Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
2343
HypoVereinsbank 2019: Qualifikation

Mit angezogener Handbremse

Die HypoVereinsbank hat es nicht in die Endauswahl geschafft.
Die HypoVereinsbank liefert viel Anschauungsmaterial, doch leider entspricht das Angebot nicht immer den Wünschen der Kreuzberger Kinderstiftung. Die Bank verliert sich oft im Allgemeinen und bleibt auch beim Anlagevorschlag deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Werte stehen für die HypoVereinsbank eindeutig im Vordergrund. Das wird schnell deutlich beim Blick auf die Präsentation. Dabei ist das Haus nach eigener Einschätzung führend – international, regional und persönlich. Die HypoVereinsbank ist eine der großen privaten Banken in Deutschland und Teil der UniCredit, einer paneuropäischen Bankengruppe mit dem einfachen Geschäftsmodell einer Geschäftsbank und voll integriertem Corporate & Investment Banking. Dabei versucht die Bank, ihr lokales Know How mit internationaler Reichweite zu verbinden.


Die HypoVereinsbank hat zirka 25 Millionen Kunden und ermöglicht diesen einen Zugang zu den hauseigenen Banken in 14 Kernmärkten sowie 18 weiteren Ländern. Das Haus legt Wert auf die Feststellung, trotz des italienischen Gesellschafters, dem 100% der Bank gehören, weiterhin fest in Deutschland verwurzelt zu sein. Die regionale und kulturelle Identität prägt noch immer das Selbstverständnis und Handeln der Bank, so die Selbsteinschätzung.


Ein Partner mit starker regionaler Präsenz


Die Bank sieht es als ihre Aufgabe an, ihren Kunden bei allen Chancen und Herausforderungen des Lebens hilfreich zur Seite zu stehen als verlässlicher Partner rund um das Thema Finanzen, der in allen Geschäftsfeldern mit exzellenten, innovativen und schnellen Lösungen überzeugt.
Die Hypo beschäftigt in Deutschland zirka 12.500 Mitarbeiter in 553 Geschäftsstellen, über eine Stiftungskompetenz verfügt das Haus seit 1998. Die Stiftungsberatung bei der UniCredit Bank AG ist Teil der Vermögens- und Nachfolgeplanung mit über 60 Mitarbeitern. Das betreute Stiftungsvermögen beziffert die HypoVereinsbank auf 6,3 Milliarden Euro, die sich auf 2000 fremde rechtsfähige Stiftungen verteilen. Die durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter in der Abteilung beläuft sich auf zirka 15 Jahre. Dadurch kann auf einen hohen Erfahrungsgrad der einzelnen Mitarbeiter und eingespielte Teams geschlossen werden.


Anlagekonzept mit substanziellen Schwächen


Die HypoVereinsbank liefert eine umfangreiche Präsentation mit einem langen Vorspann, in dem die Prämissen der Bank und der Vermögensverwaltung vorgestellt werden. Dieser Werbeblock ist allerdings ziemlich ausschweifend, erst ab Seite 20 wird es für die Kreuzberger Kinderstiftung interessant.
Leider erfasst die HVB nicht, dass die Kreuzberger Kinderstiftung wert auf eine Verbrauchsreserve legt, welche revolvierend investiert werden soll. Die HypoVereinsbank liefert nur einen Anlagevorschlag, der der Langfristanlage dient, er diesen wichtigen Anlagegesichtspunkt aber außer Acht lässt.


Die Streuung des Vermögens ist zu gering


Das Anlagekonzept selbst ist relativ simpel gestrickt. 56 Prozent der Anlagen erfolgen in Aktien, 28% in Rentenpapiere, 14% werden am Geldmarkt angelegt, weitere 2% sind für Gold reserviert. 52 % des Vermögens wird im Euro investiert, auf den US-Dollar entfallen 30 %.
Das Portfolio wird überwiegend über Einzeltitel aufgebaut. Die Streuung ist relativ gering, zur Ausdifferenzierung werden noch einige Investmentfonds vorgeschlagen. Europa bildet mit über 50% ein starkes Übergewicht im Portfolio.
Gut ist, dass auf die von der Kreuzberger Kinderstiftung gewünschten Nachhaltigkeitskriterien eingegangen wird. Das Rentenportfolio liefert eine Rendite von 1%. Leider wird nicht aufgezeigt, wie hoch die Dividendenrendite der Aktien ausfällt. Auch auf die sonstigen ordentlichen Erträge geht die Bank leider nicht ein. Ein Manko, denn Stiftungskunden achten sehr auf diese Einnahmequelle.


Die Angaben zur erzielbaren Rendite bleiben etwas vage


Einen Stresstest liefert die HVB anhand einer Tabelle. Dort wird gezeigt, dass der maximale Verlust bei relativ hohen minus 30 Prozent liegt. Die von der Stiftung vorgegebene Risikotoleranz von nur 25 Prozent wird mit diesem Anlagevorschlag also verfehlt. Ein gravierender Nachteil, weil hier in einem wesentlichen Bestandteil des Anlagekonzepts die Vorgaben der Kreuzberger Kinderstiftung nicht erfüllt wurden.
Einen Performance-Nachweis, der für die Anforderungen der Kreuzberger Kinderstiftung wichtig ist, findet sich im Anhang. Aber auch hier steckt der Teufel im Detail. Von den vielfältigen Performance-Nachweisen muss man sich einen passenden heraussuchen, da keiner zum Anlageprofil der Kreuzberger Kinderstiftung passt.
Eine Information ist dann aber doch noch interessant. Der beste Zwölf-Monatsanlagezeitraum für eine Aktienanlage wäre in der historischen Rückrechnung von August 2013 bis August 2014 gewesen. Dort hätte sich ein Depot mit einem maximalen Aktienanteil von 50% um 10,0% verbessert. Bei Rentenanlagen unterstellt die Bank eine jährliche Rendite von 1,0%.
Die Kosten der HypoVereinsbank liegen im üblichen Rahmen. Die HypoVereinsbank verlangt für ihre Dienste 0,833% p.a. inkl. MwSt..

Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung
Unterstützung
• bei der Auswahl des Stiftungszweckes
• bei der Konzeption einer Stiftungslösung
• bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
• Anerkennungsverfahren bei Behörden
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung
Unterstützung
• der Koordinierung von Bankverbindungen
• bei Strategiegesprächen
• Unterstützung bei Fundraising
Services im Rahmen der Stiftungsverwaltung
Unterstützung bei
• Rechnungslegung
• Jahresabschluss
• Förderverwaltung
Mitarbeit in Stiftungsgremien
• Nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch im Rahmen von Compliance-Richtlinien
• Keine Gremienmitgliedschaft des Kundesnbetreuers
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
• Nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch
Angebot von Treuhandstiftungen
• Ja, in Kooperation mit der Stiftung Stifter für Stifter in München.
Weitere Services für Stiftungen
• Fachvorträge
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz?
1998
Wie viele fremde Stiftungen betreuen Sie?
2000 mit einem Stiftungsvermögen von 6,3 Milliarden Euro.
Haben Sie eine eigene Stiftung?
Ja, Hypo Kulturstiftung
Mit welchen Stiftungsaufsichtsbehörden hatten Sie bereits zu tun und kennen deren ggf. spezifische Anforderungen?
Je nach Bedarf mit zuständigen Aufsichtsbehörden
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz?
N/A

Stiftungsservices und Transparenz


Wissenswertes

Soziale Kriterien spielen bei der HypoVereinsbank zunehmend eine entscheidende Rolle bei der Geldanlage. Aus diesem Grund können die Kunden auch eine nachhaltige Auswahl von Finanzinstrumenten vorgeben. Die Selektion von nachhaltigen Aktien und Schuldverschreibungen erfolgt dabei über ein Auswahlverwahren der oekomresearch AG, München.


 

Adresse und Ansprechpartner zum Thema Stiftungen:


HypoVereinsbank, Potsdamer Platz 10, 10117 Berlin, Telefon: +49 (0) 30 34 004 – 464, Sandra Bührke-Olbrich, Direktorin Stiftungsmanagement, +49 89 378-3324181, sandra.buehrke-olbrich(at)unicredit.de

Mehr aus Rating

Mehr erfahren zum Rating Stiftungsmanager 2019

Fazit


Insgesamt liefert die HypoVereinsbank ein Konzept von der Stange und bleibt deswegen im Ranking auf einem hinteren Platz hängen. Das Anlagekonzept kann nicht recht überzeugen, einige angefragte Parameter werden nicht beantwortet. Wettbewerber der HypoVereinbank zeigen hier deutlich mehr Einsatz.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Deutsches Weininstitut kürt Weingastronomien

Deutsche Weine an besonderen Locations

Weinflaschen mit Korken. © MmeEmil / Getty Images / iStock
Gerade zum Jahresausklang beginnt die Suchen nach guten Locations für Weihnachtsfeiern oder Neujahrsfeste. Wer ganz besonders gute Weingastronomien sucht, kann sich jetzt an den vom Deutschen Weininstitut gekürten Siegern orientieren. FUCHSBRIEFE stellt die Gewinner vor.
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chinas Deflation und die Auswirkungen auf unsere Preise

Wie lange profitiert der Westen von importierter Deflation?

Aufgestapelte Container, linker Stapel mit chinesischer Flagge, rechter mit US-Flagge. © narvikk / Getty Images / iStock
Die Preisentwicklung in den USA und im Euroraum hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung Chinas ab. Der Rückgang der Preissteigerungsraten in den vergangenen Monaten liegt zu einem Gutteil an „importierter Deflation“. Davon werden beide Währungsräume voraussichtlich auch 2024 profitieren. Doch auf mittlere Sicht ist Vorsicht geboten. Das Pendel dürfte zurückschlagen.
  • Fuchs plus
  • Der Anlagevorschlag in TOPS 2024

Lackmustest für die Beratung

Der Anlagevorschlag ist der Lackmustest jeder Beratung. Er zeigt, ob der Kunde richtig verstanden wurde, ob dessen zentrale Wünsche vom Berater korrekt erfasst worden sind und ob sie passgenau umgesetzt werden. Hier hat es in diesem Jahr oftmals gehapert.
  • Fuchs plus
  • Chancen in der unterbewerteten Krone

Norges Bank hat noch Handlungsbedarf

Banknoten, 200 Norwegische Kronen. © Norges Bank
Anleger, die nach einer aussichtsreichen Anlagewährung Ausschau halten, sehen sich die Norwegische Krone an. Denn die Inflationsrate, die Konjunkturdaten und sogar die Lachs-Preise liefern eine interessante Indikation, meint FUCHS-Devisen.
Zum Seitenanfang