapitalanlage. ETFs und nachhaltige Anlagen sind uns ein Begriff. Wir legen Wert darauf, dass unser Kapital nicht ethisch fragwürdigen Unternehmen zugute kommt.

Der telefonische Erstkontakt

Das Telefonat verläuft unkompliziert. Wir werden sogleich nach der Anlagesumme gefragt und dann zum Berater durchgestellt. Dieser erkundigt sich auch nach der Anlagesumme, fragt, woher diese stamme, wie unsere momentane berufliche Situation aussieht und ob wir schon konkrete Vorstellungen für die Anlage des Betrages hätten. Alle wichtigen Informationen werden in dem Telefonat abgefragt, ohne dass wir den Eindruck eines „Verhörs" haben. Der Beratungstermin ist schnell vereinbart.
Eine schriftliche Bestätigung kommt einen Tag nach dem Gespräch. Dazu eine Anfahrtsskizze und Empfehlungen für die Anfahrt mit Zug oder Auto. Gut, das hilft uns weiter. Zu den Beratern hätten wir uns etwas mehr Informationen gewünscht. Ein Gesprächsprotokoll gibt es nicht.

Das Gespräch mit dem Berater/den Beratern vor Ort

Die Königstraße ist eine der besten Adressen Stuttgarts. Der Zugang über die Rückseite des Hauses sorgt für Diskretion. Das große, moderne Gebäude wirkt düster. Dafür sind die Räume gediegen. Moderne Kunst belebt die Wände.

Die freundliche Empfangsdame, die uns zum Besprechungsraum begleitet, erklärt, dass sie von einem Schweizer Künstler stammen. Auch im Beratungsraum ein riesiges Ölgemälde und die unvermeidliche Zimmerpflanze, auch riesig. Wir bekommen einen Stromanschluss für Handy und Notebook angeboten, den wir nutzen. Wie aufmerksam! Außerdem erhalten wir einen Kaffee, Schokoladenstückchen und Wasser. Das wirkt schon mal sehr einladend.

Gesprächsstart mit Steuerfragen

Zunächst stellen sich die Berater vor. Als Einstieg in das Beratungsgespräch geht es um Steuerfragen. Da der Erblasser in Norwegen lebte, könne es sein, dass in Deutschland die Schenkungssteuer fällig wird. Dass müssten wir dringend von unserem Steuerberater prüfen lassen, weil eine Anzeigepflicht besteht, so einer der Berater. Er reitet so intensiv auf dem Steuerthema herum, dass wir fast fürchten, er wird die Steuerfahndung informieren (Scherz!).

Auch der zeitweise Wohnsitz in Großbritannien wirft Steuerfragen auf. Wo besteht die Steuerpflicht, bleibt das Doppelbesteuerungsabkommen nach dem Brexit bestehen? Wir fragen nach, ob die Bank die Steuerberatung übernehmen kann, falls wir uns entscheiden, dort anzulegen. Darf sie nicht, erklärt uns einer der Berater, sie könnten aber Spezialisten vermitteln.

„Wie Sie sicher wissen, sind die Lebenshaltungskosten in England hoch. Haben Sie weitere Vermögenswerte?" fragt ein Berater. Wir erzählen von der zweiten Million, die bei einer anderen Bank angelegt werden soll. Die Wettbewerbssituation sieht er entspannt.

Das nächste Thema ist der geplante Immobilienkauf. Ein Anlagehorizont von zwei Jahren ist zu kurz, wird uns erklärt. Für uns sind auch fünf Jahre in Ordnung, über einen Kauf wird sowieso nicht gleich nach Ende des Studiums entschieden. Wichtig ist der Erhalt des Kapitals dafür.

