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quantagon financial advisors GmbH, Stiftungsmanagement 2019: Qualifikation

Passabel im Ansatz, Lücken im Detail

Die quantagon financial advisors GmbH hat es nicht in die Endauswahl geschafft.
Insgesamt ist der Auftritt der quantagon financial advisors GmbH wenig aufsehenerregend – weder in positiver noch in negativer Hinsicht. Zwar liefert die Vermögensverwaltung einen Vorschlag mit passablem Ansatz ab. Doch daneben gibt es zu viele Ungereimtheiten und Lücken.

Die quantagon financial advisors GmbH verrät auf ihrer Website nicht sehr viel über ihr Engagement für Stiftungen und Stifter. Eigentlich gar nichts. Der ganze Auftritt wirkt wenig professionell und – positiv ausgedrückt – lakonisch. Die Landing Page stammt aus dem Jahr 2013 – das ist mittlerweile sechs Jahr her. Das wirkt nicht sonderlich vertrauenerweckend.

Was Stiftungskompetenz betrifft, wirbt man in den Transparenzinformationen ausschließlich mit der Person von Karl-Heinz Nagel, einem der Geschäftsführer von quantagon. Der ist gleichzeitig Geschäftsführer der KANA Stiftungs- und Vermögensberatung und bringt über diesen Weg Expertise ins Unternehmen. Nur leider ist das für den interessierten User, zumindest wenn er Laie ist, auf der Website nicht erkennbar. Wer sich über diesen Zugang dem Unternehmen nähert, hat erst einmal das Nachsehen.

Bewertung Anlagevorschlag


quantagon financial advisors GmbH sendet ein ausführliches Anschreiben mit Erläuterungen und ihrem Vorschlag, überschrieben mit „Regelmäßige Erträge – Begrenztes Risiko". Das Haus teilt das Vermögen der Stiftung in Grundstock und Verbrauchsreserve ein und liefert entsprechend zwei Anlagevorschläge. Der Grundstock soll mithilfe von ETFs umgesetzt werden. Konkrete Quoten teilt die GmbH jedoch nicht mit. Stattdessen werden Bandbreiten genannt: 0 bis 60% Aktien, 40 bis 100% Renten.

Das Haus möchte mit Laufzeitensteuerung und flexibel arbeiten. Dazu ermöglicht es einen Rückblick, der zeigt, dass je nach Gebührenmodell (mit oder ohne Performance-Fee) zwischen 9,92 und 11,03% pro Jahr verdient wurden. Doch leider geht das Haus auf die Ausschüttungserwartungen der Stiftung nicht ein. Was zu erkennen ist: Der maximale Verlust liegt wie gewünscht unter -25%.

Breite Streuung der Erträge


Die Verbrauchsreserve wird wie folgt aufgestellt: 10% Kasse, 0 bis 20% Aktien, 70 bis 90% Renten. In einer sehr langfristigen Rückrechnung (bis 1999) sehen wir hohe Renditen, die erzielt wurden - nämlich 7,1 % p.a.. Interessant ist zu sehen, dass besonders in der Finanzkrise sehr hohe Renditen erzielt wurden. Während der Dax um 40 % im Jahr 2008 fiel, steig die Verbrauchsreserve um über 13 %. In den letzten Jahren wurden aber keine vergleichbaren Ergebnisse erzielt. Für 2018 werden (für das Rumpfjahr) sogar minus 3,2 % ausgewiesen. Das erste Jahr mit einem negativen Ergebnis.
Quantagon setzt für die Strategien ausschüttende Indexfonds ein und schafft damit eine breitere Streuung der Anlage und folglich auch der Ertragsquellen. Um die Laufzeiten von Anleihen zu steuern, kommen zwei Bund-Future-Fonds dazu, einer für steigende, der andere für fallende Kurse. Dennoch: So richtig findet sich die Stiftung in dem Vorschlag nicht wieder, da z. B. auf die Themen Nachhaltigkeit, ordentliche Erträge und Risiken hinsichtlich der Verbrauchsreserve nicht eingegangen wird. Das haben viele Wettbewerber deutlich besser präsentiert.

