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Services Stiftungsmanager 2021

Breitgefächertes Serviceangebot

Von den 18 Banken und Vermögensverwaltern, die in diesem Jahr im Rahmen des Wettbewerbs um die Stiftungsmanager 2021 die Fragen zu Transparenz und Dienstleistungen beantwortet haben, gehören sechs in Sachen Dienstleistungen zum Spitzenfeld. Insgesamt werden Interessenten in erster Linie vor und während der Stiftungsgründung umfangreich unterstützt.

Die Phase der Stiftungsgründung ist vor allem mit Blick auf wichtige vertragliche, steuerrechtliche und andere relevante Fragen heikel und erfordert vielfältige Unterstützung. Diese bekommen künftige Stifter von nahezu allen teilnehmenden Banken und Vermögensverwaltern. Einzig die Bank für Sozialwirtschaft teilt mit, dass sie gut wie keine Services anbietet, die über das Vermögensmanagement des Stiftungskapitals hinausgehen.

Es fällt auf, dass die in diesem Segment führenden Anbieter – Bank für Kirche und Caritas (BKC), Baden-Württembergische Bank, Weberbank, Bankhaus Lampe, Donner & Reuschel, Merck Finck und Bethmann Bank – aber auch andere Institute die Möglichkeit nutzen, ihre diesbezüglichen Angebote in Kommentaren zu vervollständigen und zu erklären.

Mitarbeiter und Externe arbeiten gemeinsam

Die führende BKC unterstreicht, dass sie Stiftungsideen gemeinsam mit den Klienten zur Stiftungsreife führt. Das ist sehr beruhigend, vor allem wenn es bisher keine oder nur geringe Erfahrungen auf dem Gebiet gibt. Bei Bedarf wird auch Unterstützung bei der Erarbeitung von Stiftungsrichtlinie und -satzung gegeben, und das vorwiegend durch eigene Mitarbeiter.

Das trifft auch auf den Viertplatzierten, das Bankhaus Lampe, zu. Es betont allerdings, dass qualifizierte externe Partner insbesondere für erlaubnispflichtige Rechtsdienstleistungen und Steuerberatungen in den Beratungsprozess eingebunden werden. Dem schließen sich die anderen Banken im Prinzip an. Merck Fink bietet zudem an, Stiftungen auch nach der Gründungsphase beratend zur Seite zu stehen.

Proaktives Herangehen

Auch im Bereich Stiftungsverwaltung und -förderung zeigen die führenden Institute ein hohes Maß an Engagement. Standardmäßig unterstützen sie bei der Koordinierung von Bankverbindungen, beim Fundraising sowie bei Strategiegesprächen und gehen aktiv auf Klienten bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht zu. Gerade diese Proaktivität gibt Stiftungsverantwortlichen die Gewissheit Fehler zu vermeiden.

Lampe erwähnt darüberhinausgehend, dass man vor allem die Vernetzung von Stiftungen mit Spendern und anderen philanthropisch engagierten Kunden fördert. Dafür werden vor allem Veranstaltungen und der Stiftungsnewsletter genutzt, der auch online zur Verfügung steht. Kundenveranstaltungen, individuelle Beratungen, Fachvorträge und Workshops gehen auf stiftungsrelevante Neuerungen aller Art ein.

Regelmäßige Strategiegespräche

BW Bank weist vor allem auf Hilfe bei Anlagerichtlinien, Stiftungs- und Ausschüttungsplanung, Wirkorientierung und Fundraising hin. In regelmäßigen Strategiegesprächen werden aktuelle Themen abgehandelt. Besonders ausführlich geht Bethmann Bank auf die Themen ein und erwähnt dabei auch die gern genutzte Form der Videoberatung, gerade in Corona-Zeiten, die Expertise zu Vermögensnachfolge und Testamentsvollstreckung sowie die Philanthropie-Beratung.

Entlastung bei Rechnungslegung, Jahresabschluss und Förderverwaltung ist eine weitere Facette, die viele Institute Stiftungskunden zukommen lassen. Oft wird hier mit Netzwerkpartnern kooperiert, die die erforderliche Expertise dafür mitbringen. BW Bank teilt mit, dass man für die Mitarbeiter dieser Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ansprechpartner ist und die Kommunikation mit den Stiftungskunden übernimmt.