Risikotragfähigkeit und Rendite

Unsere Verlustbereitschaft von 20% des Vermögens halten die Berater für hoch. (Tester: ja und? Wird sie hinterfragt? Wird sie – da Sie unerfahren sind – irgendwie veranschaulicht, verdeutlich? Nachfühlbar gemacht?) Hier hätte eine vertiefte Diskussion dem Gespräch – und dem Kunden – sicherlich gut getan. Und wie sieht unsere Renditevorstellung aus? Wir wollen wissen, was realistisch ist bei unserer Risikoneigung und den von uns geforderten ethischen Standards.

Damit sind wir bei der Diskussion der Märkte. Früher konnte mit einem ausgewogenen Mandat, also je die Hälfte Anleihen und Aktien, 5% Bruttorendite erzielt werden, erfahren wir. Durch die langanhaltende Niedrigzinsphase habe sich das geändert. Europäische Anleihen erzielten nur noch 0% bis 1% Rendite. Aktien seien nach wie vor für 6% bis 8% gut. Ein ausgewogenes Mandat erziele daher nur noch 3% bis 4% Bruttorendite, heißt es von Seiten der Berater.

Die Berater versuchen, uns von einem höheren Aktienanteil zu überzeugen, weil die Anleihe-Renditen zu gering sind, um die Ausschüttungen ohne Vermögensminderung zu finanzieren. Eine Alternative bietet die Einbeziehung von Fremdwährungen, wie den etwa US-Dollar.

Missverständnis bei der Ausschüttungshöhe

Allerdings haben sie unseren Ausschüttungswunsch missverstanden. Wir wollen nicht 36.000 Euro im Jahr ausgeben, sondern nur die Hälfte. Das erleichtert die Berater. Eine Anlage nach unseren Verlustvorgaben entspricht 70% Anleihen und 30% Aktien. Das ist mit dem Ausschüttungswunsch vereinbar.

„Wie würden Sie auf einen starken Kurseinbruch eigentlich reagieren?" fragt einer der Julius-Bär-Mitarbeiter. In dem Fall würden wir uns nach seiner Einschätzung erkundigen. Ist es nur ein temporärer Rückgang oder ein Crash, eine geplatzte Blase? Falls es sich um Letzteres handelt, muss der Schaden begrenzt werden und ein Ende mit Schrecken in Kauf genommen werden. „Und was ist für Sie ein Totalverlust?" Naja, schlimmstenfalls leben wir weiter wie vorher, vom eigenen Einkommen und ohne Kapital.

Und wieder die Steuern

Es folgen einige Fragen zum Erblasser. Darauf geht es nochmals um die Steuerfragen. Einer der Berater erklärt, er gehe davon aus, dass das Vermögen in Deutschland noch mit 30% versteuert werden muss. Wir sollten dringend mit unserem Steuerberater und dem Finanzamt sprechen.

Dann wird der Anlagevorschlag skizziert. „Sie benötigen eine Zielrendite von etwa 5% Brutto, um bei der Ausschüttung das Kapital zu erhalten". Dazu ist eine ausgewogene Struktur nötig, also 50% bis 60% Aktienanteil. Prima, das gibt Orientierung!
Der Anlagehorizont soll bei maximal fünf Jahren liegen. „In den nächsten Jahren ist eine Zinserhöhungsphase wahrscheinlich und dann drohen Verluste auf der Rentenseite", erklärt der Berater. Das ist plausibel.

Regelmäßige Gespräche

Einmal pro Jahr wird die Strategie angepasst. Es gibt mindestens ein Gespräch im Jahr, zwei wären besser, erläutern die Bär-Berater. Bei 20% Verlustbereitschaft kann man die Aktienquote noch erhöhen. Davon rät der Berater aber ab, um den Immobilienkauf nicht zu gefährden.

Unsere Gesprächspartner diskutieren die Möglichkeit, uns mit verschiedenen Anlageklassen gegen Crashs abzusichern. Einen gewissen Schutz bietet Gold. Aber es erwirtschaftet keinen Ertrag und ist derzeit eher überbewertet. Daher ist es kein sinnvoller Baustein im Portfolio.

