Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
0,00 €
2145
M.M.Warburg & CO (AG & Co.) Kommanditgesellschaft auf Aktien, Stiftungsmanagement 2021, Qualifikation

Passabel, aber kein Meisterstück

Wie schlägt sich die M.M. Warburg im Markttest Stiftung? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
M.M Warburg zeichnet sich durch eine langjährige Stiftungserfahrung aus - mit eigenen Stiftungen, aber auch mit fremden. So darf erwartet werden, dass der Anlagevorschlag für die Deutsche Kinderhospiz Stiftung höchsten Anforderungen entspricht.
Der Warburg-Konzern ist in Deutschland an zehn Standorten sowie in der Schweiz mit einer Niederlassung in Zürich aktiv. Hauptsitz ist Hamburg. M.M. Warburg blickt auf eine langjährige Stiftungskompetenz zurück, ist zu erfahren. Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde die erste eigene Stiftung ins Leben gerufen.

Die Bank bezeichnet die Verwaltung von Stiftungsvermögen als einen Kernbereich ihrer Geschäftstätigkeit. Als Referenzen nennt sie die Bürgerstiftung Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung, die Stiftung Elbphilharmonie sowie die Stiftung zur Förderung des Thalia Theater Hamburg. Soziale Stiftungen wie die Deutsche Kinderhospiz Stiftung sind in dieser Aufzählung nicht dabei.

Aktives Management

Das Anlageuniversum von Warburg besteht aus Aktien und Anleihen, in beiden Fällen vorwiegend aus Europa. Entsprechend wird der Anlagevorschlag maximal 10 Prozent Fremdwährungen beinhalten. Beachtet wird die Nachhaltigkeitssystematik des Hauses, so dass 50 bis 70 Wertpapiere in das Portfolio aufgenommen werden. Angewendet werde ein aktives Management von Einzelwerten, Branchen, Regionen, Bonitäten und Laufzeiten sowie ein laufendes Risikomanagement.

In Aussicht gestellt wird eine Rendite von 3,4 Prozent p.a. bei einer Volatilität in Höhe von 7,6 Prozent. Die folgende Tabelle, die mit „Strategische Asset Allokation“ überschrieben ist und die „Grundpfeiler des Anlageerfolges“ beinhalten soll, ist für den Leser, der als Stiftungsvorstand zwar über ein gewisses, aber eben nur laienhaftes Wissen verfügt, nicht recht verständlich. Die Schrift ist zu klein, es wirkt alles irgendwie hineinkopiert. Das machen andere Banken mit einer Grafik deutlich besser.

Direktinvestments bevorzugt

Die aktuelle Ausrichtung des Portfolios soll offenbar aus 34 Prozent Aktien und 66 Prozent Anleihen bestehen. Bei den Aktien betreffen 94 Prozent Europa und sechs Prozent USA. Man bevorzuge Direktinvestments in Aktieneinzeltitel statt in Aktienfonds und -zertifikate, ist zu erfahren. Emerging Market-Fonds werden nicht gewichtet.

Ökonomische Parameter werden durch Nachhaltigkeitsrisiken ergänzt, so dass Aktien ständig auf Nachhaltigkeit überprüft werden. Auf Anleihenseite werden Unternehmensanleihen mit 68 Prozent favorisiert. 28 Prozent Staatsanleihen und acht Prozent Mikrofinanz vervollständigen das Ganze.

Fragen zur Ausschüttung

Mit dieser Aufstellung können 1,75 Prozent pro Jahr an Ausschüttungen realisiert werden, was in Summe 35.000 Euro vor Kosten bedeuten würde. Sehr viel bleibt da am Ende wahrscheinlich nicht übrig, vermutet der Leser.

Historisch betrachtet hat ein vergleichbares Portfolio mit 40 Prozent Aktien in den vergangenen drei Jahren – weiter zurück reicht die Betrachtung nicht – jährlich durchschnittlich 3,61 Prozent Rendite gebracht, Ausschüttungen waren in einer Größenordnung von 3,4 Prozent pro Jahr möglich. Warum bei dem Portfolio für die Stiftung dann nur 1,75 Prozent – also die Hälfte - erwartet werden, erschließt sich nicht so recht.

