Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
1048
Sal. Oppenheim | Stiftungsvermögen 2017 | Qualifikationsrunde Angebotsabgabe

Sal. Oppenheim: Mit Stiftungsangebot knapp das Etappenziel erreicht

Hat sich qualifiziert: Sal. Oppenheim
Das Traditionshaus Sal. Oppenheim bewirbt sich mit einem sehr ausführlichen und gut strukturierten Vorschlag um das Mandat der Thussi-Drexler-Stiftung. Ein Haar in der Suppe ist dennoch zu finden.

Sal. Oppenheim: Unter Sachsenhausen 4, 50667 Köln
www.oppenheim.de

Das ist mal eine Historie! Im Jahr 1824 hat Sal. Oppenheim das erste Mal eine Stiftung beraten. Zumindest hat es das Haus so urkundlich dokumentiert. Seit dieser Zeit ist auch die Eigentümerfamilie des Hauses selbst als Stifterin oder Zustifterin aktiv. Mäzenatentum spielt in der Geschichte des Bankhauses also eine bedeutende Rolle. Dass somit das Geschäftsfeld Stiftungen kontinuierlich entwickelt wurde, ist nur folgerichtig. Heute ist Sal. Oppenheim mit 360 Mitarbeitern an sieben Standorten aktiv. In allen Niederlassungen wird auch Stiftungsberatung angeboten. Weil Stiftungen für das Haus eine wichtige Kundengruppe sind, hält Oppenheim an allen Standorten auch lokale Fachkompetenz vor. Diese Mitarbeiter, die neben ihren Erfahrungen und Fähigkeiten auch eine persönliche, hohe Affinität zur Philanthropie haben, arbeiten stets eng mit dem zentralen Bereich Stiftungsmanagement in Köln zusammen. Insgesamt stehen zwölf auf Stiftungen spezialisierte Mitarbeiter bei Sal. Oppenheim zur Verfügung.

Das Angebot

Sal. Oppenheim stürzt sich mit großer Lust in die Aufgabe. Noch bevor ein Anlagevorschlag eingereicht wird, erreicht uns eine E-Mail mit etlichen sehr konkreten Nachfragen zu den Annahmen und Wünschen der Stiftung. Diese werden selbstverständlich beantwortet – und Sal. Oppenheim legt los.  Bereits im Anschreiben zum eigentlichen Anlagevorschlag weist die Bank auf einige Zielkonflikte der Stiftung hin. Insbesondere das Spannungsfeld von Kapitalerhalt und angestrebten Ausschüttungen wird diskutiert. Außerdem sensibilisiert Sal. Oppenheim dafür, dass zunächst nicht festgehalten wurde, ob das Vermögen real – also nach Kosten, Ausschüttungen für den Stiftungszweck und Inflation – erhalten werden soll. Dies, so die Offerte, sollte in einem weiteren persönlichen Gespräch diskutiert werden.  Das Haus weist ebenfalls darauf hin, dass nicht abschließend geklärt ist, ob und wie lange die bereits angelegten Festgelder gebunden sind. Darum trifft Sal. Oppenheim die Annahme, für den Anlagevorschlag über das gesamte Vermögen verfügen zu können.

Umfangreiches Kompendium

Der konkrete Anlagevorschlag für die Thussi-Drexler-Stiftung kommt als fast 80-seitiges Kompendium daher. Nach der Ausarbeitung der Aufgabenstellung wird der Investmentansatz dargestellt und die aktuelle Marktlage erläutert.  Anschließend wird sehr ausführlich die Anlage- und Risikostrategie vorgestellt. Sal. Oppenheim macht sehr deutlich, dass eine höhere Aktienquote nötig ist, um die ambitionierten Stiftungsziele zu realisieren. Um eine Zielrendite von 3,5% erreichbar zu machen, müssen demnach erheblich erhöhte Kurs- und somit Wertschwankungen akzeptiert werden. Durch das Abfedern des Risikos entwickelt Sal. Oppenheim dann eine Werterhaltungsstrategie. 