Keine internationale Diversifizierung


Auffallend ist die starke Betonung der europäischen Aktien für das Trendfolgemodell, das den Hauptteil unserer Anlage ausmachen soll. Eine internationale Diversifizierung findet so statt, statt dessen wird im Aktienbereich der Trend „gespielt". Gut und ehrlich: Das Haus betont im Anschreiben seinen stark regelbasierten Ansatz und weist auch auf die Risiken hin, den ein trendbasierter Ansatz haben kann, nämlich zu spät zu kaufen oder zu spät zu verkaufen.

Der Vermögensberater übermittelt einen Performance-Nachweis zu vergleichbaren Mandaten seit Ende 2016. Der Grundstock hätte 2,93% p.a. verdient, wohingegen die Verbrauchsreserve rund 0,64% p.a. im Plus ist. Details zu einer Anlagerichtlinie finden wir nicht, auch nicht zum Thema „Nachhaltigkeit". Das Haus kann uns – so die Mitteilung – dabei aber unterstützen.

All-In kostet die Leistung für den Grundstock 0,75% fix zzgl. MwSt. oder 0,50% zzgl. 15% Performance-Fee über 4% Rendite pro Jahr. Die Verbrauchsreserve soll 0,50% zzgl. MwSt. pro Jahr kosten.

Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung
Unterstützung
... während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
... bei der Auswahl des Stiftungszweckes
... bei der Konzeption einer Stiftungslösung
... bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
quantagon arbeiten dabei mit Spezialisten für die jeweiligen Fachgebiete zusammen.
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung
Unterstützung
... bei der Koordinierung von Bankverbindungen
...beim Fundraising
...bei Strategiegesprächen
... Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht
mit den Mitarbeitern der Bank.
quantagon ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschlands und hat dessen Ehrenkodex unterzeichnet. Man bietet den Kunden den Zugang zu den Kooperationsbanken. Dabei werden alle ausgehandelten Konditionsvorteile vollständig an den Kunden weitergegeben.
Services im Rahmen der Stiftungsverwaltung
Unterstützung bei
... Rechnungslegung
... Jahresabschluss
quantagon arbeitet dabei mit berufsständischen Kooperationspartnern zusammen.
Mitarbeit in Stiftungsgremien
Auf Wunsch einer Stiftung arbeitet quantagon in Gremien der Stiftung mit, mit eigenen Mitarbeitern.
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
quantagon unterstützt die Geschäftsführung einer Stiftung, wobei auf klare Trennung der Aufgabenfelder geachtet wird.
Angebot von Treuhandstiftungen
Ja, mit externer Treuhänderin
Weitere Services für Stiftungen
- Kooperation mit MLP im Bereich Stiftungsgründung, Stiftungsberatung und Altersvorsorge,
- gemeinsam mit der Deutschen Stiftungsagentur Neuss Allokationsberatung, Durationssteuerung und Risikomanagement
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz?
Obwohl die quantagon financial advisors GmbH erst seit 2010 existiert, reklamiert sie Stiftungserfahrung in Person ihres Geschäftsführers Karl-Heinz Nagel seit 2002 für sich. Der Vermögensverwalter erklärt: Im Januar 2014 wurde die Stiftungskompetenz der KANA Vermögensmanagement GmbH in die quantagon eingebracht. Sie wird von Karl-Heinz Nagel dargestellt, der von 1992 bis 2000 für Delbrück und Co. Privatbankiers in München mit dem Schwerpunkt Vermögensplanung und Stiftungen tätig war, sowie von 2000 bis 2002 für die Delbrück Asset Management GmbH mit dem Schwerpunkt Stiftungen und NPO's. Seit dem Jahr 2002 arbeitete Nagel als Geschäftsführer der KANA Vermögensmanagement GmbH. Die Gesellschaft ist auf die Beratung und Betreuung von Stiftungen und NPO's ausgerichtet und berät Banken und Kapitalanlagegesellschaften bei der Produkterstellung. Die Vermögensverwaltung wird seit Januar 2014 über die quantagon financial advisors GmbH dargestellt.
Wie viele fremde Stiftungen betreuen Sie?
Der Vermögensverwalter betreut 12 fremde Stiftungen mit einem Anlagevermögen von 20 Millionen Euro.
Haben Sie eine eigene Stiftung?
Nein. Karl-Heinz Nagel ist Stiftungsvorstand der Stiftung Camphill Lebensgemeinschaften Rheinland Pfalz und arbeitet als ehrenamtliches Mitglied in verschiedenen Stiftungen, die nicht die Vermögensverwaltung von quantagon nutzen.
Mit welchen Stiftungsaufsichtsbehörden hatten Sie bereits zu tun und kennen deren ggf. spezifische Anforderungen?
Regierung von Oberfranken, München, Amberg, Köln
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz?
Salierstraße 31, 67105 Schifferstadt, Karl-Heinz Nagel

