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UBS Europe SE - UBS Deutschland AG, Stiftungsmanagement 2019: Qualifikation

Einstellung und Leistung allein reichen nicht

Die UBS hat es nicht in die Endauswahl geschafft.
Der gesamte Kontakt mit UBS Deutschland im Zusammenhang mit der Kreuzberger Kinderstiftung kann nur als dürftig bezeichnet werden. Das beginnt mit den mageren Informationen im Internet, setzt sich damit fort, dass keinerlei Transparenzangaben gemacht werden, und gipfelt darin, dass ein Anlagevorschlag abgeliefert wird, der von krasser Selbstüberschätzung gekennzeichnet ist.

Im Internet ist zunächst nur zu erfahren, dass UBS in Deutschland an sechs Standorten vertreten ist: neben Berlin in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart. Daneben gibt es ein paar Bilder des Vorstands der UBS Europe SE, die Finanzberichte und Regulatorisches. Über die Berliner Filiale ist neben Adresse, Öffnungszeiten und Wegbeschreibung nur zu erfahren, dass sie Wealth Management anbietet.

Bei tieferen Recherchen sind dann doch noch einige weitergehende Informationen zum Mutterkonzern zu finden. Als weltweit größter Vermögensverwalter, ist zu erfahren, bietet UBS Global Wealth Management umfangreiche Anlageberatung, Lösungen und Dienstleistungen für wohlhabende Familien und Einzelpersonen auf der ganzen Welt. Kunden, die mit UBS zusammenarbeiten, profitieren von einem voll integrierten Spektrum von Wealth-Management-Angeboten und Kreditlösungen sowie institutionelle und Corporate-Finance-Beratung, lautet das Versprechen.

UBS ist Universalbank in der Schweiz


Neben dem Wealth Management gibt es den Geschäftsbereich Personal & Corporate Banking. Dieser bietet Privat-, Firmen- und institutionellen Kunden von UBS in der Schweiz umfassende Finanzprodukte und -dienstleistungen an und verfügt in diesen Kundensegmenten über eine führende Stellung, ist auf der Website zu lesen. Das Angebot ist in eine Multikanalstrategie eingebettet. Der Unternehmensbereich ist ein zentrales Element des Universalbankmodells von UBS in der Schweiz, indem er Kunden an andere Unternehmensbereiche weitervermittelt und Privatkunden beim Vermögensaufbau so weit unterstützt, dass sie zu Wealth Management transferiert werden können.

Schließlich weist UBS auf seinen Geschäftsbereich Asset Management hin, der in 23 Ländern vertreten ist und auf Anlagestile in allen bedeutenden traditionellen und alternativen Anlageklassen für institutionelle Kunden, Wholesale-Intermediäre und Wealth-Management-Kunden weltweit ausgerichtet ist. Er zählt damit, wird weiter ausgeführt, zu den führenden Fondsanbietern in Europa und ist der größte Fondsmanager der Schweiz, der zweitgrößte Dachfonds-Manager für Hedgefonds und einer der größten Immobilienfonds-Manager weltweit.

Bewertung Anlagevorschlag


Die UBS Deutschland AG hält sich mit Erläuterungen und individuellen Ausführungen stark zurück. In weiten Teilen ist man als Leser also sich selbst überlassen, zu verstehen, was die Bank empfiehlt. Immerhin: Der zuständige Berater schreibt in einer Mail einige wenigen Erläuterungen – dennoch wird daraus insgesamt kein überzeugendes Vorgehen.

Zu erkennen ist, dass zu 60% in Aktien und 40% in Anleihen investiert werden sollen. Dies ist offensichtlich ein Standardprodukt der Bank mit Namen UBS ManageTM Advanced (DE). Die Verbrauchsreserve von 1 Mio. Euro soll in das Portfolio integriert werden und jederzeit liquidierbar sein. Ein zu hinterfragendes Vorgehen, denn dann fallen ja dafür auch höhere Kosten an.

Großes Manko: Was als Honorar zu zahlen wäre, wird nicht mitgeteilt.

Das Portfolio besteht überwiegend aus Einzeltiteln sowie einigen wenigen Investmentfonds. Jedoch ist nicht zu erkennen, wie und ob auf die gewünschten Nachhaltigkeitskriterien geachtet wird. Gut ist: Die ausschüttungsfähigen ordentlichen Erträge (Zinsen und Dividenden) belaufen sich auf rund 3% pro Jahr oder 90.000 Euro. Das passt! Aber da wir die Kosten nicht kennen, bleibt offen, was unterm Strich übrigbleibt.