Verweis auf Musterreporting

Damit ist der Anlagevorschlag offenbar fertig erklärt. Das ist bei einer Gesamtlänge des Vorschlags von 50 Seiten doch relativ kurz. Aber es wird noch ein Musterreporting in Aussicht gestellt, welches die europäische Stiftungsstrategie von Warburg verdeutlichen soll. Wo das Reporting zu finden ist, geht aus dem Inhaltsverzeichnis allerdings nicht hervor. Das fördert das Gesamtverständnis nicht.

Und damit ist der Vorschlag schon bei den Kosten angekommen. Die seien „fair und transparent“ wird versprochen. Es handelt sich um eine Pauschalvergütung in Höhe von 0,8 Prozent plus Mehrwertsteuer. Diese werden je zur Hälfte für die Verwaltung und die Transaktionen verwendet. Vermittlungs- und Bestandspflegeprovisionen von Fonds werden komplett an die Stiftung ausgekehrt.

Investmentprozess und Nachhaltigkeit am Schluss

An dieser Stelle wird nun den Investmentprozess des Instituts erklärt. Diese Reihenfolge wirkt irgendwie unglücklich, denn nachdem der Vorschlag und die Kosten besprochen sind, ist irgendwie die Luft raus, was die Aufmerksamkeit des Lesers betrifft.

Hier werden das Research verdeutlicht, die Verantwortlichkeiten innerhalb des Hauses verdeutlicht, die Vorteile von quantitativer und qualitativer Prüfung im Rahmen der Taktischen Allokation, der Auswahlprozess bei Aktien, Renten und Fonds und dergleichen. Nicht uninteressant, aber das hätte der Leser gern gewusst, bevor er sich mit dem Anlagevorschlag auseinandergesetzt hat.

Anschauliche Erklärung

Auch die Nachhaltigkeitsmethodik wird quasi im Nachgang erklärt. Dabei stützt man sich auf absolute Ausschlusskriterien, auf externes Research in Form des MSCI ESG-Ratings sowie anderer anerkannter Indizes und Indikatoren und auf eigene Analysen.

Es wurde, wird noch erklärt, ein mehrstufiger Filter entwickelt, um etwa kontroverse Geschäftsaktivitäten ab einem bestimmten Umsatzanteil zu vermeiden. Beispielhaft wird die Anwendung der Nachhaltigkeitsmethodik am Euro Stoxx 50 demonstriert. Von den 50 Werten bleiben schließlich nur 22 übrig. Das ist sehr anschaulich.

2021 (TOPs 2021) Beratungsgespräch Ein sympathisches Gespräch voller Überraschungen im Shop
2019 (TOPS 2020) Beratungsgespräch Nettes Gespräch, geringer Mehrwert bei der Hamburger Privatbank Warburg im Shop
2018 (TOPs 2019) Qualifikation Vertane Zeit im Shop
2017 (TOPs 2018) Qualifikation M.M. Warburg & CO mit klarer Haltung und guter Beratung im Shop
2016 (TOPS 2017) Qualifikation M.M. Warburg: Bella figura im Shop
2016 (TOPs 2017) Vermögensstrategie & Portfolioqualität Viel Papier, weniger Aussagekraft im Shop
2016 (TOPs 2017) Beratungsgespräch Etwas zu lässig im Shop
2015 (TOPs 2016) Beratungsgespräch Zeitraubende Beratung in Beamtenmanier im Shop

Adresse

M.M.Warburg & CO (AG & Co.) Kommanditgesellschaft auf Aktien

Ferdinandstraße 75

20095 Hamburg

 

Website: www.mmwarburg.de/de/institutionelle-kunden/

 

Ansprechpartner

Inga Edler

Abteilungsdirektorin

0221 27294 11

iedler@mmwarburg.com

 

Stephan Hintze

Vermögensverwaltung

040 3282 2196

 

Fazit: Der Vorschlag von M.M. Warburg ist sicher nicht schlecht, aber er reißt den Leser auch nicht gerade vom Hocker. Vieles wird erklärt, manches bleibt aber auch im Dunkeln bzw. unverständlich. Man hätte sich hier und da ein wenige mehr Hinwendung zu den Stiftungsthemen gewünscht. Ein uneingeschränktes Ja zur Endrunde kann es daher nicht geben.

Ein abschließendes Urteil zum Einzug in die Endrunde gibt es noch nicht.