Individuelle Vermögensverwaltung und Fondsvermögensverwaltung

Damit bleibt die Empfehlung von 50% Aktienanteil bestehen. Und wie werden diese ausgewählt, fragen wir? Julius Bär beurteilt die Märkte zentral von Zürich aus. Dabei werden Frühindikatoren wie Inflationsrate, BIP, Zinsen, Einkaufmanagerindex ausgewertet. Und je nach Ergebnis das Portfolio neu ausgerichtet, etwa die Aktienquote gesenkt.
Die individuelle Vermögensverwaltung bietet die Möglichkeit, z. B. ethische Vorgaben mit einzubeziehen. Bei der Fondsvermögensverwaltung gibt es diese Möglichkeit nicht. Fast die gesamte Vermögensverwaltung erfolgt dabei papierlos.

Auf unsere Nachfrage erklärt der Berater die Vorteile eines Fondportfolios. Zum einen kauft sich der Kunde in ein Portfolio ein, dass sonst erst erstellt werden muss. Manchmal bieten Fondsanteile mehr Rendite. Fondsmanager können schneller reagieren als die Manager der einzelnen Kundenportfolios. Die Absicherung ist bei einem Fonds sehr viel einfacher als in der individuellen Vermögensverwaltung. Die Kosten sind bei Fondsvermögensverwaltung etwas geringer. „Die Fondsvermögensverwaltung ist definitiv eine Alternative", so der Berater. Der große Nachteil: Es bestehen keine Gestaltungsmöglichkeiten.
Bei der von uns gewünschten ethischen Anlage kann in der individuellen Verwaltung ein Spezialist in Frankfurt mitsteuern.

Kosten

Bei einer Million Euro Anlagesumme liegen die Kosten bei 1% plus Steuer für die individuelle Verwaltung und bei 1% inklusive Steuern für eine Fondsvermögensverwaltung.
Das Reporting erfolgt qQuartalsweise. Bestandsprovisionen werden komplett weitergegeben. Dazu ist die Bank seit diesem Jahr nach MiFID II-Kriterien verpflichtet, wie der Berater erklärt. Zu den MiFID-Richtlinien erzählt er, dass es sich um Informationspflichten handelt, die sich vor allen Dingen auf Beratungsverträge bezieht, weniger auf die Vermögensverwaltung direkt. Für die Banken ist die Dokumentationspflicht nicht immer einfach. Eine mit der Beratung ablaufende Dokumentation ist nicht immer alltagstauglich. Wenn etwa mit Kunden telefoniert, schnell entschieden und gehandelt wird, folgt die Dokumentation auch im Nachhinein, heißt es.

Die Anlagestrategie

Die Anlagestrategie für unser Portfolio wird folgendermaßen aussehen: Der Fokus liegt auf Deutschland. Die Aktien sollen über globale Märkte, Asien und den die USA gestreut werden. „Sie können bei der individuellen Vermögensverwaltung regionale Präferenzen angeben, aber ich empfehle einen globalen Ansatz. Jede große Region hat ihren eigenen Konjunkturzyklus. Man muss international immer das Beste mitnehmen, um eine gute Rendite zu erzielen".

Mit einem ausgewogenen Portfolio wurde im letzten Jahr eine Rendite von 9% erreicht. Dabei wurde stark in Technologieaktien wie Amazon oder die chinesische Tencent investiert. Solchen Unternehmen machen Konjunkturdellen weniger aus.
Zum Abschluss des Gesprächs erhalten wir eine Unternehmenspräsentation. Wir plaudern noch etwas über die Reisen, die wir schon gemacht haben. Ein netter Abschluss für ein wirklich gutes Beratungsgespräch.

Zwar fehlte eine klare Struktur – das Gespräch mäanderte ein wenig zwischen den wichtigen Themen der Geldanlage. Aber letztlich ist es dennoch entlang der Schwerpunkte strukturiert. Die Besteuerung wurde etwas zu lange und offensiv thematisiert. Es machte uns fast Angst. Auch wenn es ein wichtiges Thema ist, bei dem unbedarfte Erben teuren Schaden anrichten können, hätte etwas mehr Zurückhaltung eine wesentlich bessere Gesprächsatmosphäre geschaffen. Insgesamt war das Gespräch für uns dennoch sehr positiv. Die Berater gingen auf unsere Unkenntnis der Themen ein, fragten nach, wenn sie Fachbegriffe verwendeten und boten gut verständliche Erklärungen.