Stiftungsservices und Transparenz


Wissenswertes

quantagon financial advisors GmbH bietet Anlageberatung und Finanzportfolioverwaltung, bevorzugt als Portfoliosteuerung auf Basis proprietärer Anlagestrategien für institutionelle Investoren. So lautet die Darstellung des eigenen Geschäftsmodells auf der Website. Die regelbasierten Anlagekonzepte seien Eigenentwicklungen und folgen der Grundphilosophie „Transparente Ansätze für nachhaltigen Anlageerfolg".

Der Investmentprozess konzentriere sich auf regelbasierte, computergestützte Verfahren zur Allokation von Anlageklassen und auf aktives Rentenmanagement. Aktive Anlagestrategien mit Verlustbegrenzung und deren konsistente Umsetzung würden zu einer deutlichen Komplexitäts- und Risikoreduktion gegenüber vielen klassischen Investmentansätzen führen.

Erfahrung in quantitativer Produktsteuerung


Die beiden Gesellschafter-Geschäftsführer, ist weiter zu erfahren, verfügen über langjährige Erfahrungen im Bereich der quantitativen Produktsteuerung und des aktiven Fondsmanagements. Der Vertrieb werde durch einen dritten Geschäftsführer unterstützt.

Zusammen mit den Geschäftspartnern – u.a. Vertriebspartner, Kapitalanlagegesellschaften und Depotbank – erfolge die kundenspezifische Anlageberatung und deren Umsetzung in einem nach Kernkompetenzen strukturierten effizienten und schlanken Investmentprozess.

Komplettlösungen werden versprochen

 


Man erarbeite auf Basis des Risiko-/Ertragsprofils des Kunden und dessen Anlagerichtlinien eine individuelle und professionelle Anlagelösung, so das weitere Versprechen, Komplettlösungen für neu anzulegende oder neu zu strukturierende Vermögen sowie Absicherungsstrategien, auch für bereits bestehende Vermögen. Der eigene regelbasierter Ansatz ließe sich auf viele Assetklassen anwenden.

Im Bereich Strategieportfolio bietet quantagon eine Vielzahl an Anlagestrategien mit nachhaltigem Diversifikationspotential. Jede Strategie könne an individuelle Risiko- /Ertragsanforderungen angepasst werden. Die aktive Anlagensteuerung gehe vom Grundsatz „Chancen nutzen, Risiken reduzieren" aus.

Balance von Chance und Risiko

Bei der Entwicklung der Strategien stünde entsprechend die Balance von Chance und Risiko im Fokus. Die Vermeidung hoher Wertverluste und länger andauernder Verlustperioden seien zentrale Zielgrößen der Strategieoptimierungen.

Die angewandte proprietäre Trendfolgesystematik generiere eindeutige Kauf- und Verkaufssignale, deren konsequente und systematische Umsetzung die Grundlage einer disziplinierten Risikosteuerung bilden. Als maßgebliche Risikokennzahl wird der Drawdown genannt.

Zudem wird auf den wesentlichen Vorteil der ausschließlich trendbasierten Risikosteuerung – die konsequente Neupositionierung nach Trendwechseln und die daraus resultierende zeitnahe Partizipation bzw. Absicherung – hingewiesen.


 

Adresse und Ansprechpartner zum Thema Stiftungen:


quantagon financial advisors GmbH, Mainzer Landstraße 49, 60329 Frankfurt am Main, Deutschland, Karl-Heinz Nagel, Geschäftsführer, Tel.: 0049 6235 457 468; karl-heinz.nagel(at)quantagon.de

Mehr aus Rating

Mehr erfahren zum Rating Stiftungsmanager 2019

Fazit


Die quantagon financial advisors GmbH zeigt einen trendbasierten Ansatz. Im Wettbewerbsvergleich fällt das Unternehmen deutlich zurück, denn andere Häuser sind konkreter z. B. bei den Themen Nachhaltigkeit und Ausschüttungsplanung und können sich so überzeugender präsentieren.

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