Mehr erfahren zum Stiftungsmanager-Rating

  • FUCHS Ratings aktuell
  • Mehr erfahren zum Rating Stiftungsmanager 2021
  • Worum es beim Stiftungsmanager-Rating 2021 geht
  • Wie wir werten
  • Bisher erschienene Reporte zum Thema finden Sie in unserem Shop
  • Weitere Artikel finden Sie in den Rating News
  • Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Die ewige Bestenliste der Vermögensmanager für Stiftungen 2025

Klasse mit Kontinuität: Wo Stiftungen richtig liegen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Beständig besser statt einmal glänzen: So lässt sich die diesjährige Auswertung der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz zusammenfassen. Denn in der Welt der Stiftungen zählen nicht nur punktuelle Glanzleistungen, sondern vor allem langfristige Kompetenz, strategische Passung und Verlässlichkeit. Genau das bildet die Ewige Bestenliste 2025 ab – und sie bringt Bewegung in bekannte Verhältnisse.
  • Mit Merz aufs falsche Pferd gesetzt

Politik in der Schieflage

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Zurück aus dem Urlaub zeigt sich FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber ein Deutschland im Wandel – doch zu vieles geht politisch weiter in die falsche Richtung. Politische Gegner sollen mit juristischen Mitteln ausgeschaltet, das Verfassungsgericht durch Personalrochaden auf Linie gebracht werden. Der Haushaltsentwurf ist Beweis für ein weiteres gebrochenes Versprechen der Regierung: deutlich mehr zu investieren. Viele Unternehmer nicken das ab, weil die Konjunktur etwas anzieht. Ein Fehler.
  • Fuchs plus
  • Die transparentesten Stiftungsmanager 2025

Transparenz im Fokus: Wie Vermögensverwalter für Stiftungen mit Offenheit und Klarheit nachhaltiges Vertrauen schaffen

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Die Stiftung Denkmalpflege Hamburg schrieb 75 Anbieter an und bat sie um eine Anlageidee. 32 Anbieter reagierten mit einem Anlagevorschlag, während 15 Institute schriftlich absagten. Die übrigen Vermögensverwalter lehnten entweder telefonisch ab oder antworteten gar nicht auf das Anschreiben. Handelte es sich bei diesem Verhalten um fehlende Transparenz, Desinteresse oder ein Kommunikationsdefizit?
Neueste Artikel
  • Performance-Projekt 5 in KW 27: Gewinner, Verlierer und Transaktionen

Ruhige Woche im Performance-Projekt 5: Benchmark Depot handelt, Banken bleiben passiv

Illustriert mit Canva und ChatGPT
In der Kalenderwoche 27 blieb es im Performance-Projekt 5, bei dem sich Portfolios aus vermögensverwaltenden Fonds einzelner Anbieter mit einem ETF-Benchmark Portfolio messen – weitgehend ruhig. Während das Benchmark Depot zwei ETF-Transaktionen tätigte, verzichteten alle teilnehmenden Banken auf Handelsaktivitäten. Im Wochenvergleich zeigen sich dennoch klare Gewinner und Verlierer – wir analysieren die Entwicklungen und geben einen Ausblick für Anleger.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen: Die KSW im Beauty Contest

KSW Vermögensverwaltung AG überzeugt leider ohne Immobilienbewertung

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Der Vermögensverwalter KSW hat mit seinem Anlagevorschlag bei der Jury, bestehend aus der Stiftung Denkmalpflege Hamburg und der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, den fünften Platz erreicht. Das Konzept überzeugt durch einen defensiven Ansatz, global gestreutes Portfolio und klare Risikomanagement-Strategien. Die Jury lobt die Transparenz und das strukturierte Vorgehen, äußert jedoch auch Kritik an Zielerreichung und Benchmark-Interpretation.
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Wasserstoffaktien

US-Wasserstoff-Aktien profitieren vom Big Beautyful Bill

picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach
Wasserstoff steht im Fokus des zukünftigen Energie-Mixes in Deutschland, trotz gemischter Nachrichten. Die Bundesregierung fördert Projekte, um bis 2030 mindestens 10 Gigawatt Kapazität zu erreichen. Auch die EU plant Investitionen in Milliardenhöhe. In den USA erhält die Branche durch Trumps „Big Beautiful Bill“ unerwartet Unterstützung. FUCHS-Kapital analysiert die Chancen von Wasserstoff-Aktien.
Zum Seitenanfang