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Von der Heydt & Co. AG im Rating Stiftungsvermögen 2017

Von der Heydt schlüsselt die Ausschüttungen zu wenig auf.

Nicht qualifiziert: von der Heydt & Co. AG
Die von der Heydt waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine bedeutende Bankiersfamilie, deren Spuren in Berlin noch heute zu finden sind. Der Anlagevorschlag zeugt weniger von den glorreichen Zeiten, die Ausschüttungen sind kaum nachvollziehbar.

von der Heydt & Co. AG
Braubachstr. 36 60311 Frankfurt a. M.
www.vonderheydt-co.de

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat einen prächtigen Amtssitz: Die Villa von der Heydt. Die Villa steht im Berliner Bezirk Tiergarten. Benannt wurde sie nach ihrem Auftraggeber, August Freiherr von der Heydt. Dieser war Minister im letzten preußischen Kabinett Bismarcks vor der Reichsgründung. Außerdem leitete er die von seinem Großvater gegründete Bank von der Heydt-Kersten.
Nicht so prächtig wie die klassizistische Villa ist der Anlagevorschlag der Bank von der Heydt. Der Anlagevorschlag ist zu wenig konkret, besonders was die Ausschüttungen angeht.

Das Angebot

Von der Heydt empfiehlt eine breite Diversifizierung des Kapitals. 20% des Stiftungsvermögens soll in internationale Aktien investiert werden, 40% in Renten und 25% in alternative Investments. Bei den Aktien erwartet die Bank eine Rendite von 6%, bei den Renten 4,5% und bei den alternativen Investments wird mit 5% Rendite gerechnet. Dies bedeutet 4,25% für das gesamte Portfolio vor Kosten. 

Das Aktienportfolio soll zur Hälfte in Einzelwerte investiert werden, zur anderen Hälfte in Fonds. Das Einzelwerte-Portfolio soll aktiv gemanagt werden. Das aktuelle Portfolio enthält 9% europäische Aktien und 1% US-amerikanische. Je 5% der Vermögens sollen in zwei Fonds investiert werden. Der erste Fonds investiert in europäische Dividendentitel des Small- und Mid Cap-Segments, der zweite in Unternehmen der zweiten Industrialisierungswelle in Schwellenländer (Gesundheit, privater Konsum, soziale Absicherung).   


Bei den Anleihen will von der Heydt in verschiedene Fonds investieren. 5% des Vermögens soll in einen Fonds asiatischer Unternehmensanleihen, 5% in einen globalen Rentenfonds, 7% in einen Fonds mit Schwerpunkt hybride Unternehmensanleihen, 10% in einen Fonds mit internationalen hochverzinslichen Anleihen, 7% in einen Fonds mit hochverzinslichen Unternehmensanleihen und 6% in einen Fonds mit internationalen Unternehmensanleihen.


Als alternative Investments will von der Heydt in vier weitere Fonds investieren. Zwei davon, mit je 5% Anteil, bieten Mikrofinanzierung. 6% des Vermögens sollen in einen sog. Cat-Fonds investiert werden. Diese Fonds übernehmen gegen eine Prämie Risiken von Rückversicherern. Mit 9% entfällt der größte Anteil auf ein Immobilienanleihe-Zertifikat. Dahinter verbirgt sich Mezzanine-Kapital zur Immobilienfinanzierung. 

  
Mit dem Ertrag und den möglichen Ausschüttungen beschäftigt sich die Bank von der Heydt nur wenig. Zwar werden die erwarteten Erträge genannt. Diese sind aber kaum nachvollziehbar. Damit bleibt die Bank deutlich hinter den Wettbewerbern und auch den Anforderungen aus der Stiftung zurück. Zum Beauty Contest ist der Weg im diesem professionellen Marktumfeld weit - und mit dieser Leistung liegt die Bank deutlich zurück.

Hinweis: Die von der Heydt & Co. AG nimmt am Performance-Projekt IV (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Information

Das Bankhaus von der Heydt wurde 1754 gegründet. Im 19. Jahrhundert gehörte es zu den wichtigsten Banken des Kaiserreichs. Die Bank finanzierte die Industrialisierung des Landes mit. Nach vielen Jahren als Tochtergesellschaft der Commerzbank ist das Bankhaus von der Heydt seit 2005 wieder im Privatbesitz. Gesellschafter sind fünf Unternehmerfamilien. Kernaufgabe der Bank ist das Vermögensmanagement vorwiegend für vermögende Privatpersonen und Stiftungen. Zahlen -etwa zu den Assets under Management – gibt die Bank nicht heraus.


Derzeit betreut die Bank zehn fremde Stiftungen. Seit 2002 ist sie in dem Bereich aktiv. An den Standorten Frankfurt, München und Hamburg werden Stiftungen durch einen Mitarbeiter betreut, der an jedem der Standorte regelmäßig den Kunden zur Verfügung steht. Fünf Mitarbeiter sind auf Stiftungen spezialisiert. Eine umfassende interne Kommunikation stellt sicher, dass die Erfahrungen und das Wissen über Stiftungsthemen in der Bank breit verankert ist.


Die Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil im Anlageprozess der Bank. Bei von der Heydt ist man davon überzeugt, dass nachhaltiges Handeln mit einer stabilen Ertragsentwicklung einhergeht. In diesem Bereich arbeitet die Bank mit Gutes Stiften GmbH, Thomas Ebermann zusammen.  


Die Bank unterstützt Stiftungen mit einer breiten Palette an Dienstleistungen. Dies beginnt mit dem Anerkennungsverfahren, geht über Fundraising und Verwaltungsaufgaben bis hin zur Mitarbeit in Stiftungsgremien. Die legt Bank Wert darauf, Stiftungen ganzheitlich zu beraten. D.h. dass sie auch bei Anlagen in nichtliquiden Vermögenswerten wie Immobilien, Beteiligungen und Private Equity berät. Die Bank hat eine eigene Stiftung: Die Berlin und Co. Stiftung Welthungerhilfe. 

FAZIT:Von der Heydt kann mit diesem Vorschlag nicht überzeugen. Wichtige Informationen liefert sie nicht und Stiftungskompetenz leuchtet aus dem Vorschlag auch nicht hervor.

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