Die Betreuung nach dem Gespräch

Ein Protokoll kommt am Tag nach dem Gespräch. Es ist alles richtig und verständlich wiedergegeben. Kurz darauf erhalten wir eine E-Mail mit einem auf Basis des Gesprächs vorausgefüllten WPHG-Fragebogen. Diesen fertig ausgefüllt und unterschrieben zurückzusenden ist Voraussetzung für einen Anlagevorschlag der Bank. Damit werden die Forderungen des Wertpapierhandelsgesetzes erfüllt.

Der Anlagevorschlag aus der Sicht des Kunden

Der Anlagevorschlag ist auf den ersten Blick – jedenfalls aus der Sicht eines Anlage-Laien – sehr gut. Er ist übersichtlich, klar strukturiert und verständlich. Unsere Risikovorgabe wird eingehalten. Eine Kostenaufstellung und die Nettorenditeerwartungen für die drei aufgeführten Szenarien fehlen aber. Die Nachhaltigkeitskriterien hätten wir präziser fassen müssen. Die Bank schließt die üblichen Branchen – Tabak, Alkohol/Spirituosen, Glücksspiel und Rüstung/ Waffen aus. Wir hätten weitere Branchen und Unternehmen einbezogen.

Auf Aktien sollen knapp 31% der Anlagegelder entfallen, mit dem Schwerpunkt auf IT-, Finanz- und Gesundheitsunternehmen. Auf Anleihen und ähnliches entfallen 22,6% und auf Alternative Anlagen 12%. Diese bestehen besonders aus Long/Short Aktienfonds und global anlegenden Multi-Asset-Fonds. Die Liquidität liegt bei knapp 8%.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.


 

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WISSENSWERTES

Bei der Auswahl externer Partner vertritt die Bank einen Best-in-Class Ansatz. Professionelles und langjähriges Wissen in ihrem Fachgebiet, führende Stellung in einem bestimmten Finanzsektor, innovative Angebote, hochentwickelte Anlage- und Risikomanagementprozesse sind einige der Kriterien für eine Zusammenarbeit.

Julius Bär bietet Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Finanzierungen, etwa für Immobilien, und mit Hilfe eines Netzwerks an Beratern, auch Family-Office Dienstleistungen.
Schwerpunkt des Bankgeschäfts ist die individuelle Vermögensberatung.

Risikomanagement mit Ziel Kapitalerhalt

Ziel ist ein langfristiger Kapitalerhalt, wobei zugleich ein angemessener Wertzuwachs erzielt werden soll. Eine aktive Umschichtung zwischen den Vermögensklassen soll in schlechten Börsenjahren die Verluste verringern.

Dazu betriebt die Bank Risikomanagement und diversifiziert die verwalteten Portfolios. Eine Anlage in Substanzwerten verringert die Risiken, die Verluste in Krisenzeiten fallen geringer aus und das Vermögen schwankt insgesamt weniger. In Boomphasen steigt es bisweilen geringer als bei risikofreudigeren Strategien.

Fünfstufiger Anlageprozess

Der Anlageprozess ist in fünf Stufen gegliedert. Im sekulären Ausblick werden einmal im Jahr wichtige Markttrends und -themen betrachtet und analysiert. Monatlich trifft sich das Market Assessment Board, das Marktbedingungen und -trends systematisch beurteilt. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die AnlageentscheideAnlageentscheidungen. Im wöchentlichen Investment Committee wird über die Anlagepolitik entschieden, also die Asset Allocation. Hier werden die Markteinschätzungen umgesetzt und über Risikobudgets entschieden.