Große Bereitschaft zum Ehrenamt

Sehr konkret wird Bethmann Bank bei Auskünften zu Kooperationspartnern. Für Jahresabschlüsse, erklärt sie, kooperiert man u.a. mit der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, im Bereich Förderverwaltung mit der Gutes Stiften GmbH. Das Thema Umschichtungsrücklage im Stiftungskapital wird dagegen gemeinsam mit der Stiftung und deren Steuerberater bzw. Wirtschaftsprüfer in Bezug auf die Stellschraube "Vermögensverwaltung" im Jahresabschluss besprochen.

Stark ausgeprägt ist auch die Bereitschaft von Mitarbeitern der Banken und Vermögensverwalter, ehrenamtlich in Stiftungsgremien und der Geschäftsführung aktiv zu werden. Da ist sehr löblich. Gleichwohl wird häufig betont, dass zur Vermeidung von Interessenskonflikten die aktive Mitarbeit zumeist nur dort angeboten wird, wo das Institut selbst keine Managementverantwortung für das jeweilige Vermögen trägt.

Allen Fragen gegenüber aufgeschlossen

Die Gremien-Tätigkeit des Bankhauses Lampe reicht etwa von Strategieberatungen bis zur Beurteilung einzelner Geschäftsvorfälle bzw. Opportunitäten. Generell sei man als unabhängiger Berater allen Fragen gegenüber aufgeschlossen. Bethmann Bank nutzt die Gelegenheit und meint: „Gerne stehen wir mit unserer Expertise für die Übernahme weiterer ehrenamtlicher Mandate in den Stiftungsgremien zur Verfügung.“ Das ist eine schöne Geste.

Donner & Reuschel unterstützt unabhängig von der Mitarbeit in Gremien die Geschäftsführung von Stiftungen in der Tagesarbeit z.B. durch die gemeinsame Entwicklung von Entscheidungsvorlagen, wie Anlagestrategien und -richtlinien oder Liquiditätsplänen. Zudem führt man in Projektform Workshops zu Fragen der strategischen Ausrichtung und zur Zukunftsfähigkeit der Stiftung durch. Merck Finck erklärt, jederzeit zur Teilnahme an Sitzungen und Lenkungskreisen von Stiftungen zur Verfügung zu stehen. Vereinzelt und ausschließlich auf Mandantenwunsch nimmt man auch Vorstandstätigkeiten wahr.

Dach für unselbstständige Stiftungen

Rege nehmen die Häuser die Möglichkeit wahr auf zusätzliche und besondere Dienstleistungen ihrerseits hinzuweisen. BW Bank erwähnt z.B. Social Media-Aktivitäten, Dozententätigkeiten von Mitarbeitern, ihre Crowdfunding- und -investing-Plattformen sowie das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern etwa in der Stiftung „KinderHelden“.

Ehrenämter in Stiftungen, Kirche und NPOs findet auch Donner & Reuschel besonders erwähnenswert, aber auch Präsentationsmöglichkeiten im hauseigenen Magazin „Purpose“ und Workshops zur Wirkungsorientierung im Stiftungshandeln. Weberbank schließlich macht auf ihr Finanzsekretariat zur Entlastung von administrativen Tätigkeiten, den Stifterservice für unselbstständige Stiftungen unter ihrem Dach sowie auf ihre Kompetenzzentrum Immobilien aufmerksam.

Was die über das reine Vermögensmanagement hinausgehenden Dienstleistungen für Stiftungen betrifft, müssen sich die Banken und Vermögensverwalter nicht verstecken. Die Häuser, die sich dazu geäußert haben, bieten mehrheitlich einen breitgefächerten Katalog, der weit über Stiftungsservices im engeren Sinne hinausgeht.

Vor allem proaktives Handeln in rechtlichen Fragen, aber auch vielfältiges ehrenamtliches Engagement zeigen, dass die Unterstützung von Stiftungen für viele Institute ein echtes Anliegen ist.

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