Knappes Votum für Endrundenteilnahme

Insgesamt kommt der Anlagevorschlag sehr gut aufbereitet daher. Die Renditeerwartungen werden für 1, 5 und 10 Jahre gut übersichtlich ausgewiesen. Auch die Auseinandersetzung mit den Risiken und Zielen der Stiftung gefällt. Insgesamt ist das vorgeschlagene Portfolio sehr gut und breit diversifiziert und bedient auch den Nachhaltigkeitsansatz ordentlich. Der Preis von 0,75% zzgl. Umsatzsteuer geht in Ordnung. Auffallend ist allerdings der im Marktvergleich hohe Anteil an Alternativen Investments (Hedgefonds). Besondere Stiftungsexpertise, wie sie Wettbewerber gezeigt haben, kommt aus dem Anlagevorschlag nicht hervor. Knapp fällt das Votum für die Teilnahme am Beauty Contest aus, aber zu den ersten Zehn zählt das Haus am Ende doch.

Hinweis: Sal. Oppenheim nimmt am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Informationen

Sal. Oppenheim ist für das Stiftungsmanagement sehr gut aufgestellt. Die Betreuung von Stiftungen erfolgt an allen Standorten. Insgesamt 12 Spezialisten, deren durchschnittliche Verweildauer im Unternehmen immerhin zehn Jahre beträgt, beschäftigen sich mit Stiftungen. Vorbildlich ist das Wissens-Management von Oppenheim. Dessen Ziel ist es, das gesammelte Know-how unabhängig von Personen und Standorten zu erhalten und Kunden zur Verfügung zu stellen. Um das zu erreichen, führen beispielsweise immer zwei Betreuer die Gespräche durch (Tandem). Außerdem gibt es regelmäßige „Best-practice“-Workshops. Das hilft den Experten, auch von anderen Fällen zu lernen und Kunden somit immer vom Wissen des „gesamten Hauses“ profitieren zu lassen.

Serviceangebot für Stiftungen

Sal. Oppenheim bietet Unterstützung sowohl während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden, als auch bei der Auswahl des Stiftungszweckes, bei der Konzeption einer Stiftungslösung und bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung. Zudem unterstützt das Haus bei der Koordinierung von Bankverbindungen, beim Fundraising, Strategiegesprächen und bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information. Rechnungslegung, Jahresabschluss und Förderverwaltung gehören ebenfalls zum Serviceangebot. Fallbezogen arbeite man dazu mit spezialisierten externen Beratern zusammen. Auch arbeiten Mitarbeiter des Hauses in Stiftungsgremien mit. Darüber hinaus gibt es Unterstützung im Finanzmanagement, Hilfestellung bei der Erstellung von Anlagerichtlinien und die Nachhaltigkeitsanalyse bestehender Stiftungsportfolios.

Fazit: Sal. Oppenheim liefert ein weiteres Mal einen sehr ordentlichen Anlagevorschlag ab. Es reicht sogar knapp für die Qualifikation unter die Top-10 und damit für die Endauswahl.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Falsche "Fairsprechen" entlarven

Unis basteln Greenwashing-Indikator

Viele Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit, einige mogeln dabei aber auch. Das nennt sich Greenwashing und ist ein Image-Risiko. In einem Forschungsprojekt soll nun ein Greenwashing-Indikator entwickelt werden.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Rendite vom anderen Ende der Welt

Aktien aus Neuseeland

Neuseeland liegt am anderen Ende der Welt - und darum selten in den Depots deutscher Anleger. Dabei bieten die Aktien aus dem vielseitigen Land durchaus attraktive Renditen. Nun kommen auch noch Chancen auf Währungsgewinne dazu. FUCHS-Kapital stellt Ihnen aussichtsreiche Aktien mit doppeltem Rendite-Hebel vor.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof urteilte zu verdeckter Gewinnausschütung

Irrtum ist keine vGA

Verdeckte Gewinnausschüttungen (vGA) können nur bewusst vollzogen werden, nicht aber durch einen Irrtum entstehen. Das ist die Stoßrichtung des Bundesfinanzhofes. Der musste in einem Fall urteilen, in dem einem Gesellschafter unwissentlich Vorteile gewährt wurden.
  • Fuchs plus
  • Teilentgeltlicher Verkauf von GmbH-Anteilen an Angehörige

Verkauf unter Wert ist steuerlich aufzuteilen

Wer GmbH-Anteile unter seinen Anschaffungskosten verkauft, muss den Verkauf steuerlich betrachtet aufteilen. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Das Urteil hat Folgen für Verkäufer, deren Gewinn dadurch höher ausfällt.
Zum Seitenanfang