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Stiftungsvermögen 2018, Globalance Bank, Beauty Contest und Investmentkompetenz

Kluges Modell, Schwächen im Investmentansatz

Die Globalance Bank AG zeigte im Markttest Stiftungsvermögen 2018 eine insgesamt gesehen gute Leistung.
Die Vertreter der Globalance Bank profitieren auch in der mündlichen Erläuterung ihres Angebots vom einzigartigen Investmentmodell des Hauses – offenbaren dabei jedoch argumentative Schwächen.

Die Globalance Bank hat in der Vorrunde zur Stiftungsmanagerauswahl ein überdurchschnittliches Angebot abgegeben. Als Fazit hielt die FUCHS|RICHTER PRÜFINSTANZ fest:
»Wir haben es mit einem exzellenten Angebot als Ganzes zu tun. Es fokussiert konsequent auf die vorgegebenen Anlageziele, arbeitet sauber zwei unterschiedliche Vorschläge heraus, in die alle Faktoren und Kosten eingerechnet sind. Heraus kommt ein übersichtlicher, gut strukturierter und verständlicher Vorschlag. Überraschend ist, dass die Renditeerwartungen auf Basis der gewünschten Ausschüttungen ganz in der Stiftungslogik präsentiert werden. Das zeigt, dass man sich intensiv mit der Thematik befasst und nicht einen beliebigen Vorschlag von der Stange präsentiert hat. Erfreulich ist auch, dass die Transparenzangaben mit viel Offenheit gemacht werden, und das Spektrum an Dienstleistungen und Engagements zeigt, dass man Verantwortung und Nachhaltigkeit nicht nur im eigentlichen Geschäft sieht. Alles in allem eine runde Sache, die mit guten Chancen in den Beauty Contest, die mündliche Verteidigung, geht.«

Qualifiziert für den Beauty Contest und die Auswertung der Investmentkompetenz

Zehn Anbieter hatten sich mit ihren Anlagevorschlägen für die Endauswahl qualifiziert. Vor Vertretern der FUCHS|RICHTER PRÜFINSTANZ, PSP und Quanvest sollten sie ihre Angebote erläutern und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Globalance Bank hat einen Bruch in der Präsentation.

Die beiden Vertreter der Globalance Bank nutzen das Zeitbudget gut aus und präsentieren anhand eines der Marktlage angepassten Vorschlags. Der Portfoliomanager zeichnet das Bild einer Depotführung mit ruhiger Hand. Auffällig ist: Für den Sektor Infrastruktur spricht die Bank einmal von 7,5%, an anderer Stelle von 9,5% erwarteter Rendite. Das irritiert.

Aktien nur Einzeltitel

Die Globalance Bank geht mit 40% Aktienanteil an den Start. Anleihen finden mit 50% Berücksichtigung, Alternative Investitionen mit 10%. Im Bereich der Aktien werden ausschließlich Einzeltitel eingesetzt. In den Anleihen sind überwiegend Staatsanleihen der Peripherie und Anleihen von Banken berücksichtigt.

Das Alternative Segment wird je zur Hälfte über einen Fonds auf Listed Infrastruktur und börsennotierte Private Equity Gesellschaften abgedeckt. Markenzeichen des Verwalters: Alle Anlagen werden vor Investition auf ihre Wirkung in Bezug auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt untersucht. Ein guter Anlagevorschlag, ordentlich vorgetragen.

Bruch in der Argumentation

Infrastruktur als eigenständige Assetklasse anzunehmen, ist allerdings ungewöhnlich; zumal die Bank keine Beteiligungen eingeht. Im Grunde handelt es sich hier um Aktienanlagen, die somit eine 10% höhere Quote haben. Dadurch entsteht ein Bruch in der Argumentation, denn schließlich will die Bank insbesondere mit ihrer strategischen Asset Allocation überzeugen. Auch gelingt es den Bankvertretern nicht klarzumachen, warum sie der Stiftung zwei Portfolien vorstellen, da eins davon nur 50% der Zielausschüttung erreicht.

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Adresse

Globalance Bank AG, Gartenstrasse 16, CH-8002 Zürich

https://www.globalance-bank.com/


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Gesamtfazit:

Der Vorschlag der Schweizer sticht gegenüber vielen Wettbewerbern heraus. Er fokussiert klar auf die Ausschüttungsziele, hat aber einen Schwachpunkt in der Asset-Allocation.

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