Wöchentlich und nach Bedarf trifft sich das Investment Management. Es wählt Finanzinstrumente aus und entwickelt Modellportfolios. Die Umsetzung als letztem letzter Punkt des Anlageprozesses erfolgt täglich. Kontoübergreifend wird das Portfolio durch das Portfolio Management verändert, wenn es erforderlich ist.

Julius Bär betreibt eigenes Research zu volkswirtschaftlichen Daten und Währungen von Industrie- und Schwellenländern, zu Fixed Income, Aktien und Rohstoffen.

Adresse der Bankniederlassung / Webseite

Bank Julius Bär Europe AG
Koenigstrasse 43b
70003 Stuttgart
Deutschland

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2019

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Bank Julius Bär Europe AG nimmt anonymisiert am Performance-projekt der FUCHS|RICHTER PRÜFINSTANZ teil.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Die Bank gibt keine Selbstauskunft zu etwaigen Verfahren oder Rechtsstreitigkeiten mit Private Banking Kunden, in welche sie innerhalb der letzten drei Jahre hätte verwickelt sein können. Ebenso füllt sie nicht unseren Transparenzfragebogen aus. Unsere Vertrauensampel steht daher nicht auf Grün. 


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Fazit

Im Anlagegespräch und mit dem Anlagevorschlag kann die Bank Julius Bär punkten. Das Gespräch beginnt zwar atmosphärisch nicht sehr gut, weil wir uns mit Steuerangelegenheiten unter Druck gesetzt fühlen. Aber die Berater steigern sich. Sie erklären Anlagethemen sehr gut und leicht verständlich, ohne dass die sie Erklärungen zu sehr vereinfachen. Damit gehen sie hervorragend auf unsere Behauptung ein, dass wir von Geldanlage kaum etwas verstehen. Trotz unserer Unkenntnis beziehen sie uns geschickt in die Marktdiskussion ein. Mit ihren Erklärungen können wir auch als Laien Anlageentscheidungen fällen.

Recht hohe Rendite

Der Anlagevorschlag entspricht dann weitgehend dem, was uns vorher besprochen wurde. Auch das ist nicht selbstverständlich. Die Rendite ist für das aktuelle Marktumfeld recht gut. Um das zu erreichen, werden Long/ Short – Fonds beigemischt. Das wurde zuvor nicht besprochen, ist aber auch kein großes Manko. Denn der Anteil von Aktien und Anlagen Anleihen liegt mit je etwa 50% so, wie besprochen. Unsere Risikobereitschaft sollte mit dem Portfolio nicht überstrapaziert werden. Allerdings hätte das Portfolio im Katastrophenjahr 2008 einen Verlust von 26% erlitten. Auch wenn es mehr ist, als wir uns zu tragen bereit erklärten, konnten die Berater von Julius Bär aus unseren Antworten schließen, dass ein derartiger Verlust als Ausnahme für uns noch möglich wäre.

Gute Abwägung zwischen Risiko und Ertrag

Das Abwägen zwischen Risiko und Ertrag ist inzwischen zu einer schwierigen Aufgabe geworden. Hier wurde sie – so sehen wir das aus Laiensicht – gut gelöst. Positiv ist auch, dass die Berater von einem Anlagehorizont von bis zu fünf Jahren ausgehen, weil sie grundlegende Änderungen des Umfelds erwarten. Dass es in dem Zeitraum zu steigenden Zinsen mit zahlreichen Folgeentwicklungen kommt, ist sehr wahrscheinlich. Daher ist der Anlagehorizont sinnvoll.
Leider weigert sich die Bank, unseren Transparenzfragebogen auszufüllen. Selbst Banken, die sich komplett im Privatbesitz befinden, waren dazu bereit. Dadurch fehlen viele Angaben, die einen besseren Vergleich mit den anderen Banken ermöglicht hätten. Um das Vertrauen der Kunden zu stärken, wäre mehr Offenheit sicher gewiss sinnvoll.


HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2019".

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