Wichtige Angaben fehlen


Der Anlagevorschlag enthält einen – im Marktvergleich anschaulichen - Stresstests mit Ansichten zum Verlust. Die Bank zeigt aber auch, dass vor gut zehn Jahren der gewünschte Maximalverlust von minus 25% überschritten worden ist! Die erwartete Rendite für das Portfolio läge bei +4,45%. Unter Berücksichtigung einer maximalen Risikogrenze von minus 25% jedoch nur bei 3,24%.

Die UBS erläutert, dass die Allokation dafür auf 43% Aktien und 57% Anleihen geändert werden müsste. Wie sehen dann aber die Ausschüttungen aus? Dies ist leider nicht zu erfahren. Auch Handlungshinweise zur geplanten Anlagerichtlinie gibt die Bank nicht, immerhin aber den Hinweis, dass die UBS gerne dabei unterstützt. Hier haben Wettbewerber mehr gezeigt.

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Wissenswertes

UBS bezeichnet sich selbst als die führende Universalbank in der Schweiz. Die Schweiz sei das einzige Land, in dem sie in allen fünf Geschäftsbereichen – Personal Banking, Wealth Management, Corporate und Institutional Clients, Investment Bank sowie Asset Management – tätig ist. Man fühle sich dem Heimatmarkt stark verbunden, denn die führende Stellung in der Schweiz sei für die Unterstützung der globalen Marke und die Ertragsstabilität ausschlaggebend.

UBS verfügt gegenwärtig über ein Netzwerk von rund 280 Geschäftsstellen und 4.500 Kundenberatern. Mit ihren „hochmodernen, digitalen Banking-Dienstleistungen und Customer Service Centers" erreiche sie etwa 80 Prozent der Vermögen in der Schweiz, bediene ein Drittel der Haushalte, vermögenden Privatpersonen und Pensionskassen, über 120.000 Firmen und rund 80 Prozent der in der Schweiz domizilierten Banken.

Mehrere Umstrukturierungen


1998 schlossen sich der Schweizerische Bankverein (SBV) und die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) zur UBS zusammen, wodurch die größte Bank der Schweiz, der weltweit größte Vermögensverwalter sowie eine der führenden Adressen im Investment Banking und Wertpapiergeschäft entstand, wie die Bank auf ihrer Website erklärt.

Kurz vor der Fusion hatte die Schweizerische Bankgesellschaft die deutsche Privatbank Schröder Münchmeyer Hengst (SMH) akquiriert. Nach der Fusion führte UBS ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in Deutschland zunächst unter dem Namen Schröder Münchmeyer Hengst AG weiter. Im Rahmen der European-Wealth-Management-Initiative wurde SMH vollständig integriert und trägt seit 2003 den Namen UBS Wealth Management AG.

Kerngeschäft bleibt das Wealth Management


Im Juni 2005 wurden dann bei UBS in Deutschland die drei Geschäftsbereiche Wealth Management, Investment Bank sowie Teile von Asset Management in eine neue Gesellschaft mit Namen „UBS Deutschland AG" zusammengeführt, die wiederum Ende 2016 in die UBS Europe SE überging.

Die UBS Europe SE ist – wie zuvor die UBS Deutschland AG – eine bereichsübergreifende Gesellschaft, deren Kerngeschäft das Wealth Management bildet. Die Investment Bank und das Asset Management Geschäft bleiben weiterhin aber wichtige Bestandteile des Unternehmens.

Vorstand der Europe SE sitzt in Frankfurt


Der Vorstand der UBS Europe SE hat seinen Sitz in Frankfurt am Main und wird durch den europäischen Aufsichtsrat betreut und beraten. UBS Europe SE ist eine vollständige Tochtergesellschaft der UBS AG. Die Berater in den deutschen Niederlassungen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart können auf das weltweit verfügbare Expertenwissen von UBS zurückgreifen.


 

Adresse und Ansprechpartner zum Thema Stiftungen:


UBS Europe SE - UBS Deutschland AG, Kurfürstendamm 185, 10707 Berlin Deutschland

Mehr aus Rating

Mehr erfahren zum Rating Stiftungsmanager 2019

Fazit


Die UBS kann mit diesem Vorschlag nicht überzeugen. Wir gewinnen den Eindruck, dass das Haus seine eigene Marke so stark einschätzt, dass sie meint, sich nicht an den Standards und überzeugenden Leistungen herausragender Mitbewerber messen zu müssen. Mit dieser Einstellung und Leistung reicht das nicht für die Teilnahme an der Endauswahl.

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